Ottakring (Bezirkswappen): Unterschied zwischen den Versionen

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1904 hat der Heraldiker  [[Hugo Gerhard Ströhl|Hugo Gerald Ströhl]] die Wiener [[Bezirkswappen]] im Auftrag der Stadt Wien als Schmuck der [[Versorgungsheimkirche]] entworfen. Die Felder des Bezirkswappens von [[Ottakring]] gehen auf [[Siegel]]bilder und Symbole der ehemaligen [[Vororte]] zurück, ab 1890 im Zuge der [[Stadterweiterung]]en zu diesem [[Bezirke|Bezirk]] zusammengeschlossen worden waren.  
 
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==Inhaltliche Beschreibung==
 
==Inhaltliche Beschreibung==
 
[[Wappen]] zweigeteilt. Die zwei Felder vereinigen die Wappen der ehemaligen Vororte [[Ottakring (Vorort)|Ottakring]] und [[Neulerchenfeld (Vorort)|Neulerchenfeld]].  
 
[[Wappen]] zweigeteilt. Die zwei Felder vereinigen die Wappen der ehemaligen Vororte [[Ottakring (Vorort)|Ottakring]] und [[Neulerchenfeld (Vorort)|Neulerchenfeld]].  
 
===Ottakring===
 
===Ottakring===
Vor grünem Hintergrund erhebt sich über auf einem Dreiberg ein roter Wappenschild, darin ein silbernes schwebendes Kreuz. Darüber ist mit goldener Einfassung, diese besetzt mit roten und blauen Edelsteinen und einem goldenen Ankerkreuz, eine silberne Mitra dargestellt. Das Wappen geht auf dasjenige des Stift [[Klosterneuburg]] zurück, das vor 1848 im Besitz eines Großteils des Ortes war.
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Vor grünem Hintergrund erhebt sich über auf einem Dreiberg ein roter Wappenschild, darin ein silbernes schwebendes Kreuz. Darüber ist mit goldener Einfassung, diese besetzt mit roten und blauen Edelsteinen und einem goldenen Ankerkreuz, eine silberne Mitra dargestellt. Das Wappen ist eine Anspielung auf das Stift [[Klosterneuburg]] zurück, das vor 1848 im Besitz eines Großteils des Ortes war.
 
===Neulerchenfeld===
 
===Neulerchenfeld===
Redendes Wappen. Vor schwarzem Hintergrund sind drei goldene, fliegende Vögel (Lerchen) und ein goldener Baum (Lärche) dargestellt. Im Wappen spiegeln sich die beiden Ansichten über die Entstehung des Wortes Lerchenfeld wider. Die einen leiten den Namen von einer Gepflogenheit des kaiserlichen Hofes ab, der auf den weiten Feldern dieses Gebietes Lerchenfang betrieben haben soll. Die anderen führen die Bezeichnung auf einen Lärchenwald zurück, der sich angeblich zwischen Ottakring und dem Neudeggergrund (heute ein Teil des [[Josefstadt|8. Bezirks]]) ausgebreitet hat. In beiden Fällen handelt es sich um Vermutungen.
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Redendes Wappen. Vor schwarzem Hintergrund sind drei goldene, fliegende Vögel (Lerchen) und ein goldener Baum (Lärche) dargestellt. Im Wappen spiegeln sich die beiden Ansichten über die Entstehung des Wortes [[Lerchenfeld]] wider. Die einen leiten den Namen von einer Gepflogenheit des kaiserlichen Hofes ab, der auf den weiten Feldern dieses Gebietes Lerchenfang betrieben haben soll. Die anderen führen die Bezeichnung auf einen Lärchenwald zurück, der sich angeblich zwischen Ottakring und dem Neudeggergrund (heute ein Teil des [[Josefstadt|8. Bezirks]]) ausgebreitet hat. In beiden Fällen handelt es sich um Vermutungen.
 
==Wappenkundliche Blasonierung==
 
==Wappenkundliche Blasonierung==
 
Von Blau und Schwarz gespalten, rechts über einem grünen Dreiberg ein roter Wappenschild, darin ein silbernes abgeledigtes Kreuz, darüber eine silberne Mitra mit einer goldenen, mit roten und blauen Steinen besetzten Borte und goldenem, mit goldenen Kugeln bewinkelten Ankerkreuz, belegt in der Mitte mit einem ein roter Stein, links auf goldenem Boden eine goldene Lärche, darüber drei fliegende Lerchen 1:2 gestellt.  
 
Von Blau und Schwarz gespalten, rechts über einem grünen Dreiberg ein roter Wappenschild, darin ein silbernes abgeledigtes Kreuz, darüber eine silberne Mitra mit einer goldenen, mit roten und blauen Steinen besetzten Borte und goldenem, mit goldenen Kugeln bewinkelten Ankerkreuz, belegt in der Mitte mit einem ein roter Stein, links auf goldenem Boden eine goldene Lärche, darüber drei fliegende Lerchen 1:2 gestellt.  
 
==Entwicklung des Wappens==
 
==Entwicklung des Wappens==
1904 erscheint das Wappen als Teil des Entwurfs von [[Hugo Gerhard Ströhl|Hugo Ströhl]] für ein Wiener Gesamtwappen bereits im Wesentlichen in seiner heutigen Gestalt. Die Einfassungen der Mitra sind noch nicht mit Steinen belegt, ebenso wenig wie das Kreuz in deren Mitte<ref>Hugo Gerard Ströhl: Städtwappen von Österreich-Ungarn Wappenbuch. 2. Auflage. Wien: Anton Schroll & Co. 1904, Tafel 2</ref>. Sein in demselben Jahr publizierter Entwurf, der nun silberne Perlen und Rauten an der unteren Borte und goldene Steine an der oberen zeigt)<ref> Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904, Taf. 2; Wiederabdruck in: ders. [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, Tafel 2a</ref>, diente demjenigen im Oktober 1985 im Auftrag des [[Magistratsabteilung 8 - Wiener Stadt- und Landesarchiv |Wiener Stadt- und Landesarchivs]] erstellten und 1992 umgesetzten als Vorlage. Dieser behält an der Mitra nur den roten Stein in der Mitte des Kreuzes bei. Die aktuelle Fassung von 2015 zeigt den Besatz mit roten und blauen Steinen, entspricht ansonsten derjenigen von 1992.  
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Hugo Gerald Ströhl hat das Wappen 1904 für die Versorgungsheimkirche konzipiert. Diese in demselben Jahr publizierte Fassung entspricht bereits der heutigen<ref> Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904, Taf. 2; Wiederabdruck in: ders. [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, Tafel 2a</ref>. Einzig die Einfassungen der Mitra sind mit silbernen Perlen und Rauten an der unteren Borte und goldenen Steine an der oberen  belegt, ebenso das Mitrenkreuz. Ströhl hat den Entwurf auch in ein Wiener [[Wiener Gesamtwappen|Gesamtwappen]]<ref>Hugo Gerard Ströhl: Städtewappen von Österreich-Ungarn Wappenbuch. 2. Auflage. Wien: Anton Schroll & Co. 1904, Tafel 2</ref> einfließen lassen. Hier erscheint die Mitra schmucklos. Die im Oktober 1985 im Auftrag des [Magistratsabteilung 8 - Wiener Stadt- und Landesarchiv |Wiener Stadt- und Landesarchivs]] erstellte und 1992 umgesetzte Fassung behält an der Mitra nur den roten Stein in der Mitte des Kreuzes bei. Die aktuelle Fassung von 2015 zeigt den Besatz mit roten und blauen Steinen, entspricht ansonsten derjenigen von 1992. Die Metalle Gold und Silber wurden durch Gelb und Weiß ersetzt.  
 
==Quellen==
 
==Quellen==
 
*Wien Museum, Inv.Nr. 36963/16: Fassung von Hugo Ströhl (1904)
 
*Wien Museum, Inv.Nr. 36963/16: Fassung von Hugo Ströhl (1904)
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*Jakob Dont [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910
 
*Jakob Dont [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910
 
*Hugo Gerard Ströhl: Wappen und Siegelbilder von Wien. o.O. o.J.
 
*Hugo Gerard Ströhl: Wappen und Siegelbilder von Wien. o.O. o.J.
*Hugo Gerard Ströhl: Städtwappen von Österreich-Ungarn Wappenbuch. 2. Auflage. Wien: Anton Schroll & Co. 1904
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*Hugo Gerard Ströhl: Städtewappen von Österreich-Ungarn Wappenbuch. 2. Auflage. Wien: Anton Schroll & Co. 1904
 
==Links==
 
==Links==
[https://www.wien.gv.at/bezirke/bezirkswappen/index.html#bezirk16 Bezirkswappen Ottakring auf wien.at]
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[https://www.wien.gv.at/bezirke/bezirkswappen/index.html#bezirk16 Bezirkswappen Ottakring auf wien.at] (Download der aktuellen Fassung)
 
==Einzelnachweise==
 
==Einzelnachweise==
 
<references />
 
<references />

Version vom 20. Mai 2020, 14:30 Uhr

Bezirkswappen Ottakring (Gouache, 1992)
Daten zum Eintrag
Datum von 1904
Datum bis
Objektbezug Bezirkswappen, Ottakring, Wiener Wappen
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 20.05.2020 durch WIEN1.lanm08swa

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1904 hat der Heraldiker Hugo Gerald Ströhl die Wiener Bezirkswappen im Auftrag der Stadt Wien als Schmuck der Versorgungsheimkirche entworfen. Die Felder des Bezirkswappens von Ottakring gehen auf Siegelbilder und Symbole der ehemaligen Vororte zurück, ab 1890 im Zuge der Stadterweiterungen zu diesem Bezirk zusammengeschlossen worden waren.

Bezirkswappen Ottakring (1904/1910)
Aktuelle Fassung des Bezirkswappens Ottakring (2015)

Inhaltliche Beschreibung

Wappen zweigeteilt. Die zwei Felder vereinigen die Wappen der ehemaligen Vororte Ottakring und Neulerchenfeld.

Ottakring

Vor grünem Hintergrund erhebt sich über auf einem Dreiberg ein roter Wappenschild, darin ein silbernes schwebendes Kreuz. Darüber ist mit goldener Einfassung, diese besetzt mit roten und blauen Edelsteinen und einem goldenen Ankerkreuz, eine silberne Mitra dargestellt. Das Wappen ist eine Anspielung auf das Stift Klosterneuburg zurück, das vor 1848 im Besitz eines Großteils des Ortes war.

Neulerchenfeld

Redendes Wappen. Vor schwarzem Hintergrund sind drei goldene, fliegende Vögel (Lerchen) und ein goldener Baum (Lärche) dargestellt. Im Wappen spiegeln sich die beiden Ansichten über die Entstehung des Wortes Lerchenfeld wider. Die einen leiten den Namen von einer Gepflogenheit des kaiserlichen Hofes ab, der auf den weiten Feldern dieses Gebietes Lerchenfang betrieben haben soll. Die anderen führen die Bezeichnung auf einen Lärchenwald zurück, der sich angeblich zwischen Ottakring und dem Neudeggergrund (heute ein Teil des 8. Bezirks) ausgebreitet hat. In beiden Fällen handelt es sich um Vermutungen.

Wappenkundliche Blasonierung

Von Blau und Schwarz gespalten, rechts über einem grünen Dreiberg ein roter Wappenschild, darin ein silbernes abgeledigtes Kreuz, darüber eine silberne Mitra mit einer goldenen, mit roten und blauen Steinen besetzten Borte und goldenem, mit goldenen Kugeln bewinkelten Ankerkreuz, belegt in der Mitte mit einem ein roter Stein, links auf goldenem Boden eine goldene Lärche, darüber drei fliegende Lerchen 1:2 gestellt.

Entwicklung des Wappens

Hugo Gerald Ströhl hat das Wappen 1904 für die Versorgungsheimkirche konzipiert. Diese in demselben Jahr publizierte Fassung entspricht bereits der heutigen[1]. Einzig die Einfassungen der Mitra sind mit silbernen Perlen und Rauten an der unteren Borte und goldenen Steine an der oberen belegt, ebenso das Mitrenkreuz. Ströhl hat den Entwurf auch in ein Wiener Gesamtwappen[2] einfließen lassen. Hier erscheint die Mitra schmucklos. Die im Oktober 1985 im Auftrag des [Magistratsabteilung 8 - Wiener Stadt- und Landesarchiv |Wiener Stadt- und Landesarchivs]] erstellte und 1992 umgesetzte Fassung behält an der Mitra nur den roten Stein in der Mitte des Kreuzes bei. Die aktuelle Fassung von 2015 zeigt den Besatz mit roten und blauen Steinen, entspricht ansonsten derjenigen von 1992. Die Metalle Gold und Silber wurden durch Gelb und Weiß ersetzt.

Quellen

Literatur

  • Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904
  • Jakob Dont [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910
  • Hugo Gerard Ströhl: Wappen und Siegelbilder von Wien. o.O. o.J.
  • Hugo Gerard Ströhl: Städtewappen von Österreich-Ungarn Wappenbuch. 2. Auflage. Wien: Anton Schroll & Co. 1904

Links

Bezirkswappen Ottakring auf wien.at (Download der aktuellen Fassung)

Einzelnachweise

  1. Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904, Taf. 2; Wiederabdruck in: ders. [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, Tafel 2a
  2. Hugo Gerard Ströhl: Städtewappen von Österreich-Ungarn Wappenbuch. 2. Auflage. Wien: Anton Schroll & Co. 1904, Tafel 2