Simmering (Vorort): Unterschied zwischen den Versionen

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* [http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/343800 Nachweis der neuen Gassen- und Straßen-Benennungen in alphabetischer Ordnung. Simmering: Selbstverlag der Gemeinde Simmering 1869]
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* [http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/411427 Anton Czapek: Vollständiges Häuserbuch der k. k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien : sammt Umgebung. Wien: k. k. Hof- u. Staatsdruckerei 1869]]
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* [http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/341860 Peter Smöch: Häuser-Schema der K. K. Reichs-Haupt- und Residenzstadt Wien: mit deren zehn Bezirken und den Vororten. Wien: F. Olischer & F. Höllrigl 1875]
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* [http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/343080 Kataster der Vororte Wiens. Wien: Lechner 1888]
  
 
== Bürgermeister ==
 
== Bürgermeister ==

Version vom 31. Oktober 2017, 13:25 Uhr

Daten zum Objekt
Art des Objekts Vorort
Datum von
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Simmanningen, Simonig
Benannt nach
Bezirk 11
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 19898
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 31.10.2017 durch DYN.th w

Simmering (11), selbständige Vorortgemeinde, seit 1890/1892 namengebender Teil des 11. Bezirks Simmering. Simmering ist schon 1028 urkundlich nachweisbar ("Simmanningen"). Ähnlich wie Erdberg ist es am Rand einer Stadtterrasse angelegt worden. Um 1130 (etwa zeitgleich mit der Besitzergreifung des Wiener Beckens durch die Babenberger) wird im Klosterneuburger Salbuch ein Isinrich von Simmanningen als Besitzer der Herrschaft genannt; dieses Herrengeschlecht (Herword von Symanning, um 1260: Herbortgasse) läßt sich bis 1398 (Eberhard von Simonig) verfolgen. Der alte Ortskern liegt bei der Laurenzkirche (Alte Simmeringer Kirche), die zwar erst 1267 erwähnt wird, deren Patrozinium (Laurentius) aber in die Zeit der ersten Ortsnennung zurückweist. 1495 besaß Christoph von Rappach die Herrschaft. 1529 wurde Simmering durch die Osmanen unter Sultan Soliman zerstört.

1573 verkaufte der kaiserliche Schiffsoberlieutnant Andreas von Dürrnbacher die Grundherrschaft an Michael Freiherr von Eitzing, 1598 erwarb sie Dr. Michael von Eham. 1677 erwarb das Himmelpfortkloster die Herrschaft Simmering. Die Ansiedlung hatte 1683 unter den Osmanen, 1703 unter Rakoczys Scharen sehr zu leiden. 1699 wird erstmals ein Schulmeister erwähnt. 1713 litt Simmering unter der Pestepidemie. 1740 erstreckte sich der Siedlungskern vom Kirchenberg über die heutige Kobelgasse in das Gebiet der Mautner-Markhof-Gasse und weiter bis in die Gegend der Kopalgasse. Maria Theresia übergab die Herrschaft Ebersdorf dem Simmeringer Armenfonds. 1783 ging die Grundherrschaft nach der Ordensaufhebung in das Eigentum der Staatsgüteradministration über (Religionsfonds), 1828 kam sie an den Realitätenbesitzer Jakob Hackel (Hakel) und (nach dessen Tod) 1832 an seinen Schwiegersohn Franz UIlmann, der sie bis zu deren Aufhebung besaß. 1797 begann der Bau des Wiener Neustädter Kanals. Die nach 1800 aufblühende Gemeinde wurde 1805 und 1809 von den Franzosen geplündert und verwüstet, 1839 durch eine große Feuersbrunst geschädigt.

1850 wurde Simmering selbständige Gemeinde (unter einem Bürgermeister), war jedoch 1860 noch ein Dorf mit ländlichem Charakter. Zu dem zu Allerheiligen 1874 eröffneten Zentralfriedhof wurde durch die Simmeringer Hauptstraße eine Pferdetramway eröffnet. Nachdem bereits 1849 die Simmeringer Waggonfabrik begründet worden war und sich auch die Firma Mautner Markhof in Simmering niedergelassen hatte, begann Ende der sechziger Jahre eine neuerliche Industrialisierungswelle (1869 Maschinen- und Waggonfabrik; Erste österreichische Jutespinnerei und Weberei am Geiselberg, 1870 Werkstätte der k. k. privilegierten Staatseisenbahngesellschaft), die sich mit anderen Betriebsansiedlungen (beispielsweise Erste österreichische Seifensieder-Gewerks-Gesellschaft [heute Unilever]) fortsetzte. 1880 setzte ein rascher, typisch peripherer Großstadtausbau ein, der sich bis heute nicht in die Landschaft eingefügt hat.

Häuser

  • 1590: 104
  • 1683: 105
  • 1713: 106
  • 1751: 114
  • 1771: 116
  • 1774: 123
  • 1783: 138
  • 1787: 137
  • 1794: 176
  • 1800: 195
  • 1809: 213
  • 1814: 200
  • 1823: 213
  • 1824: 222
  • 1830: 234
  • 1851: 220?
  • 1858: 297
  • 1869: 461
  • 1880: 838
  • 1890: 1.020

Einwohner

  • 1648: 286 (Kommunikanten)
  • 1774: circa 1.000
  • 1783: 1.020
  • 1786: 973
  • 1794: 1.179
  • 1800: 1.900
  • 1809: 2.100
  • 1814: 2.412
  • 1823: 2.100
  • 1824: 2.250
  • 1830: 2.376
  • 1832: 2.506
  • 1837: 2.650
  • 1843: 2.855
  • 1846: 3.468
  • 1851: 3.785
  • 1857: 6.467
  • 1869: 11.759
  • 1873: 18.322
  • 1880: 19.600
  • 1890: 25.793

Häuserschematismen

Die folgenden Verlinkungen zu den Häuserschematismen sind chronologisch geordnet.

Bürgermeister

  • Dr. Wenzel Adalbert Sedlitzky, Apotheker (1850-1852; Sedlitzkygasse)
  • Joseph Dachler, Mühlenbesitzer (1853-1856; † 13. Februar 1866 Simmering [Grabstätte an der Außenfassade der Laurenzkirche], Sedlitzy und Dachler amtierten im Haus 11, Simmeringer Hauptstraße 42 [Geystraße 1])
  • Joseph Braunhuber, Landwirt (1856-1862; Braunhubergasse)
  • Lorenz Gey, Landwirt (1862-1884 [† 15. Februar 1884]; Geystraße)
  • Alois Fröschl, Kaufmann (1884-1887)
  • Gregor Grill, Kaufmann (1887-1889 [Wahl 19. Oktober 1886]; Bezirksvorsteher 1892-1893; Grillgasse)
  • Wilhelm Seidler, Wundarzt (1889-1891)

Literatur

  • Hans Havelka: Verschwundenes und Vergessenes Simmering. Ein besinnlicher Spaziergang von St. Marx bis zur alten Laurenzkirche. Simmering: Heimat-Museum [1968] (Schriftenreihe des Simmeringer Heimatmuseums, 3), S. 51 f. (Liste der Ortsrichter)
  • Simmering

Bevölkerungsgeschichte