Wieden (Bezirkswappen)
Die Felder des Bezirkswappens von Wieden gehen auf Siegelbilder der Grundgerichtssiegel der ehemaligen Vorstädte zurück.
Inhaltliche Beschreibung
Wappen dreigeteilt. Die drei Felder vereinigen die Wappen der ehemaligen Vorstädte Wieden, Schaumburgergrund und Hungelbrunnen.
Wieden
Vor blauem Hintergrund erhebt sich über einem grünen Hügel ein Weidenbaum. Dieses Symbol beruht auf einer falschen etymologischen Herleitung des Namens Wieden von "Weiden". Tatsächlich leitet sich der Name vom "Widum" von Sankt Stephan ab, in dessen Besitz sich der größte Teil der Wieden von 1137 bis 1723 befand.
Schaumburgergrund
Vor rotem Hintergrund ragt der silberne Stephansturm aus einer goldenen, mit grünen Pfauenfedern besetzten Grafenkrone heraus. Dies ist seit 1686 Bestandteil des Wappens der Grafen von Starhemberg – dort zwischen den Helmen auf dem Schild geführt – und erinnert an die Verteidigung Wiens 1683 durch Rüdiger von Starhemberg, der auf der Wieden ein Freihaus besaß.
Hungelbrunnen
Redendes Wappen. Vor silbernem Hintergrund auf grünem Boden erschein ein rot gemauerter Ziehbrunnen. Er wird flankiert von den Heiligen Petrus und Florian (Bezug zur Florianikirche in Matzleinsdorf). Über dem Brunnen schwebt auf einer Wolke der Heilige Leopold als Landespatron von Niederösterreich.
Wappenkundliche Blasonierung
Über grünem Schildfuß von Blau, Rot und Silber halbgespalten und geteilt. 1: auf grünem Boden ein Weidenbaum in Naturfarben mit grünen Blättern; 2: eine mit grünen Pfauenfedern besteckte goldene Krone, daraus der silberne Stephansturm wachsend; 3: ein roter aus dreißig schwarzgefugten Ziegeln bestehender Ziehbrunnen mit brauner Zugvorrichtung, beseitet rechts vom linksgewendeten Heiligen Florian mit goldener Rüstung, silbernem Helm mit rote Christa und blauem Mantel, golden nimbiert, in der Rechten eine Goldene Fahnenstange mit Kreuzfahne, links vom Heiligen Petrus mit blauem Gewand und goldenem Mantel, in der Linken einen goldenen Schlüssel, golden nimbiert, darüber aus einer silbernen Wolke wachsend der Heilige Leopold.
Entwicklung des Wappens
1904 erscheint das Wappen als Teil des Entwurfs von Hugo Ströhl für ein Wiener Gesamtwappen bereits in seiner heutigen Gestalt[1]. In demselben Jahr wurde das von Ströhl entworfene Wappen publiziert[2]. Sein Entwurf diente demjenigen von Mai 1986 im Auftrag des Wiener Stadt- und Landesarchivs erstellten und 1992 umgesetzten Wappen als Vorlage. Sie entspricht der aktuellen Fassung von 2015.
Quellen
- Wien Museum, Inv.Nr. 36963/4: Fassung von Hugo Ströhl (1904)
- [Stadt- und Landesarchiv, Hauptarchiv-Akten – Reihe B]: 1822: Entwürfe 1985-1988
- [Stadt- und Landesarchiv, Adressen und grafische Blätter, A1/2: 610]: Fassung 1992
Literatur
- Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904
- Jakob Dont [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910
- Hugo Gerard Ströhl: Wappen und Siegelbilder der von Wien. o.O. o.J.
- Hugo Gerard Ströhl: Städtwappen von Österreich-Ungarn Wappenbuch. 2. Auflage. Wien: Anton Schroll & Co. 1904
Links
Einzelnachweise
- ↑ Hugo Gerard Ströhl: Städtwappen von Österreich-Ungarn Wappenbuch. 2. Auflage. Wien: Anton Schroll & Co. 1904, Tafel 2
- ↑ Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904, Taf. 1; Wiederabdruck in: ders. [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, Tafel 1b