Luftkrieg: Unterschied zwischen den Versionen

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Von [[Kriegsjahre 1944-1945|12. April 1944 bis 28. März 1945]] wurden über den Rundfunk 115 Alarme gegeben (Kuckucksruf als Aufforderung zum Aufsuchen von [[Luftschutz]]räumen), denen 52 größere Angriffe folgten. Luftschutzübungen und Dachbodenräumungen wurden bereits vor dem Krieg angeordnet (Verdunkelungsübungen ab Jänner 1939; offizielle Aufhebung der Verdunkelungspflicht am 26. Mai 1945), mit dem Bau eines [[Flak-Stellungen|Flak-Rings]] auf den Höhen rund um Wien (beispielsweise [[Bisamberg]]; [[Luftwaffenhelfer]]), der Anlage von Löschteichen (auf Plätzen und in Parks), der Aushebung von Luftschutz- und Splittergräben (1944: 176), der Anlage von Fluchtgängen innerhalb von Häuserblocks und die Markierung von Notausstiegen, der Schutzummantelung von Großskulpturen (beispielsweise [[Denkmäler]] am [[Heldenplatz]]) sowie dem Aufbau eines Luftwarnsystems ([[Schirachbunker]]) wurde 1940 begonnen, mit dem Bau von Betonbunkern (auch Hochbunkern) erst 1943 (der Tiefbunker am [[Friedrich-Schmidt-Platz]] wurde nach dem Krieg zu einer städtischen Garage umgebaut); Museums- und Archivbestände wurden verlagert.  
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Von [[Kriegsjahre 1944-1945|12. April 1944 bis 28. März 1945]] wurden über den Rundfunk 115 Alarme gegeben (Kuckucksruf als Aufforderung zum Aufsuchen von [[Luftschutz]]räumen), denen 52 größere Angriffe folgten. [[Luftschutz]]übungen und Dachbodenräumungen wurden bereits vor dem Krieg angeordnet (Verdunkelungsübungen ab Jänner 1939; offizielle Aufhebung der Verdunkelungspflicht am 26. Mai 1945), mit dem Bau eines [[Flak-Stellungen|Flak-Rings]] auf den Höhen rund um Wien (beispielsweise [[Bisamberg]]; [[Luftwaffenhelfer]]), der Anlage von Löschteichen (auf Plätzen und in Parks), der Aushebung von Luftschutz- und Splittergräben (1944: 176), der Anlage von Fluchtgängen innerhalb von Häuserblocks und die Markierung von Notausstiegen, der Schutzummantelung von Großskulpturen (beispielsweise [[Denkmäler]] am [[Heldenplatz]]) sowie dem Aufbau eines Luftwarnsystems ([[Schirachbunker]]) wurde 1940 begonnen, mit dem Bau von Betonbunkern (auch Hochbunkern) erst 1943 (der Tiefbunker am [[Friedrich-Schmidt-Platz]] wurde nach dem Krieg zu einer städtischen Garage umgebaut); Museums- und Archivbestände wurden verlagert.  
  
 
Die Wirkung der Luftangriffe westlicher Alliierter erreichte ihren Höhepunkt nach deren Landung in Mittelitalien (Bau von [[Flaktürme|Flaktürmen]] [gleichzeitig Schutzbunker für die Bevölkerung; der [[Flaktürme|Flakturm]] in der [[Stiftkaserne]] bot 15.000 Menschen Platz] und öffentlichen Luftschutzräumen [1944: 339]). Der erste schwere Luftangriff auf Wien erfolgte am 10. September 1944, die größten Schäden in der Innenstadt entstanden am 12. März 1945. Am 14. Juli 1944 wurde das Fotografieren von Luftkriegsschäden verboten.  
 
Die Wirkung der Luftangriffe westlicher Alliierter erreichte ihren Höhepunkt nach deren Landung in Mittelitalien (Bau von [[Flaktürme|Flaktürmen]] [gleichzeitig Schutzbunker für die Bevölkerung; der [[Flaktürme|Flakturm]] in der [[Stiftkaserne]] bot 15.000 Menschen Platz] und öffentlichen Luftschutzräumen [1944: 339]). Der erste schwere Luftangriff auf Wien erfolgte am 10. September 1944, die größten Schäden in der Innenstadt entstanden am 12. März 1945. Am 14. Juli 1944 wurde das Fotografieren von Luftkriegsschäden verboten.  
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Auch bei den, nach Adressen aufgeführten Bombenschäden finden sich gelegentlich Unschärfen. La Speranza: „Ein Beispiel ist die Blumauergasse in der Leopoldstadt. Grulich führt hier vier beschädigte Häuser auf. Wer durchgeht, wird sehen, dass deutlich mehr Häuser beschädigt wurden. Gut zu erkennen an den bekannten Tafeln, die nach 1945 montiert wurden, die anzeigen, dass das Gebäude nach Bombenschäden saniert wurde.“
 
Auch bei den, nach Adressen aufgeführten Bombenschäden finden sich gelegentlich Unschärfen. La Speranza: „Ein Beispiel ist die Blumauergasse in der Leopoldstadt. Grulich führt hier vier beschädigte Häuser auf. Wer durchgeht, wird sehen, dass deutlich mehr Häuser beschädigt wurden. Gut zu erkennen an den bekannten Tafeln, die nach 1945 montiert wurden, die anzeigen, dass das Gebäude nach Bombenschäden saniert wurde.“
  
Die Bomber der 15. US-Luftflotte flogen in erster Linie strategische Ziele an, die in eigenen Schwerpunktkatalogen aufgelistet waren. Der österreichische Anteil an der Rüstungsproduktion des III. Reiches betrug rund zehn Prozent. Hauptziele in Wien waren Panzer- und Fahrzeugproduktion (Steyr-Werke, Gräf&Stift, Saurer-Werke, Floridsdorfer Lokomotivenfabrik, Hauptzeugamt Arsenal), die Wiener Raffinerien (Floridsdorf, Kagran, Korneuburg, Lobau, Schwechat und Vösendorf) sowie Bahnhöfe und Knotenpunkte. Zwischen 80 und 90 Prozent der Infrastruktur der Bahnhöfe Wien-Süd, Wien-Nord, Wien-Ost, Matzleinsdorf, Heiligenstadt, Nussdorf, Wien-Nordwest und Floridsdorf wurden bis Kriegsende zerstört.
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Die Bomber der 15. US-Luftflotte flogen in erster Linie strategische Ziele an, die in eigenen Schwerpunktkatalogen aufgelistet waren. Der österreichische Anteil an der Rüstungsproduktion des III. Reiches betrug rund zehn Prozent. Hauptziele in Wien waren Panzer- und Fahrzeugproduktion (Steyr-Werke, [[Gräf & Stift]], Saurer-Werke, Floridsdorfer [[Lokomotivenfabriken|Lokomotivenfabrik]], Hauptzeugamt [[Arsenal]]), die Wiener Raffinerien (Floridsdorf, Kagran, Korneuburg, Lobau, Schwechat und Vösendorf) sowie Bahnhöfe und Knotenpunkte. Zwischen 80 und 90 Prozent der Infrastruktur der Bahnhöfe Wien-Süd, Wien-Nord, Wien-Ost, Matzleinsdorf, Heiligenstadt, Nussdorf, Wien-Nordwest und Floridsdorf wurden bis Kriegsende zerstört.
  
 
Neben den „kriegswichtigen“ Zielen wurden bei fast allen Angriffen auch zivile Wohngebiete und historische Kulturbauten getroffen. Mehrere Dinge sind dafür verantwortlich. Einerseits lagen die Ziele häufig in relativ dichtverbautem Gebiet, oft waren die Ziele durch Wolkendecken oder zur Verteidigung erzeugtem Nebel verdeckt, andererseits hatten die Piloten, teils unter starkem Flakbeschuss, großes Interesse daran ihre explosive Fracht schnell loszuwerden und neigten dazu schon vor dem eigentlichen Ziel die Bombenschächte zu öffnen.
 
Neben den „kriegswichtigen“ Zielen wurden bei fast allen Angriffen auch zivile Wohngebiete und historische Kulturbauten getroffen. Mehrere Dinge sind dafür verantwortlich. Einerseits lagen die Ziele häufig in relativ dichtverbautem Gebiet, oft waren die Ziele durch Wolkendecken oder zur Verteidigung erzeugtem Nebel verdeckt, andererseits hatten die Piloten, teils unter starkem Flakbeschuss, großes Interesse daran ihre explosive Fracht schnell loszuwerden und neigten dazu schon vor dem eigentlichen Ziel die Bombenschächte zu öffnen.
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26. März 1945<ref>Das Grulich-Manuskript endet mit 22. März 1945, die Angriffstage 26. März und 2. April stammen aus  Johann Ulrich; der Luftkrieg über Österreich, In: Militärhistorische Schriftenreihe, Heft 5-6, Wien 1984</ref>
 
26. März 1945<ref>Das Grulich-Manuskript endet mit 22. März 1945, die Angriffstage 26. März und 2. April stammen aus  Johann Ulrich; der Luftkrieg über Österreich, In: Militärhistorische Schriftenreihe, Heft 5-6, Wien 1984</ref>
  
02. April 1945
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s. auch [[Kriegsschäden-Plan (um 1946)]] [[Kriegsjahre 1944-1945]] [[Luftabwehr]]
  
 
==Quellen==
 
==Quellen==

Version vom 16. März 2016, 11:12 Uhr

Bombenschäden am Neuen Markt (11.4.1945)
Daten zum Ereignis
Art des Ereignisses Krieg
Datum von 1944
Datum bis 1945
Thema
Veranstalter
Teilnehmerzahl
Gewalt
PageID 44450
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 16.03.2016 durch WIEN1.lanm08wei
Bildname luftangriffe.jpg
Bildunterschrift Bombenschäden am Neuen Markt (11.4.1945)

Es wurden keine Personen erfasst.

Es gibt keine Adressen zu diesem Ereignis.

Es wurden keine Bezeichnungen erfasst!


Luftkrieg

Von 12. April 1944 bis 28. März 1945 wurden über den Rundfunk 115 Alarme gegeben (Kuckucksruf als Aufforderung zum Aufsuchen von Luftschutzräumen), denen 52 größere Angriffe folgten. Luftschutzübungen und Dachbodenräumungen wurden bereits vor dem Krieg angeordnet (Verdunkelungsübungen ab Jänner 1939; offizielle Aufhebung der Verdunkelungspflicht am 26. Mai 1945), mit dem Bau eines Flak-Rings auf den Höhen rund um Wien (beispielsweise Bisamberg; Luftwaffenhelfer), der Anlage von Löschteichen (auf Plätzen und in Parks), der Aushebung von Luftschutz- und Splittergräben (1944: 176), der Anlage von Fluchtgängen innerhalb von Häuserblocks und die Markierung von Notausstiegen, der Schutzummantelung von Großskulpturen (beispielsweise Denkmäler am Heldenplatz) sowie dem Aufbau eines Luftwarnsystems (Schirachbunker) wurde 1940 begonnen, mit dem Bau von Betonbunkern (auch Hochbunkern) erst 1943 (der Tiefbunker am Friedrich-Schmidt-Platz wurde nach dem Krieg zu einer städtischen Garage umgebaut); Museums- und Archivbestände wurden verlagert.

Die Wirkung der Luftangriffe westlicher Alliierter erreichte ihren Höhepunkt nach deren Landung in Mittelitalien (Bau von Flaktürmen [gleichzeitig Schutzbunker für die Bevölkerung; der Flakturm in der Stiftkaserne bot 15.000 Menschen Platz] und öffentlichen Luftschutzräumen [1944: 339]). Der erste schwere Luftangriff auf Wien erfolgte am 10. September 1944, die größten Schäden in der Innenstadt entstanden am 12. März 1945. Am 14. Juli 1944 wurde das Fotografieren von Luftkriegsschäden verboten.

Ruinen der Albertina und des Philipphofes (10.9.1944)

Verluste und Zerstörungen

Die Luftangriffe der westlichen Alliierten forderten unter der Wiener Zivilbevölkerung 8.769 (außerdem 1.103 "Ortsfremde"), die Bodenkämpfe 2.266 Tote (zusammen 11.035 Tote); 21 Prozent der Häuser Wiens (21.317) wurden zerstört beziehungsweise beschädigt (2,8 Millionen Quadratmeter Dächer zerstört), 36.851 Wohnungen total und 50.024 teilweise zerstört (einschließlich Bodenkämpfe im April 1945; acht Millionen Qudratmeter Glasbruch); schwere Schäden an der städtischen Infrastruktur (3.700 Schadenstellen an Kanälen, Wasser- und Gasleitungen, Zerstörung von 120 Brücken, 587 Straßenbahnwagen [weitere 1539 schwer beschädigt] und 1600 Motorfahrzeugen des städtischen Fuhrparks [teilweise verschleppt]).

Gedenkstätten

Siehe: Emigration, Holocaust, Vertreibung, Widerstandsbewegung, Alliierte Besatzung

Luftangriffe auf Wien im Zeitraum vom 12. April 1944 bis zum 23. März 1945

(basierend auf den Aufzeichnungen von Leopold Grulich).[1]

Der Grulich als Quelle. „Für die Zeit war es eine beeindruckende Leistung aber trotzdem ist der Grulich nicht vollständig“, sagt Historiker Marcello La Speranza, der selbst seit Jahren in Sachen Luft- und Bombenkrieg forscht. Als Beispiel die Zahl der Luftangriffe auf Wien. Im Text selbst schreibt Grulich (Seite 67) von 57 Angriffen auf Wien, führt aber im Text insgesamt nur 45 Tage mit Datum auf. In der Literatur[2] wiederum wird von 53 Angriffen gesprochen. Die folgende Liste umfasst nun den Grulich, die Literatur (Ulrich) als auch Angriffsmeldungen der Wiener Rathauskorrespondenz aus dem Jänner und Februar 1945.

Auch bei den, nach Adressen aufgeführten Bombenschäden finden sich gelegentlich Unschärfen. La Speranza: „Ein Beispiel ist die Blumauergasse in der Leopoldstadt. Grulich führt hier vier beschädigte Häuser auf. Wer durchgeht, wird sehen, dass deutlich mehr Häuser beschädigt wurden. Gut zu erkennen an den bekannten Tafeln, die nach 1945 montiert wurden, die anzeigen, dass das Gebäude nach Bombenschäden saniert wurde.“

Die Bomber der 15. US-Luftflotte flogen in erster Linie strategische Ziele an, die in eigenen Schwerpunktkatalogen aufgelistet waren. Der österreichische Anteil an der Rüstungsproduktion des III. Reiches betrug rund zehn Prozent. Hauptziele in Wien waren Panzer- und Fahrzeugproduktion (Steyr-Werke, Gräf & Stift, Saurer-Werke, Floridsdorfer Lokomotivenfabrik, Hauptzeugamt Arsenal), die Wiener Raffinerien (Floridsdorf, Kagran, Korneuburg, Lobau, Schwechat und Vösendorf) sowie Bahnhöfe und Knotenpunkte. Zwischen 80 und 90 Prozent der Infrastruktur der Bahnhöfe Wien-Süd, Wien-Nord, Wien-Ost, Matzleinsdorf, Heiligenstadt, Nussdorf, Wien-Nordwest und Floridsdorf wurden bis Kriegsende zerstört.

Neben den „kriegswichtigen“ Zielen wurden bei fast allen Angriffen auch zivile Wohngebiete und historische Kulturbauten getroffen. Mehrere Dinge sind dafür verantwortlich. Einerseits lagen die Ziele häufig in relativ dichtverbautem Gebiet, oft waren die Ziele durch Wolkendecken oder zur Verteidigung erzeugtem Nebel verdeckt, andererseits hatten die Piloten, teils unter starkem Flakbeschuss, großes Interesse daran ihre explosive Fracht schnell loszuwerden und neigten dazu schon vor dem eigentlichen Ziel die Bombenschächte zu öffnen.


12. April 1944 – betroffene Bezirke: Simmering und Schwechat[3]

24. Mai 1944 – betroffene Bezirke: Favoriten und Mödling

29. Mai 1944 – betroffene Bezirke: Mödling und Liesing

16. Juni 1944 – betroffene Bezirke: Brigittenau, Floridsdorf, Donaustadt und Schwechat

26. Juni 1944 – betroffene Bezirke Floridsdorf und Donaustadt

8. Juli 1944 - betroffene Bezirke: Brigittenau und Floridsdorf (Lokomotivfabrik, Fiat-Werke)

16. Juli 1944 – betroffene Bezirke: Favoriten, Simmering, Döbling, Floridsdorf und Klosterneuburg (Nach Bombentreffern brannten die fünf Simmeringer Gasometer aus; schwerste Schäden im Landstrasser Fasanviertel zb. Palais Metternich-Śandor zerstört).

26. Juli 1944 – betroffene Bezirke: Favoriten, Penzing und Liesing

22. August 1944 – betroffene Bezirke: Schwechat und Floridsdorf (Lokomotivfabrik, Fiat-Werke)

23. August 1944 – betroffene Bezirke: Margareten, Schwechat, Mödling, Liesing und Favoriten (Südbahnwerke Matzleinsdorf, Robert Koch-Spital vorm. Triesterspital). Im Zirkus Rebbernig entfloh ein Tiger, der erschossen werden musste.

10. September 1944 – betroffene Bezirke: Innere Stadt[4] darunter Freyung, Altes Rathaus, Innenministerium sowie Heiligenkreuzerhof, die Leopoldstadt, Landstrasse, Margareten, Josefstadt, Alsergrund, Meidling, Ottakring, Hernals, Währing, Döbling und Floridsdorf

23. September 1944[5] Ölziele

7. Oktober 1944 – betroffene Bezirke: Leopoldstadt, Donaustadt und Schwechat

11. Oktober 1944 – betroffene Bezirke: Innere Stadt, Wieden, Hietzing, Hernals, Liesing und Meidling (Ein abgeschossener US-Bomber krachte in den Haydnhof (Gemeindebau), durchschlug alle Stockwerke und blieb in der Hausmeisterwohnung hängen. Der Keller war voll mit eingelagertem Benzin).

13. Oktober 1944 – betroffene Bezirke: Simmering und Floridsdorf

17. Oktober 1944 – betroffene Bezirke: Leopoldstadt, Landstrasse, Wieden, Margareten, Favoriten, Simmering, Meidling, Hietzing, Penzing, Rudolfsheim-Fünfhaus, Döbling, Floridsdorf und Donaustadt (Schwendermarkt komplett zerstört, Karlskirche, Belvedere)

1. November 1944 – betroffene Bezirke: Favoriten, Simmering, Donaustadt und Schwechat

3. November 1944 – betroffene Bezirke: Landstrasse, Wieden und Favoriten

5. November 1944 – betroffene Bezirke: Innere Stadt, Leopoldstadt, Landstrasse, Josefstadt, Alsergrund, Meidling, Hernals, Währing, Döbling, Brigittenau und Floridsdorf

6. November 1944 – betroffene Bezirke: Landstrasse, Wieden, Margareten, Mariahilf, Favoriten, Simmering, Währing, Döbling, Brigittenau, Floridsdorf, Mödling, Liesing

7. November 1944 – betroffenener Bezirk: Penzing

15. November 1944 – betroffene Bezirke: Ottakring, Döbling, Brigittenau, Floridsdorf und Mödling

17. November 1944 – betroffene Bezirke: Alsergrund und Währing (Grulich vermeldet Zeitzünder-Explosionen gegen 15.00 h)[6]

18. November 1944 – betroffener Bezirk: Döbling

20. November 1944 – betroffener Bezirk: Klosterneuburg

2. Dezember 1944 – betroffene Bezirke: Döbling, Brigittenau und Floridsdorf

3. Dezember 1944 – betroffener Bezirk Döbling

6. Dezember 1944 – betroffener Bezirk: Klosterneuburg

7. Dezember 1944 – betroffener Bezirk: Schwechat

8. Dezember 1944 – betroffene Bezirke: Hernals und Währing

9. Dezember 1944 – betroffener Bezirk Donaustadt

11. Dezember 1944 – betroffene Bezirke Margareten, Favoriten und Simmering

17. Dezember 1944 – betroffener Bezirk: Floridsdorf

18. Dezember 1944 – betroffene Bezirke: Hietzing und Döbling

25. Dezember 1944 – betroffener Bezirk Penzing

26. Dezember 1944 – betroffener Bezirk: Döbling

13. Jänner 1945[7]

15. Jänner 1945 – betroffene Bezirke: Innere Stadt, Leopoldstadt, Landstrasse, Josefstadt, Alsergrund, Penzing, Rudolfsheim-Fünfhaus, Ottakring, Hernals, Währing, Döbling und Floridsdorf

23. Jänner 1945[8] Amerikanische Bomberverbände führen bei trübem Wetter in den Morgenstunden einen Angriff auf Wien durch und werfen dabei Spreng- und Brandbomben sowie Langzeitzünder ab.

7. Februar 1945 – betroffene Bezirke: Innere Stadt, Wieden, Margareten, Alsergrund, Simmering, Döbling, Floridsdorf und Donaustadt

8. Februar 1945[9]

19. Februar 1945[10] – betroffene Bezirke: Favoriten, Meidling, Hietzing (Schloß Schönbrunn, Tiergarten Elefanten und Nashorn-Häuser, von 3500 Tieren überlebten nur 1500; Westbahn, Stadtbahn).

20. Februar 1945 – betroffener Bezirk: Döbling

21. Februar 1945 – betroffene Bezirke: Innere Stadt, Alsergrund, Meidling, Hietzing und Penzing

12. März 1945 – betroffene Bezirke: Mariahilf, Döbling und Innere Stadt (Kärntnerstrasse, Stephansplatz, Ring, Neue Burg, Kunsthistorisches Museum, Burgtheater, Volkstheater, Lipizzaner-Stallungen und die Oper); Größter Angriff auf Wien.

13. März 1945 – betroffene Bezirke: Ottakring, Hernals, Währing und Döbling

15. März 1945 – betroffener Bezirk: Döbling

19. März 1945 – betroffener Bezirk: Döbling

21. März 1945 – betroffene Bezirke: Alsergrund, Hietzing und Döbling

22. März 1945 – betroffene Bezirke: Neubau, Ottakring und Döbling

26. März 1945[11]

s. auch Kriegsschäden-Plan (um 1946) Kriegsjahre 1944-1945 Luftabwehr

Quellen

Literatur

  • Leopold Grulich: Bomben auf Wien 1944-1945. Manuskript Wiener Stadt- und Landesarchiv.
  • Othmar Tuider: Die Luftwaffe in Österreich 1938 - 1945. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1985 (Militärhistorische Schriftenreihe, 54).
  • Johann Ulrich: Der Luftkrieg über Österreich 1939 - 1945. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1967 (Militärhistorische Schriftenreihe, 5/6).

Einzelnachweise

  1. Im Wiener Stadt- und Landesarchiv findet sich ein 67-seitiges maschinengeschriebenes Manuskript mit dem Titel Bomben auf Wien vom 12.IV.1944 – 23.III.1945. Aufgezeichnet von Leopold Grulich, Amtsrat i.P. Der Inhalt: Eine Zusammenstellung der Bombenangriffe auf Wien 1944/45 sowie eine alphabetisch und bezirksmäßig geordnete Liste der Bombenschäden nach Adressen. Grulich verwendet Zeitungsmeldungen, amtliche Verlautbarungen (Opferlisten), berichtet selber Erlebtes und ab und an findet sich auch Kurioses wie folgender Eintrag (Seite 56) Am 28. 3 gab es wieder Hochquellwasser. 4 Tage sorgte die NSV (Nationalsozialistische Volkswohlfahrt Anm.) für die Bombenbeschädigten. 50 Bomben fielen an diesem denkwürdigen 22.3.1945 dreissig Jahre vorher hatte ich den ersten Gedenktag: 22.3.1915 Übergabe der Festung Przemysl. Das Manuskript dürfte bis 1950/51 entstanden sein, das deckt sich mit einem Eintrag auf einer alten Karteikarte (Dez. 1950) als auch dem Text selbst, dessen jüngste Quellen von 12. November 1950 (Verweis auf Wiener Zeitung) datieren. Biographisches über Leopold Grulich ist leider nicht bekannt, abseits der Tatsache, dass er sich im Lehmann-Telefonbuch 1937 unter der Adresse 1190, Sieveringer Straße 251 findet, was erklärt warum in seinen Berichten über Döbling soviel Selbsterlebtes eingeflossen ist. Sein Grab findet sich am Sieveringer Friedhof, er verstarb 77-jährig am 25. Jänner 1959.
  2. Quellen zum Luftkrieg: Johann Ulrich; der Luftkrieg über Österreich, In: Militärhistorische Schriftenreihe, Heft 5-6, Wien 1984 sowie Manfried Rauchensteiner, Der Krieg in Österreich '45, Wien 1984 beziehungsweise Marcello La Speranza, Bomben auf Wien: Zeitzeugen berichten, Wien 2004
  3. Per 15. Oktober 1938 schufen die neuen NS-Machthaber ein Großwien, das 26. Bezirke umfasste und 97 Orte im Umland eingemeindete. Die neuen Bezirksnamen bis 1945: XXIII. Bezirk Schwechat, XXIV. Bezirk Mödling, XXV. Bezirk Liesing und XXVI. Bezirk Klosterneuburg. Die Eingemeindungen wurden 1946/54 rückabgewickelt und 17 Gemeinden verblieben bei Wien.
  4. Hierzu vermerkte Grulich: Löwelstraße: 12, 20; am 10.9.1944 Treffer durch den Gehsteig in den Luftschutzkeller. 12 Tote, darunter Fürstin Lichtenstein, Fürstin Schönburg-Hartenstein und eine Tochter von Prof. Dr. Eiselsberg.
  5. Der Angriffstag 23. September 1944 findet sich nicht in Grulichs Manuskript, sehr wohl aber in der Literatur (Johann Ulrich; der Luftkrieg über Österreich, In: Militärhistorische Schriftenreihe, Heft 5-6, Wien 1984)
  6. Zweimal bemerkt Grulich in seinem Manuskript, dass die Explosionen von Zeitzünder-Bomben zu hören sind. Am 5. November 1944 (Seite 50) 10 Uhr 30 Alarm, 14 Uhr 15 Entwarnung...Von Floridsdorf hörte man bis ½ 4 Uhr die Explosionen der Zeitzünder. Um ½ 7 Uhr war ich wieder am Hungerberg und sah den großen Brand bei der Reichsbrücke. Und wieder gingen drei Zeitzünder, diesmal in der Scheibengasse los und am 3. Dezember 1944 (Seite 12) Hauptallee, Kronprinz Rudolfstraße, wegen Zeitzünder abgesperrt. Dabei handelt es sich um Bomben mit eingebauter Verzögerung (Zeitzünder). Der böse Sinn dahinter. Die Bomben fallen während des Luftangriffes zu Boden und benehmen sich wie Blindgänger. Also herumliegend und nicht explodiert. Im Inneren tickt ein Uhrwerk, dass Stunden nach dem eigentlichen Aufschlag die Ladung zündet. Möglichst dann, wenn Luftschutz, Feuerwehr und Rettung in dem Gebiet massiv aktiv sind.
  7. Der Angriffstag 13. Jänner 1945 findet sich nicht im Grulich aber in der Rathauskorrespondenz dieses Tages
  8. Der Angriffstag 23. Jänner 1945 findet sich nicht im Grulich aber in der Rathauskorrespondenz dieses Tages
  9. Der Angriffstag 8. Februar 1945 findet sich nicht in Grulichs Manuskript, sehr wohl aber in der Literatur (Johann Ulrich; der Luftkrieg über Österreich, In: Militärhistorische Schriftenreihe, Heft 5-6, Wien 1984) und auch in der Rathauskorrespondenz
  10. Der Angriffstag 19. Februar 1945 findet sich nicht im Grulich aber in der Rathauskorrespondenz dieses Tages
  11. Das Grulich-Manuskript endet mit 22. März 1945, die Angriffstage 26. März und 2. April stammen aus Johann Ulrich; der Luftkrieg über Österreich, In: Militärhistorische Schriftenreihe, Heft 5-6, Wien 1984