Münzwardeingasse: Unterschied zwischen den Versionen

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Münzwardeingasse ([[6]], [[Gumpendorf (Vorstadt)|Gumpendorf]]), Name inoffiziell ab 1797 (nach Parzellierung 1784) nachweisbar, benannt (1862 beziehungsweise 2. November 1966 [[Gemeinderatsausschuss]] für Kultur) nach dem Haus des kaiserlichen [[[Münzwardein|[Münzwardeins]] Sigmund Hammerschmid (1628-1703).
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Münzwardeingasse ([[6]], [[Gumpendorf (Vorstadt)|Gumpendorf]]), Name inoffiziell ab 1797 (nach Parzellierung 1784) nachweisbar, benannt (1862 beziehungsweise 2. November 1966 [[Gemeinderatsausschuss]] für Kultur) nach dem Haus des kaiserlichen [[[Münzwardein|Münzwardeins]] Sigmund Hammerschmid (1628-1703).
  
 
Diverse Literaturangaben zur Ableitung des Namens Münzwardeingasse erfordern eine Richtigstellung: Die dem Chorherrenstift St. Dorothea gehörende [[Hofmühle]] ([[Konskriptionsnummer]] 40; 6, [[Hofmühlgasse]] 7, 7a, 9, [[Mollardgasse]] 12, 12a, 12b, [[Turmburggasse]] 10-14, [[Sandwirtgasse]] 1) wurde kurz vor 1675 vom Staat gemietet, um die technischen Werkstätten der [[Münzstätte]] unterzubringen, doch schon 1675 errichtete man statt dessen ein Gebäude im [[Stadtgraben]] ([[Münzgraben]]). 1723 mietete [[Erzbischof]] [[Sigismund Kollonitsch]] die Hofmühle für das von ihm gestiftete Armen- und Invalidenspital St. Johannes Nepomuk. 1727 übersiedelte die Anstalt in ein vom Erzbischof gekauftes Gebäude in der [[Vorstädte|Vorstadt]] [[Landstraße (Vorstadt)|Landstraße]] ([[3]], [[Invalidenstraße]] 1-11; [[Invalidenhaus (3)|Invalidenhaus]]). Die Parzelle Gumpendorf 39 (6, Münzwardeingasse 2, Hofmühlgasse 14, [[Magdalenenstraße]] 32-34) bildete den Kern des Besitztums, das 1663 von Sigmund Hammerschmid († 1703), kaiserlicher Münzwardein in der Wiener Münzstätte, erworben worden war und das sich samt einem Garten ursprünglich von der [[Gumpendorfer Straße]] bis zur Mollardgasse erstreckt hatte. Von diesem Besitztum und nicht von der nur kurzfristig in der nahen Hofmühle befindlichen Filiale der Münzstätte ist der am Kernbau haftende Name "Zum Münzwardein" abzuleiten; er gab auch der Münzwardeingasse, die nach der Parzellierung des Besitztums (1784) entstand, ihren Namen. Der Kernbau (Haus "Zum Münzwardein") wurde 1824 umgebaut, der Trakt in der Münzwardeingasse 1890 in ein Fabriksgebäude umgestaltet.  
 
Diverse Literaturangaben zur Ableitung des Namens Münzwardeingasse erfordern eine Richtigstellung: Die dem Chorherrenstift St. Dorothea gehörende [[Hofmühle]] ([[Konskriptionsnummer]] 40; 6, [[Hofmühlgasse]] 7, 7a, 9, [[Mollardgasse]] 12, 12a, 12b, [[Turmburggasse]] 10-14, [[Sandwirtgasse]] 1) wurde kurz vor 1675 vom Staat gemietet, um die technischen Werkstätten der [[Münzstätte]] unterzubringen, doch schon 1675 errichtete man statt dessen ein Gebäude im [[Stadtgraben]] ([[Münzgraben]]). 1723 mietete [[Erzbischof]] [[Sigismund Kollonitsch]] die Hofmühle für das von ihm gestiftete Armen- und Invalidenspital St. Johannes Nepomuk. 1727 übersiedelte die Anstalt in ein vom Erzbischof gekauftes Gebäude in der [[Vorstädte|Vorstadt]] [[Landstraße (Vorstadt)|Landstraße]] ([[3]], [[Invalidenstraße]] 1-11; [[Invalidenhaus (3)|Invalidenhaus]]). Die Parzelle Gumpendorf 39 (6, Münzwardeingasse 2, Hofmühlgasse 14, [[Magdalenenstraße]] 32-34) bildete den Kern des Besitztums, das 1663 von Sigmund Hammerschmid († 1703), kaiserlicher Münzwardein in der Wiener Münzstätte, erworben worden war und das sich samt einem Garten ursprünglich von der [[Gumpendorfer Straße]] bis zur Mollardgasse erstreckt hatte. Von diesem Besitztum und nicht von der nur kurzfristig in der nahen Hofmühle befindlichen Filiale der Münzstätte ist der am Kernbau haftende Name "Zum Münzwardein" abzuleiten; er gab auch der Münzwardeingasse, die nach der Parzellierung des Besitztums (1784) entstand, ihren Namen. Der Kernbau (Haus "Zum Münzwardein") wurde 1824 umgebaut, der Trakt in der Münzwardeingasse 1890 in ein Fabriksgebäude umgestaltet.  
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
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* Ernest Blaschek [Hg.]: Mariahilf einst und jetzt. Wien [u.a.]: Gerlach & Wiedling 1926 (Wiener Heimatbücher), S. 142
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* Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1895]). Cosenza: Brenner 1967, Band 3, S. 391 f.
 
* Bernhard Koch: Die Geschichte der Münzstätte Wien, in: Wolfgang Häusler (Hg.): Geld - 800 Jahre Münzstätte Wien (Kat. Kunsthistorisches Museum, Kunstforum Bank Austria, Münze Österreich) 1994, S. 195 ff., besonders 205
 
* Bernhard Koch: Die Geschichte der Münzstätte Wien, in: Wolfgang Häusler (Hg.): Geld - 800 Jahre Münzstätte Wien (Kat. Kunsthistorisches Museum, Kunstforum Bank Austria, Münze Österreich) 1994, S. 195 ff., besonders 205
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* Robert Messner: Mariahilf im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der westlichen Vorstädte Wiens (südliche Hälfte) auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1982 (Topographie von Alt-Wien, 6), S. 109
 
* Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 104
 
* Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 104
* Ernest Blaschek [Hg.]: Mariahilf einst und jetzt. Wien [u.a.]: Gerlach & Wiedling 1926 (Wiener Heimatbücher), S. 142
 
* Robert Messner: Mariahilf im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der westlichen Vorstädte Wiens (südliche Hälfte) auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1982 (Topographie von Alt-Wien, 6), S. 109
 
* Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1895]). Cosenza: Brenner 1967, Band 3, S. 391 f.
 

Version vom 12. Februar 2018, 09:42 Uhr

Münzwardeingasse 2 (Wohn- und Geschäftshaus des Herrn B. Ludwig)
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von
Datum bis
Name seit 1979
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Münzwardeinhaus
Bezirk 6
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 14547
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 12.02.2018 durch WIEN1.lanm08pil
Bildname Wohn- und Geschäftshaus des Herrn B. Ludwig.jpg
Bildunterschrift Münzwardeingasse 2 (Wohn- und Geschäftshaus des Herrn B. Ludwig)
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48° 11' 40.98" N, 16° 21' 5.39" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Münzwardeingasse (6, Gumpendorf), Name inoffiziell ab 1797 (nach Parzellierung 1784) nachweisbar, benannt (1862 beziehungsweise 2. November 1966 Gemeinderatsausschuss für Kultur) nach dem Haus des kaiserlichen [[[Münzwardein|Münzwardeins]] Sigmund Hammerschmid (1628-1703).

Diverse Literaturangaben zur Ableitung des Namens Münzwardeingasse erfordern eine Richtigstellung: Die dem Chorherrenstift St. Dorothea gehörende Hofmühle (Konskriptionsnummer 40; 6, Hofmühlgasse 7, 7a, 9, Mollardgasse 12, 12a, 12b, Turmburggasse 10-14, Sandwirtgasse 1) wurde kurz vor 1675 vom Staat gemietet, um die technischen Werkstätten der Münzstätte unterzubringen, doch schon 1675 errichtete man statt dessen ein Gebäude im Stadtgraben (Münzgraben). 1723 mietete Erzbischof Sigismund Kollonitsch die Hofmühle für das von ihm gestiftete Armen- und Invalidenspital St. Johannes Nepomuk. 1727 übersiedelte die Anstalt in ein vom Erzbischof gekauftes Gebäude in der Vorstadt Landstraße (3, Invalidenstraße 1-11; Invalidenhaus). Die Parzelle Gumpendorf 39 (6, Münzwardeingasse 2, Hofmühlgasse 14, Magdalenenstraße 32-34) bildete den Kern des Besitztums, das 1663 von Sigmund Hammerschmid († 1703), kaiserlicher Münzwardein in der Wiener Münzstätte, erworben worden war und das sich samt einem Garten ursprünglich von der Gumpendorfer Straße bis zur Mollardgasse erstreckt hatte. Von diesem Besitztum und nicht von der nur kurzfristig in der nahen Hofmühle befindlichen Filiale der Münzstätte ist der am Kernbau haftende Name "Zum Münzwardein" abzuleiten; er gab auch der Münzwardeingasse, die nach der Parzellierung des Besitztums (1784) entstand, ihren Namen. Der Kernbau (Haus "Zum Münzwardein") wurde 1824 umgebaut, der Trakt in der Münzwardeingasse 1890 in ein Fabriksgebäude umgestaltet.

Literatur

  • Ernest Blaschek [Hg.]: Mariahilf einst und jetzt. Wien [u.a.]: Gerlach & Wiedling 1926 (Wiener Heimatbücher), S. 142
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1895]). Cosenza: Brenner 1967, Band 3, S. 391 f.
  • Bernhard Koch: Die Geschichte der Münzstätte Wien, in: Wolfgang Häusler (Hg.): Geld - 800 Jahre Münzstätte Wien (Kat. Kunsthistorisches Museum, Kunstforum Bank Austria, Münze Österreich) 1994, S. 195 ff., besonders 205
  • Robert Messner: Mariahilf im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der westlichen Vorstädte Wiens (südliche Hälfte) auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1982 (Topographie von Alt-Wien, 6), S. 109
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 104