Salomon Sulzer

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Daten zur Person
Personenname Sulzer, Salomon
Abweichende Namensform Levi, Salomon
Titel
Geschlecht männlich
PageID 21706
GND 118809571
Wikidata Q85958
Geburtsdatum 30. März 1804
Geburtsort Hohenems
Sterbedatum 17. Jänner 1890
Sterbeort Wien
Beruf Oberkantor
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 5.11.2022 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof Alter Israelitischer Friedhof
Grabstelle Gruppe 5B, Reihe 1, Nummer 1
Ehrengrab Ehrengrab
  • 1., Seitenstettengasse 4 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens (Verleihung: 1868)


  • Kantor der israelitischen Kultusgemeinde Wien (1825)

Sulzer Salomon (Geburtseintragung als Salomon Levi; die Familie nannte sich, um sich von anderen Namensträgern zu unterscheiden, ab 1813 amtlich Sulzer), * 18. (oder 30.) März 1804 Hohenems, Vorarlberg, † 17. Jänner 1890 Wien 1, Seitenstettengasse 4 (Zentralfriedhof, Israelitische Abteilung, erstes Tor), Oberkantor, Begründer des modernen Synagogengesangs. Wuchs in Vorarlberg auf, erhielt Kantorsunterricht in Hohenems und Karlsruhe und studierte 1817/1818 in Endingen (Schweiz). Ab 1820 wirkte Sulzer als Kantor in Hohenems. Er reformierte den Gottesdienst in zeitgemäßer Art (auch Einsatz von Instrumenten und Chor). 1825 kam Sulzer nach Wien, wurde hier Vorbeter und agierte bei der Eröffnung des Wiener Stadttempels am 4. April 1826 (1, Seitenstettengasse 4) als Kantor. Er wirkte in Wien bis 1881 als Oberkantor. In den ersten Jahren seines Aufenthalts nahm er Kompositionsunterricht bei Ignaz Xaver Ritter von Seyfried. Er setzte alte jiddische Melodien in Choräle um, führte die deutsche Sprache für den Gottesdienst ein, bildete einen Synagogenchor aus und komponierte Lieder im Stil der Wiener Klassik; auf Verlangen namhafter jüdische Gemeinden Europas und Amerikas (1838) gab er das in der jüdischen Musikliteratur epochemachende jüdisches Liederbuch „Schir Zion" („Lied Zion"; Choräle zum Gebrauch beim jüdischen Gottesdienst) heraus (1840), dem 1865 ein zweiter (eigenständiger) Band folgte. 1844-1847 war er Professor für Gesang am Wiener Konservatorium, 1845 wurde er auch Professor beim Musikverein. Sulzer war mit Liszt, Meyerbeer, Paganini, Schubert und Schumann befreundet, die für ihn komponierten; in öffentlichen Aufführungen sang er Schubertlieder (Bariton), außerdem vertonte er Balladen von Lenau. Ritterkreuz Franz-Joseph-Orden (1868).

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow 1889-1892
  • Karl Albrecht-Weinberger / Felicitas Heimann-Jelinek [Hg.]: Judentum in Wien. "Heilige Gemeinde Wien", Sammlung Max Berger. Wien: Eigenverlag 1987 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 108), S.35 f.
  • Klaus Lohrmann [Hg.]: 1000 Jahre österreichisches Judentum. Ausstellungskatalog. Eisenstadt: Edition Roetzer 1982 (Studia Judaica Austriaca, 9)
  • Norbert Peter: Salomon Sulzer. In: Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken, 17.01.1990
  • Patricia Steines: Hunderttausend Steine. Grabstellen großer Österreicher jüdischer Konfession auf dem Wiener Zentralfriedhof, Tor I und Tor IV. Wien: Falter-Verlag 1993, S. 200 f.
  • Kurier, 22.03.1990
  • Die Presse, 18.01.1991
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 17.01.1991