Wienflussregulierung

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Wienflussregulierung 1897 Elisabethbrücke
Daten zum Ereignis
Art des Ereignisses Sonstiges Ereignis
Datum von 1894
Datum bis 1904
Thema
Veranstalter
Teilnehmerzahl
Gewalt
PageID 10613
GND
WikidataID
Objektbezug Langes 19. Jahrhundert
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 12.09.2022 durch WIEN1.lanm09lue
Bildname Wienflussregulierung 1897 Elisabethbrücke.JPG
Bildunterschrift Wienflussregulierung 1897 Elisabethbrücke

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Übersichtsplan der Hochwasserrückhaltebecken bei Auhof
Einwölbung des Wienflusses beim Karlsplatz, 1898
Umfassende Regulierung des Wienflusses beim Stadtpark 1897.
Der Wienfluss vor der umfassenden Regulierung 1890

Seit dem Mittelalter sind Mühlen am Wienfluss urkundlich erwähnt, für die mit Hilfe von Wehren (zum Beispiel das Gumpendorfer Wehr) eine bestimmte Wassermenge in parallel zum Fluss verlaufende Mühlbäche abgeleitet wurde. Im Bereich der ehemaligen Vorstädte wurde der Wienfluss zumindest im 18. und 19. Jahrhundert nach und nach begradigt, vertieft, seine Breite begrenzt und die Ufer stabilisiert. Außerhalb der Linien gab es im 19. Jahrhundert vereinzelte Regulierungen, z.B. in Verbindung mit dem Bau der Westbahn.

Regulierungspläne im 18. Jahrhundert

1781 entwarf der Architekt und Hofstatuarius Wilhelm Bayer einen Plan zur Regulierung des Wienflusses; er wurde, ebenso wie ein bereits 1713 erstelltes Projekt von Adam Gußmann, nie ausgeführt. 1782 wurden im Rayon der Stadt die Ufer des Wienflusses mit Weiden und Akazien bepflanzt, außerdem ließ man durch Sträflinge ein tieferes Flußbett graben. Als man sich auch von militärischer Seite für die Regulierung zu interessieren begann, entwarf Oberst Brequin einen entsprechenden Plan. (Wienflussregulierungsprojekte um 1780)

Regulierungen im 19. Jahrhundert

Anfang des 19. Jahrhunderts begann man sich intensiver mit der Regulierung zu befassen: 1814 wurde sie beschlossen, allerdings nur für den Flusslauf innerhalb der "Linien", 1817 waren die Arbeiten zwischen Schönbrunn und Stubentor beendet. 1830/1831 baute man beiderseits des Wienflusses Sammelkanäle (Cholerakanäle; Wienflusssammelkanal; Linker Wienfluss-Sammelkanal; Rechter Wienfluss-Sammelkanal). 1832 wurde für die Einmündung des Wienflusses in den Donaukanal ein neues Bett gegraben.

Regulierungsprojekte in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts

Ausgelöst durch das Jahrhunderthochwasser 1851 und den Assanierungsdiskurs wurden rund um 1870 zahlreiche Projekte vorgelegt, die zwar nicht umgesetzt wurden, aber deren Ideen die spätere Regulierung beeinflussten. (Wienflussregulierungsprojekte um 1870)

Umfassende Regulierung Ende des 19. Jahrhunderts

Zwischen 1894 und 1904 wurde der Wienfluss zwischen Mariabrunn und seiner Ausmündung in den Donaukanal umfassend reguliert und teilweise überwölbt. Die umfassende Regulierung und gleichzeitig partielle Überwölbung des Flusses auf der 17 Kilometer langen Strecke von Weidlingau bis zum Donaukanal (durch die einige Brücken überflüssig wurden) kam erst im Zuge des Baus der Stadtbahn zustande, die über weite Strecken parallel zum Wienfluss erbaut wurde und vom Wienfluss durch eine Mauer getrennt ist. Den Abschluss der Einwölbung beim Stadtpark bildet das 1906 errichtete Wienflussportal. Der Fluss wurde in ein begradigtes, vertieftes Betonbett verlegt. Neben der Stadtbahn gehörten der Hochwasserschutz und die Assanierung des Flusses zu den Hauptmotiven der umfassenden Regulierung. Für den Schutz der Stadt vor oft verheerenden Überschwemmungen der Wien, wurden am Mauerbach und beim Zusammenfluss von Wienfluss und Mauerbach mehrere Hochwasserrückhaltebecken, darunter bei Auhof, gebaut.

1894 wurde mit der Erweiterung und Verlängerung der Sammelkanäle bis zur neuen Stadtgrenze nach Auhof begonnen und die Arbeiten an der Kanalisation bis 1904 fortgesetzt. Die Arbeiten an den Hochwasseranlagen waren in zwei Baulose geteilt, begannen 1895 und waren 1899 vollendet. Die Flussregulierung geschah zusammen mit dem Bau der Stadtbahnlinie. Die Bauarbeiten zwischen Badhaussteg (beim Ameisbach) und Schikanedersteg begannen 1895 und wurden bis 1899 fertig gestellt. Die Regulierung der flussabwärts gelegenen Strecke bis zum Donaukanal, zu der auch die Einwölbung vom Karlsplatz bis zum Stadtpark gehörte, wurde als Baulos zusammen mit der Stadtbahnstrecke bis zum Bahnhof Hauptzollamt (heute Bahnhof Wien Mitte) vergeben und dauerte von 1897 bis 1899. Danach wurde der Fluss noch im Abschnitt vom Ende der Retentionsbecken bis zum Badhaussteg reguliert, die Portale bei der Einwölbung am Stadtpark architektonisch ausgestaltet und die Sohle im letzten Abschnitt bis zur Ausmündung gepflastert.

Literatur