Max Burckhard: Unterschied zwischen den Versionen

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Max Eugen Burckhard, * 14. Juli 1854 Korneuburg, † 16. März 1912 Wien 1, Lichtenfelsgasse 7 (Friedhof Korneuburg), Schriftsteller, Theaterdirektor.  
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Max Eugen Burckhard, * 14. Juli 1854 Korneuburg, † 16. März 1912 Wien [[1]], [[Lichtenfelsgasse]] 7 (Friedhof Korneuburg), [[Schriftsteller]], Theaterdirektor.  
  
Nach Studium an der Universität Wien (Dr. jur.) trat Burckhard in das Landesgericht für Strafsachen ein, wurde 1886 Privatdozent für österreichisches Privatrecht und 1887 Ministerial-Vizesekretär im Unterrichtsministerium.  
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==Biografie==
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Nach Studium an der [[Universität Wien]] (Dr. jur.) trat Burckhard in das [[Landesgericht für Strafsachen]] ein, wurde 1886 Privatdozent für österreichisches Privatrecht und 1887 Ministerial-Vizesekretär im [[Unterrichtsministerium]].  
  
Am 5. Februar 1890 erfolgte seine Ernennung zum künstlerischen Sekretär und am 12. Mai 1890 zum Direktor des k.k. Hofburgtheaters.  
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Am 5. Februar 1890 erfolgte seine Ernennung zum künstlerischen Sekretär und am 12. Mai 1890 zum Direktor des k.k. [[Hofburgtheater]]s.  
  
Trotz lebhafter Proteste seitens der Presse und des Publikums konnte er seine Position behaupten und führte ein strenges Regiment. Er setzte sich besonders für die Pflege des modernen Dramas ein, nahm [[Gerhart Hauptmann]], [[Hugo von Hofmannsthal]], Henryk Ibsen und [[Arthur Schnitzler]] ins Programm und machte volkstümliche Klassiker wie [[Ludwig Anzengruber]] und [[Ferdinand Raimund]] hoftheaterfähig. Burckhard gewann [[Hedwig Bleibtreu]], [[Lotte Medelsky]] und [[Adele Sandrock]], [[Friedrich Mitterwurzer]], [[Josef Gottfried Ignaz Kainz|Josef Kainz]] (1899) und [[Otto Tressler]] für das Burgtheater.  
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Trotz lebhafter Proteste seitens der Presse und des Publikums konnte er seine Position behaupten und führte ein strenges Regiment. Er setzte sich besonders für die Pflege des modernen Dramas ein, nahm [[Gerhart Hauptmann]], [[Hugo von Hofmannsthal]], Henryk Ibsen und [[Arthur Schnitzler]] ins Programm und machte volkstümliche Klassiker wie [[Ludwig Anzengruber]] und [[Ferdinand Raimund]] hoftheaterfähig. Burckhard gewann [[Hedwig Bleibtreu]], [[Lotte Medelsky]] und [[Adele Sandrock]], [[Friedrich Mitterwurzer]], [[Josef Gottfried Ignaz Kainz|Josef Kainz]] (1899) und [[Otto Tressler]] für das [[Burgtheater]]. Durch die Einführung billiger Nachmittagsvorstellungen machte er das Theater neuen Publikumsschichten zugänglich.  
  
Durch die Einführung billiger Nachmittagsvorstellungen machte er das Theater neuen Publikumsschichten zugänglich.  
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Burckhard veröffentlichte neben fachschriftstellerischen Werken und Abhandlungen ein Epos („Lied vom Tannhäuser", 1889), Romane („Simon Thums", 1897; „Gottfried Wunderlich", 1906; „Die Insel der Seligen", 1908), Novellen und Märchen sowie eine heitere Skizze unter dem Titel „Aus der Mappe eines Theaterdirektors"; weiters schrieb er das satirische Drama „Die Bürgermeisterwahl", einige Volksstücke (unter anderem „Katherl"), zahlreiche Kritiken und Essays und gab 1912 „Briefe von und an Karl Rahl" heraus.
  
Burckhard veröffentlichte neben fachschriftstellerischen Werken und Abhandlungen ein Epos („Lied vom Tannhäuser", 1889), Romane („Simon Thums", 1897; „Gottfried Wunderlich", 1906; „Die Insel der Seligen", 1908), Novellen und Märchen sowie eine heitere Skizze unter dem Titel „Aus der Mappe eines Theaterdirektors"; weiters schrieb er das satirische Drama „Die Bürgermeisterwahl", einige Volksstücke (unter anderem „Katherl"), zahlreiche Kritiken und Essays und gab 1912 „Briefe von und an Karl Rahl" heraus.
 
 
==Quellen==
 
==Quellen==
 
*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++5c0c8810-5dfe-4963-9902-1939c3fc4921VERA#Akt_____5c0c8810-5dfe-4963-9902-1939c3fc4921VERA Meldezettel von Max Eugen Burckhard (WStLA, BPD Wien: Historische Meldeunterlagen, K11)]
 
*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++5c0c8810-5dfe-4963-9902-1939c3fc4921VERA#Akt_____5c0c8810-5dfe-4963-9902-1939c3fc4921VERA Meldezettel von Max Eugen Burckhard (WStLA, BPD Wien: Historische Meldeunterlagen, K11)]
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
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* Josef Bergauer: Auf den Spuren berühmter Menschen in Wien. Wien: Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst 1949, S. 126, 228 f.
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* Johann (Hans) Brunow: Das Burgtheater unter der Leitung Max Burckhards 1890-1898. Diss. Univ. Wien. Wien 1923
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* Wilhelm Fieber: Max Eugen Burckhard. Zu seinem 100. Geburtstag. In: Unsere Heimat 25 (1954), S. 221 f.
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* Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
 
* Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 405 ff. und Reg.
 
* Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 405 ff. und Reg.
* Berta Wolf: Max Burckhard. Diss. Univ. Wien. Wien 1929
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* Neue Freie Presse,  16., 17. und 24.03.1912
* Johann (Hans) Brunow: Das Burgtheater unter der Leitung Max Burckhards 1890-1898. Diss. Univ. Wien. Wien 1923
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* Neue österreichische Biographie. 1815–1918. Band 15. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1963
* Wilhelm Fieber: Max Eugen Burckhard. Zu seinem 100. Geburtstag. In: Unsere Heimat 25 (1954), S. 221 f.;
 
 
* Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
 
* Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
* Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
 
* Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 15. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1963
 
* Josef Bergauer: Auf den Spuren berühmter Menschen in Wien. Wien: Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst 1949, S. 126, 228 f.
 
 
* Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 196
 
* Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 196
* Neue Freie Presse,  16., 17. und 24.03.1912
 
 
* Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972
 
* Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972
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* Berta Wolf: Max Burckhard. Diss. Univ. Wien. Wien 1929
  
 
==Links==
 
==Links==
 
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Burckhard Wikipedia: Max Burckhard]
 
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Burckhard Wikipedia: Max Burckhard]

Version vom 2. Dezember 2022, 11:15 Uhr

Daten zur Person
Personenname Burckhard, Max Eugen
Abweichende Namensform
Titel Dr. jur.
Geschlecht männlich
PageID 12501
GND 117161144
Wikidata Q88819
Geburtsdatum 14. Juli 1854
Geburtsort Korneuburg
Sterbedatum 16. März 1912
Sterbeort Wien
Beruf Schriftsteller, Theaterdirektor
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Theater, Burgtheater (Institution), Hofburgtheater, Schriftsteller
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 2.12.2022 durch WIEN1.lanm08pil
Begräbnisdatum
Friedhof Friedhof Korneuburg
Grabstelle
  • 1., Lichtenfelsgasse 7 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Max Eugen Burckhard, * 14. Juli 1854 Korneuburg, † 16. März 1912 Wien 1, Lichtenfelsgasse 7 (Friedhof Korneuburg), Schriftsteller, Theaterdirektor.

Biografie

Nach Studium an der Universität Wien (Dr. jur.) trat Burckhard in das Landesgericht für Strafsachen ein, wurde 1886 Privatdozent für österreichisches Privatrecht und 1887 Ministerial-Vizesekretär im Unterrichtsministerium.

Am 5. Februar 1890 erfolgte seine Ernennung zum künstlerischen Sekretär und am 12. Mai 1890 zum Direktor des k.k. Hofburgtheaters.

Trotz lebhafter Proteste seitens der Presse und des Publikums konnte er seine Position behaupten und führte ein strenges Regiment. Er setzte sich besonders für die Pflege des modernen Dramas ein, nahm Gerhart Hauptmann, Hugo von Hofmannsthal, Henryk Ibsen und Arthur Schnitzler ins Programm und machte volkstümliche Klassiker wie Ludwig Anzengruber und Ferdinand Raimund hoftheaterfähig. Burckhard gewann Hedwig Bleibtreu, Lotte Medelsky und Adele Sandrock, Friedrich Mitterwurzer, Josef Kainz (1899) und Otto Tressler für das Burgtheater. Durch die Einführung billiger Nachmittagsvorstellungen machte er das Theater neuen Publikumsschichten zugänglich.

Burckhard veröffentlichte neben fachschriftstellerischen Werken und Abhandlungen ein Epos („Lied vom Tannhäuser", 1889), Romane („Simon Thums", 1897; „Gottfried Wunderlich", 1906; „Die Insel der Seligen", 1908), Novellen und Märchen sowie eine heitere Skizze unter dem Titel „Aus der Mappe eines Theaterdirektors"; weiters schrieb er das satirische Drama „Die Bürgermeisterwahl", einige Volksstücke (unter anderem „Katherl"), zahlreiche Kritiken und Essays und gab 1912 „Briefe von und an Karl Rahl" heraus.

Quellen

Literatur

  • Josef Bergauer: Auf den Spuren berühmter Menschen in Wien. Wien: Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst 1949, S. 126, 228 f.
  • Johann (Hans) Brunow: Das Burgtheater unter der Leitung Max Burckhards 1890-1898. Diss. Univ. Wien. Wien 1923
  • Wilhelm Fieber: Max Eugen Burckhard. Zu seinem 100. Geburtstag. In: Unsere Heimat 25 (1954), S. 221 f.
  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 405 ff. und Reg.
  • Neue Freie Presse, 16., 17. und 24.03.1912
  • Neue österreichische Biographie. 1815–1918. Band 15. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1963
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 196
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972
  • Berta Wolf: Max Burckhard. Diss. Univ. Wien. Wien 1929

Links