Gaminger Hof

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1372
Datum bis 1825
Andere Bezeichnung Strohhof, Kleiner Gaminger Hof
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Kartause Gaming
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 6794
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen
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Letzte Änderung am 17.10.2022 durch WIEN1.lanm08trj
  • 1., Seitenstettengasse 5
  • 1., Ruprechtsplatz 3
  • Nr.: 464 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 475 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 498 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

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48° 12' 42.63" N, 16° 22' 28.94" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Gaminger Hof (1, Seitenstettengasse 5, Ruprechtsplatz 3; auch Strohhof oder Kleiner Gaminger Hof; Konskriptionsnummer 464).

An der Stelle des Hofs standen drei kleine, der Patrizierfamilie Würffel gehörende Häuser, die von den Herzögen Albrecht und Leopold 1373 für die von Albrecht II. gestiftete Kartause Gaming angekauft und in den letzten Jahren des 14. Jahrhunderts zu einem größeren Haus auf dem damaligen Katzensteig umgebaut wurden. Der Neubau führte den Namen Gaminger Hof und war mit dem Pempflingerhof (1, Seitenstettengasse 4) durch einen Schwibbogen verbunden. 1698/1699 wurde das Gebäude größtenteils neu erbaut und 1782 vom Benediktinerstift Seitenstetten (nach Auflösung der Kartause durch Joseph II.) gekauft. Zu dieser Zeit befand sich im Haus auch eine bekannte Schreibstube.

1825 bis 1827 wurde anstelle des Gaminger Hofes und des Nachbarhauses Stadt 465 der Große Seitenstettner Hof erbaut. Gleichzeitig wurden die angrenzenden Häuser Stadt 466 und 467 durch den Kleinen Seitenstettner Hof ersetzt. Während der Bautätigkeit fand man zahlreiche römische Ziegel mit Legionszeichen. Die im Hof des alten Gebäudes früher vorhanden gewesene Tafel mit lateinischer Inschrift, die sich auf den Umbau 1698/1699 bezog, wurde im Hausflur angebracht. Die Seitenstettengasse, deren oberer Teil früher zum Kienmarkt gerechnet wurde und deren unterer Teil Katzensteig hieß, erhielt diesen Namen erst am 25. Jänner 1827. Der Gaminger Hof grenzte ursprünglich an den Ruprechtsfriedhof ("Ruprechtsfreithof") beziehungsweise schloss mit anderen Häusern die Ruprechtskirche ein. Er besaß eine dem heiligen Bruno gewidmete Kapelle.

Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre

  • öffentliche Schreibstube

Literatur-

  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
  • Friedrich Reischl: Die Wiener Prälatenhöfe. Wien: Selbstverlag 1919, S. 147 ff.
  • Margarete Girardi: Wiener Höfe einst und jetzt. Wien: Müller 1947 (Beiträge zur Geschichte, Kultur- und Kunstgeschichte der Stadt Wien, 4), S. 80
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 613f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 423 f.
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 3. Teil. Wien ²1951 (Manuskript im WStLA), S. 600 f.