Viktor Kienböck: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
(Wikidata2021-15)
Zeile 16: Zeile 16:
 
|Bildquelle=Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv: Fotosammlung, TF-005182
 
|Bildquelle=Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv: Fotosammlung, TF-005182
 
|Bildrechte=CC BY-NC-ND 4.0
 
|Bildrechte=CC BY-NC-ND 4.0
 +
|WikidataID=Q114653
 
}}
 
}}
 
{{Funktion
 
{{Funktion

Version vom 15. Januar 2021, 21:48 Uhr

Viktor Kienböck
Daten zur Person
Personenname Kienböck, Viktor
Abweichende Namensform
Titel Dr. iur.
Geschlecht männlich
PageID 5069
GND 129085804
Wikidata Q114653
Geburtsdatum 18. Jänner 1873
Geburtsort Wien
Sterbedatum 23. November 1956
Sterbeort Wien
Beruf Politiker, Rechtsanwalt
Parteizugehörigkeit Christlichsoziale Partei
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, POLAR
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum 28. November 1956
Friedhof
Grabstelle
Bildname Viktorkienböck.jpg
Bildunterschrift Viktor Kienböck
  • 8., Skodagasse 32 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Bundesminister für Finanzen (14.11.1922 bis 20.11.1924)
  • Bundesminister für Finanzen (20.10.1926 bis 04.05.1929)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (20.02.1923 bis 16.02.1932)
  • Mitglied des Sozialpolitischen Arbeitsrats (1908 bis 1914)
  • Mitglied des Bundesrates (1.12.1920 bis 13.11.1923)
  • Mietglied des Staatsrats (1934 bis 1938)
  • Mitglied des Bundestags (1934 bis 1938)
  • Vizepräsident des Finanzbunds (1934 bis 1938)
  • Mitglied des Finanzausschusses des Völkerbunds (1937 bis 1938)
  • Mitglied des Provisorischen Gemeinderates der Stadt Wien (3.12.1918 bis 22.05.1919)
  • Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien (22.05.1919 bis 10.11.1920)
  • Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien (10.11.1920 bis 13.11.1923)
  • Provisorischer Stadtrat (3.12.1918 bis 22.5.1919)
  • Stadtrat (22.5.1919 bis 24.11.1922)

Viktor Kienböck,* 18. Jänner 1873 Wien, † 23. November 1956 Wien, Jurist, Politiker.

Biografie

Viktor Kienböck besuchte das Schottengymnasium in Wien und studierte Rechtswissenschaften an der Universität Wien, an der er 1896 promovierte. Er trat in die väterliche Rechtsanwaltskanzlei ein, arbeitete ab 1903 als Rechtsanwalt und wurde in der katholischen Arbeiterbewegung aktiv. Von 1908 bis 1914 war er Mitglied des Sozialpolitischen Arbeitsrats und 1918 wirkte er im Ernährungsausschuss in Wien mit. Er war maßgeblich am Aufstieg der Reichspost beteiligt.

Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte Kienböck dem Provisorischen Gemeinderat der Stadt Wien an und fungierte als Provisorischer Stadtrat. Er kandidierte ab 1919 für die Christlichsoziale Partei im 1. Bezirk. Kienböck war von 1919 bis 1920 Gemeinderat und wirkte als Nachfolger von Leopold Kunschak als Stadtrat, von 1920 bis 1923 war er Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien.

Kienböck war ab April 1919 Mitglied des Verfassungsgerichtshofs und wurde 1920 von der Christlichsozialen Partei als Bundespräsidentschaftskandidat nominiert, unterlag jedoch Michael Hainisch. Er gehörte von 1920 bis 1923 dem Bundesrat an und war anschließend bis 1932 Abgeordneter zum Nationalrat. Von 1922 bis 1924 sowie von 1926 bis 1929 fungierte er zudem als Bundesminister für Finanzen in den Regierungen von Ignaz Seipel. In sein Aufgabengebiet fiel die Sanierung des Bundeshaushalts und der Währung, die Einführung der Schillingwährung, die (Neu)Gründung der Österreichischen Nationalbank und der Abschluss der Völkerbundanleihe. Am 6. Februar 1932 wurde er als Nachfolger von Richard Reisch Präsident der Österreichischen Nationalbank. Damit fiel die Sanierung und Reorganisation der Creditanstalt in seine Amtszeit.

Unter dem Dollfuß-Schuschnigg-Regime war Kienböck Mitglied des Staatsrats und des Bundestags sowie Vizepräsident des Finanzbunds. 1937/1938 war er Mitglied des Finanzausschusses des Völkerbunds. Nach dem "Anschluss" 1938 wurde er aller politischen Funktionen und seines Postens in der Österreichischen Nationalbank enthoben. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er Berater der Österreichischen Nationalbank und von 1952 bis 1956 deren Vizepräsident.

Quellen

Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Gertrude Enderle-Burcel: Christlich - ständisch - autoritär. Mandatare im Ständestaat. 1934-1938. Bbiographisches Handbuch der Mitglieder des Staatsrates, Bundeskulturrates, Bundeswirtschaftsrates und Länderrates sowie des Bundestages. Wien: Dokumentationsarchiv des Österr. Widerstandes / Wien: Österr. Ges. für Historische Quellenstudien 1991
  • Neue österreichische Biographie ab 1815. Große Österreicher. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1957-1987. Band 11,1957
  • Waltraud Baril: Dr. Viktor Kienböck. (Seminararbeit Institut für Zeitgeschichte. Universität Wien. Wien: 1963
  • Wienbibliothek Digital: Oswald Knauer: Der Wiener Gemeinderat 1861-1962. In: Handbuch der Stadt Wien. Band 77. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1963
  • Wolfgang Solt: Mitglieder des Gemeinderates der Stadt Wien (Wiener Landtages) und des Stadtsenates der Stadt Wien (der Wiener Landesregierung) 1918-1934. Wien: 1995

Links