Seitenstettengasse: Unterschied zwischen den Versionen

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Seitenstettengasse (1), benannt (25. Jänner 1827) nach dem [[Seitenstettner Hof]] (Stift Seitenstetten). Um 1300 und noch 1587 hieß die Seitenstettengasse Am Kienmarkt ([[Kienmarkt (1, Innere Stadt)|Kienmarkt]], [[Ruprechtsplatz]]), später (1684 bis 1821) findet sich die Bezeichnung [[Katzensteig]].  
 
Seitenstettengasse (1), benannt (25. Jänner 1827) nach dem [[Seitenstettner Hof]] (Stift Seitenstetten). Um 1300 und noch 1587 hieß die Seitenstettengasse Am Kienmarkt ([[Kienmarkt (1, Innere Stadt)|Kienmarkt]], [[Ruprechtsplatz]]), später (1684 bis 1821) findet sich die Bezeichnung [[Katzensteig]].  
  
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* [[Judengasse 14|Nummer 2 (Judengasse 14, Desider-Friedmann-Platz)]]: Hier stand (in der ältesten Wiener Judenansiedlung [die [[Judenstadt (1)|Judenstadt]] entstand erst um 1280]) die Judenschule (Synagoge). Wohn- und Sterbehaus von [[Josef Georg Kornhäusel]], der das Haus 1825-1827 erbaut und sich im sogenannten [[Kornhäuselturm]] ein Atelier einrichtete; gut gegliederter klassizistischer Baublock mit Hervorhebung der seitlichen Achsen durch flache Risalite und alternierende Giebel, bemerkenswertes Portal mit Pilastereinfassung, Reliefs über den Fenstern des ersten und zweiten Stocks). Gedenktafel für [[Adalbert Stifter]] (mit Bronzerelief von Hans Rathausky), der hier 1842-1848 wohnte und auf dem Dach des Turms eine totale Sonnenfinsternis erlebte (die er in "Aus dem alten Wien" beschrieb).
 
* [[Judengasse 14|Nummer 2 (Judengasse 14, Desider-Friedmann-Platz)]]: Hier stand (in der ältesten Wiener Judenansiedlung [die [[Judenstadt (1)|Judenstadt]] entstand erst um 1280]) die Judenschule (Synagoge). Wohn- und Sterbehaus von [[Josef Georg Kornhäusel]], der das Haus 1825-1827 erbaut und sich im sogenannten [[Kornhäuselturm]] ein Atelier einrichtete; gut gegliederter klassizistischer Baublock mit Hervorhebung der seitlichen Achsen durch flache Risalite und alternierende Giebel, bemerkenswertes Portal mit Pilastereinfassung, Reliefs über den Fenstern des ersten und zweiten Stocks). Gedenktafel für [[Adalbert Stifter]] (mit Bronzerelief von Hans Rathausky), der hier 1842-1848 wohnte und auf dem Dach des Turms eine totale Sonnenfinsternis erlebte (die er in "Aus dem alten Wien" beschrieb).
 
* Nummer 4: Etwa zur gleichen Zeit wie Nr. 2 baute Kornhäusel 1824-1826 ein Gebäude für die Israelitische Kultusgemeinde und im Hof 1825/1826 die [[Synagoge]] (die aufgrund der josephinischen Bauvorschriften wie alle nichtchristlichen Gotteshäuser nicht an der Straße stehen durfte); ursprünglich stand hier der [[Pempflingerhof]].  
 
* Nummer 4: Etwa zur gleichen Zeit wie Nr. 2 baute Kornhäusel 1824-1826 ein Gebäude für die Israelitische Kultusgemeinde und im Hof 1825/1826 die [[Synagoge]] (die aufgrund der josephinischen Bauvorschriften wie alle nichtchristlichen Gotteshäuser nicht an der Straße stehen durfte); ursprünglich stand hier der [[Pempflingerhof]].  

Version vom 20. August 2014, 10:25 Uhr

Die Seitenstettengasse (1973)
Daten zum Objekt
Art des Objekts Straße„Straße“ befindet sich nicht in der Liste (Bezirk, Grätzel, Verkehrsfläche, Friedhof, Gewässer, Berg, Vorort, Ort, Herrschaft, Vorstadt, ...) zulässiger Werte für das Attribut „Art des Objekts“.
Datum von
Datum bis
Name seit 1827
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Am Kienmarkt, Katzensteig
Benannt nach Seitenstettner Hof
Bezirk 1
Prominente Bewohner Josef Georg Kornhäusel, Adalbert Stifter
Besondere Bauwerke Seitenstettner Hof, Synagoge
PageID 16152
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 20.08.2014 durch DYN.elwu
Bildname Seitenstettengasse.jpg
Bildunterschrift Die Seitenstettengasse (1973)
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48° 12' 42.12" N, 16° 22' 28.36" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Seitenstettengasse (1), benannt (25. Jänner 1827) nach dem Seitenstettner Hof (Stift Seitenstetten). Um 1300 und noch 1587 hieß die Seitenstettengasse Am Kienmarkt (Kienmarkt, Ruprechtsplatz), später (1684 bis 1821) findet sich die Bezeichnung Katzensteig.

Gebäude

  • Nummer 2 (Judengasse 14, Desider-Friedmann-Platz): Hier stand (in der ältesten Wiener Judenansiedlung [die Judenstadt entstand erst um 1280]) die Judenschule (Synagoge). Wohn- und Sterbehaus von Josef Georg Kornhäusel, der das Haus 1825-1827 erbaut und sich im sogenannten Kornhäuselturm ein Atelier einrichtete; gut gegliederter klassizistischer Baublock mit Hervorhebung der seitlichen Achsen durch flache Risalite und alternierende Giebel, bemerkenswertes Portal mit Pilastereinfassung, Reliefs über den Fenstern des ersten und zweiten Stocks). Gedenktafel für Adalbert Stifter (mit Bronzerelief von Hans Rathausky), der hier 1842-1848 wohnte und auf dem Dach des Turms eine totale Sonnenfinsternis erlebte (die er in "Aus dem alten Wien" beschrieb).
  • Nummer 4: Etwa zur gleichen Zeit wie Nr. 2 baute Kornhäusel 1824-1826 ein Gebäude für die Israelitische Kultusgemeinde und im Hof 1825/1826 die Synagoge (die aufgrund der josephinischen Bauvorschriften wie alle nichtchristlichen Gotteshäuser nicht an der Straße stehen durfte); ursprünglich stand hier der Pempflingerhof.
  • Nummer 5: Großer Seitenstettner Hof (ehemaliger Gaminger Hof).
  • Nummer 6 (an der Parzellengrenze zu Nr. 4): Hier stand (Gedenktafel) bis 1825 das babenbergische Katzensteigtor (Rest der Burgmauer).

Literatur

  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 162 ff.
  • Robert Mucnjak: Führer durch Alt-Wien. Innere Stadt. Wien: Der Museumsverein Innere Stadt 1980 (Schriftenreihe des Bezirksmuseums, 3), S. 103 ff.
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 88
  • Hugo Hassinger: Kunsthistorischer Atlas der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien und Verzeichnis der erhaltenswerten historischen, Kunst- und Naturdenkmale des Wiener Stadtbildes. Wien: Schroll 1916 (Österreichische Kunsttopographie, 15), S. 80
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 625
  • Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 50
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 82 f.
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 80 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 483