Stadtterrassen

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Daten zum Objekt
Art des Objekts Sonstiges Topografisches Objekt
Datum von
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 16001
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 14.12.2023 durch DYN.kuhni74

Stadtterrassen, geologische Formationen im Raum von Wien, die als Strand des Pannonischen Meers beziehungsweise durch Ablagerungen der Donau entstanden sind.

Im Westen und Süden der Stadt reichen sie in deutlich erkennbarer Staffelung bis an den Gebirgs- und Hügelrand (Kahlengebirge, Wienerberg, Laaer Berg) heran; sie werden allerdings durch Bach- und Flusstäler durchschnitten (insbesonders Wienfluss, Ottakringer und Alser Bach). Auf dem Boden der Stadt unterscheidet man (nach Franz Xaver Schaffer und Hugo Hassinger) unterpliozäne (pannonische) Abrasions- und Erosionsterrassen (die Nussberg- und die Burgstallterrasse; die Hochfläche des Nussbergs [332 m Seehöhe], eines Vorbergs des Kahlenbergs, ist als Strandterrasse des Pannonischen Meers am Ostrand des Wienerwalds entstanden und die höchstgelegene Terrasse auf Wiener Boden) sowie sechs Aufschüttungsterrassen (Schotterterrassen) der Donau:

  • die Laaerbergterrasse (gebildet im frühen Mittelpleistozän; sie erstreckt sich auch über die westlichen Bezirke bis zur Donau nordwestlich des Nußdorfer Wehrs und liegt rund 90 bis 100 m über dem Mittelwasser der Donau),
  • die Wienerbergterrasse (Mittelpleistozän, Günz-Eiszeit),
  • die Arsenal- und Theresianumterrassen (gebildet in der zweiphasigen Mindel-Eiszeit im Mittelpleistozän vor rund 400.000 Jahren; Arsenal und Vorstädte),
  • die Stadt- und Simmeringer Terrasse (gebildet in der Riss-Eiszeit im späten Mittelpleistozän vor rund 200.000 Jahren; sie bildet den eigentlichen Steilabfall zur Donau, Seehöhe 155-172 m beziehungsweise durchschnittlich 12-15 m über dem Mittelwasser der Donau) und
  • die Praterterrasse (gebildet in der Würm-Eiszeit im Jungpleistozän vor rund 60.000-10.000 Jahren; Einzugsgebiet der unregulierten Donau, Seehöhe 146-161 m). Die Abbruchlinien sind im Stadtbild auch heute noch deutlich zu erkennen, etwa in der Inneren Stadt gegen den Donaukanal zu.

Literatur

  • Heinrich Küpper: Geologie von Wien. Kurzfassung 1964. Berlin: Brüder Hollinek 1965, S. 60 ff.
  • Hugo Hassinger: Boden und Lage Wiens. Wien: Touristik-Verl. 1946 (Wiener geographische Studien, 14), S. 17 ff.
  • Ferdinand Lettmayer [Hg.]: Wien um die Mitte des XX. Jahrhunderts - ein Querschnitt durch Landschaft, Geschichte, soziale und technische Einrichtungen, wirtschaftliche und politische Stellung und durch das kulturelle Leben. Wien: 1958, S. 19 f., S. 117 ff., S. 123 ff., S. 139 ff.