Ottakring (Bezirkswappen)

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Bezirkswappen Ottakring (Gouache, 1992)
Daten zum Eintrag
Datum von 1904
Datum bis
Objektbezug Bezirkswappen, Ottakring, Wiener Wappen
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst!


Der Heraldiker Hugo Gerard Ströhl entwarf die Wiener Bezirkswappen 1903/1904 im Auftrag der Stadt Wien als Schmuck der Versorgungsheimkirche. Die Felder des Bezirkswappens von Ottakring gehen auf Siegelbilder und Symbole der ehemaligen Vororte zurück, die 1890 im Zuge der Stadterweiterung zu diesem Bezirk zusammengeschlossen worden waren.

Bezirkswappen Ottakring (1904/1910)
OttakringNeulerchenfeldStroehl 1904 Gesamtwappen.jpg
Über dieses Bild
Hugo Gerard Ströhl legte 1904 ein Gesamtwappen der Stadt Wien vor, in dem er alle von ihm ausgearbeiteten Bezirkswappen vereinte.
Aktuelle Fassung des Bezirkswappens Ottakring (2015)

Inhaltliche Beschreibung

Wappen zweigeteilt. Die zwei Felder vereinigen die Wappen der ehemaligen Vororte Ottakring und Neulerchenfeld.

Ottakring

Vor grünem Hintergrund erhebt sich über auf einem Dreiberg ein roter Wappenschild, darin ein silbernes schwebendes Kreuz. Darüber ist mit goldener Einfassung, diese besetzt mit roten und blauen Edelsteinen und einem goldenen Ankerkreuz, eine silberne Mitra dargestellt. Das Wappen ist eine Anspielung auf das Stift Klosterneuburg, das vor 1848 die Grundherrschaft eines Großteils des Ortes innehatte.

Neulerchenfeld

Vor schwarzem Hintergrund sind drei goldene, fliegende Vögel (Lerchen) und ein goldener Baum dargestellt. Die drei Lerchen spielen auf die Bezeichnung Lerchenfeld an (Redendes Wappen).[1]

Wappenkundliche Blasonierung

Von Blau und Schwarz gespalten, rechts über einem grünen Dreiberg ein roter Wappenschild, darin ein silbernes abgeledigtes Kreuz, darüber eine silberne Mitra mit einer goldenen, mit roten und blauen Steinen besetzten Borte und goldenem, mit goldenen Kugeln bewinkelten Ankerkreuz, belegt in der Mitte mit einem ein roter Stein, links auf goldenem Boden ein goldener Baum, darüber drei fliegende Lerchen 1:2 gestellt.

Entwicklung des Wappens

Hugo Gerard Ströhl konzipierte das Wappen 1903/1904 für die Versorgungsheimkirche. Diese 1904 publizierte Fassung entsprach bereits der heutigen[2]. Einzig die Einfassungen der Mitra sind mit silbernen Perlen und Rauten an der unteren Borte und goldenen Steine an der oberen belegt, ebenso das Mitrenkreuz. Ströhl ließ den Entwurf auch in ein Wiener Gesamtwappen[3] einfließen, bei dem er sämtliche Bezirkswappen zu einem gemeinsamen Wappenschild vereinte. Im Ottakringer Wappenfeld erscheint im Vergleich zum Bezirkswappen die Mitra schmucklos. Die im Oktober 1985 im Auftrag des Wiener Stadt- und Landesarchivs erstellte und 1992 umgesetzte Fassung behält an der Mitra nur den roten Stein in der Mitte des Kreuzes bei. Die aktuelle Fassung von 2015 zeigt den Besatz mit roten und blauen Steinen, entspricht ansonsten derjenigen von 1992. Die Metalle Gold und Silber wurden durch Gelb und Weiß ersetzt.

Wappen der Gemeinde Ottakring am Ehrenbürgerdiplom der Gemeinde Ottakring für den Schuldirektor Johann Niernberger, 25.9.1882

Quellen

Literatur

  • Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904
  • Jakob Dont [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910
  • Hugo Gerard Ströhl: Wappen und Siegelbilder von Wien. o.O. o.J.
  • Hugo Gerard Ströhl: Städtewappen von Österreich-Ungarn Wappenbuch. 2. Auflage. Wien: Anton Schroll & Co. 1904
  • Manuel Swatek: Zeichen der Stadt. Beiträge zur Geschichte der Wiener Wappen und Symbole. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 76 (2020), S. 233-268

Weblinks

Bezirkswappen Ottakring auf wien.at (Download der aktuellen Fassung)

Die Bezirkswappen haben im rechtlichen Sinne nie Wappenstatus erlangt. Sie stellen Traditionsgut dar und können als solches verwendet werden.[4]

Einzelnachweise

  1. Die Vermutung, dass der Baum im Bezirkswappen als Lärche interpretiert werden kann und auf eine alternative Namensherleitung des Lerchenfeldes verweist, ist wohl irrig. Weder hat Ströhl in seiner ersten Fassung des Bezirkswappens eine Lärche dargestellt (in der Beschreibung spricht er von einem Baum), noch ist auf den zu Grunde liegenden Siegeln des Vororts eine solche zu erkennen.
  2. Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904, Taf. 2; Wiederabdruck in: ders. [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, Tafel 2a
  3. Hugo Gerard Ströhl: Städtewappen von Österreich-Ungarn Wappenbuch. 2. Auflage. Wien: Anton Schroll & Co. 1904, Tafel 2
  4. Sie werden als Gebrauchsgrafik unter der Lizenz CC BY 4.0 zur Verfügung gestellt. Bei der Weiterverwendung muss der Rechteinhaber mit "Grafik: WStLA" genannt werden. Die Grafiken dürfen nicht für Anwendungen oder Veröffentlichungen verwendet werden, die kriminelle, illegale, rassistische, diskriminierende, verleumderische, pornographische, sexistische oder homophobe Aktivitäten unterstützen oder zu solchen Aktivitäten anstiften.