Ottakring (Bezirkswappen)

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Bezirkswappen Ottakring (Gouache, 1992)
Daten zum Eintrag
Datum von 1904
Datum bis
Objektbezug Bezirkswappen, Ottakring, Wiener Wappen
Quelle
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Letzte Änderung am 27.05.2020 durch WIEN1.lanm08swa

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Der Heraldiker Hugo Gerald Ströhl entwarf die Wiener Bezirkswappen 1903/1904 im Auftrag der Stadt Wien als Schmuck der Versorgungsheimkirche. Die Felder des Bezirkswappens von Ottakring gehen auf Siegelbilder und Symbole der ehemaligen Vororte zurück, die 1890 im Zuge der Stadterweiterung zu diesem Bezirk zusammengeschlossen worden waren.

Bezirkswappen Ottakring (1904/1910)
Aktuelle Fassung des Bezirkswappens Ottakring (2015)

Inhaltliche Beschreibung

Wappen zweigeteilt. Die zwei Felder vereinigen die Wappen der ehemaligen Vororte Ottakring und Neulerchenfeld.

Ottakring

Vor grünem Hintergrund erhebt sich über auf einem Dreiberg ein roter Wappenschild, darin ein silbernes schwebendes Kreuz. Darüber ist mit goldener Einfassung, diese besetzt mit roten und blauen Edelsteinen und einem goldenen Ankerkreuz, eine silberne Mitra dargestellt. Das Wappen ist eine Anspielung auf das Stift Klosterneuburg, das vor 1848 die Grundherrschaft eines Großteils des Ortes innehatte.

Neulerchenfeld

Redendes Wappen. Vor schwarzem Hintergrund sind drei goldene, fliegende Vögel (Lerchen) und ein goldener Baum (Lärche) dargestellt. Im Wappen spiegeln sich die beiden Ansichten über die Entstehung des Wortes Lerchenfeld wider. Die einen leiten den Namen von einer Gepflogenheit des kaiserlichen Hofes ab, der auf den weiten Feldern dieses Gebietes Lerchenfang betrieben haben soll. Die anderen führen die Bezeichnung auf einen Lärchenwald zurück, der sich angeblich zwischen Ottakring und dem Neudeggergrund (heute ein Teil des 8. Bezirks) ausgebreitet hat. In beiden Fällen handelt es sich um Vermutungen.

Wappenkundliche Blasonierung

Von Blau und Schwarz gespalten, rechts über einem grünen Dreiberg ein roter Wappenschild, darin ein silbernes abgeledigtes Kreuz, darüber eine silberne Mitra mit einer goldenen, mit roten und blauen Steinen besetzten Borte und goldenem, mit goldenen Kugeln bewinkelten Ankerkreuz, belegt in der Mitte mit einem ein roter Stein, links auf goldenem Boden eine goldene Lärche, darüber drei fliegende Lerchen 1:2 gestellt.

Entwicklung des Wappens

Hugo Gerald Ströhl konzipierte das Wappen 1903/1904 für die Versorgungsheimkirche. Diese 1904 publizierte Fassung entsprach bereits der heutigen[1]. Einzig die Einfassungen der Mitra sind mit silbernen Perlen und Rauten an der unteren Borte und goldenen Steine an der oberen belegt, ebenso das Mitrenkreuz. Ströhl ließ den Entwurf auch in ein Wiener Gesamtwappen[2] einfließen, bei dem er sämtliche Bezirkswappen zu einem gemeinsamen Wappenschild vereinte. Im Ottakringer Wappenfeld erscheint im Vergleich zum Bezirkswappen die Mitra schmucklos. Die im Oktober 1985 im Auftrag des [Magistratsabteilung 8 - Wiener Stadt- und Landesarchiv |Wiener Stadt- und Landesarchivs]] erstellte und 1992 umgesetzte Fassung behält an der Mitra nur den roten Stein in der Mitte des Kreuzes bei. Die aktuelle Fassung von 2015 zeigt den Besatz mit roten und blauen Steinen, entspricht ansonsten derjenigen von 1992. Die Metalle Gold und Silber wurden durch Gelb und Weiß ersetzt.

Quellen

Literatur

  • Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904
  • Jakob Dont [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910
  • Hugo Gerard Ströhl: Wappen und Siegelbilder von Wien. o.O. o.J.
  • Hugo Gerard Ströhl: Städtewappen von Österreich-Ungarn Wappenbuch. 2. Auflage. Wien: Anton Schroll & Co. 1904

Links

Bezirkswappen Ottakring auf wien.at (Download der aktuellen Fassung)

Die Bezirkswappen haben im rechtlichen Sinne nie Wappenstatus erlangt. Sie stellen Traditionsgut dar und können als solches verwendet werden.[3]

Einzelnachweise

  1. Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904, Taf. 2; Wiederabdruck in: ders. [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, Tafel 2a
  2. Hugo Gerard Ströhl: Städtewappen von Österreich-Ungarn Wappenbuch. 2. Auflage. Wien: Anton Schroll & Co. 1904, Tafel 2
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