Liane Haid

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Daten zur Person
Personenname Haid, Liane
Abweichende Namensform Haid, Juliane
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 30937
GND 13544697X
Wikidata
Geburtsdatum 16. August 1895
Geburtsort Wien
Sterbedatum 28. November 2000
Sterbeort Bern, Schweiz
Beruf Schauspielerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 17.03.2020 durch WIEN1.lanm08pil
Begräbnisdatum 13. Dezember 2000
Friedhof Dornbacher Friedhof, Grab 36-9
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Haid Liane (geboren als Juliane Haid), * 16. August 1895 Wien (Taufe Pfarre Alservorstadt), † 28. November 2000 Wabern bei Bern, Schweiz (Dornbacher Friedhof, Grab 36-9, Grabwidmung ehrenhalber auf Friedhofsdauer), Filmschauspielerin; 1. Ehe (ab 1923) mit dem Wiener Großindustriellen Friedrich (Baron von) Haymerle, 2. Ehe (1936-1937) mit dem Berliner Anwalt Hans Somborn, 3. Ehe (ab 1943) mit dem Schweizer Arzt Carl Spycher; Mutter des Jazzmusikers Pierre Spycher-Haid (geb. 1940 als Hans Peter Somborn).

Biografie

Der Vater von Liane Haid, Georg Haid (* 20. Jänner 1864 Eisenerz/Steiermark, † 16. Juni 1951 Wien, bestattet 21. Juni 1951 Wien-Dornbach), war Musikinstrumentenerzeuger (Zither- und Gitarrenbauer) in Wien,[1] ihre Mutter, Juliane, geborene Kiendl (* 12. Dezember 1873 Mödling/Niederösterreich, bestattet 17. Februar 1939 Wien-Dornbach). Zum Zeitpunkt der Geburt lebte die Familie im 9. Bezirk, Kinderspitalgasse 3, ab 1904 in der Alser Straße 40. Liane Haid hatte zwei jüngere Schwestern, die ebenfalls als Schauspielerin tätige Margaretha (Grete) Anna, verheiratete Than (als Schauspielerin Grit Haid, *14. März 1900 in Wien, Pfarre Alservorstadt, † 13. August 1938 im Schwarzwald bei einem Flugzeugabsturz) und Johanna, verheiratete Bartl (* 1903, bestattet 3. Dezember 1964 Wien-Dornbach).

Nachdem Liane Haid bereits in Kindersolorollen im Hofopernballett sowie als Tänzerin in Wien und Budapest aufgetreten war, wurde sie von der Wiener Kunstfilm-Industrie entdeckt, bei der sie im Verlauf von nur drei Jahren 18 Rollen übernahm. Ihr Filmdebut hatte sie noch im Ersten Weltkrieg im Jahr 1915 unter der Regie von Luise Kolm und Jakob Fleck im Film "Mit Herz und Hand fürs Vaterland", der am 23. Dezember 1915 in Wien uraufgeführt wurde. Es folgten "Der Landstreicher" (1916), "Der Verschwender" (1917), "Der Doppelselbstmord" (1918), "Die Ahnfrau" (1919), "Eva, die Sünde" (1920) und "Der Roman eines Dienstmädchens" (1921).

Ab 1921 zählte sie zu den bekanntesten Stars vor allem des deutschen Stummfilms. Sie arbeitete für Film und Bühne in Österreich und Deutschland mit großem Erfolg. Vor dem Zweiten Weltkrieg drehte sie noch Tonfilme, darunter "Der unsterbliche Lump" (1930), "Das Lied ist aus" (1930), in dem sie den berühmt gewordenen Schlager "Adieu mein kleiner Gardeoffizier" sang, "Der Prinz von Arkadien" (1932), "Madame wünscht keine Kinder" (1933), "Die Fahrt in die Jugend" (1935) und "Ungeküsst soll man nicht schlafen gehen" (1936), der einer ihrer bekanntesten Filme war. Nach ihrem vorerst letzten Film 1940 ("Die unvollkommene Liebe") spielte sie 1953 nochmals im Film "Im Krug zum grünen Kranze" mit und beendete danach offiziell ihre Karriere. Insgesamt umfasst ihre Filmographie 26 Stummfilme (1915-1928) und 17 Tonfilme (1930-1953). Unter ihren Filmpartnern waren Hans Albers, Willi Forst und Gustav Fröhlich.

Im Jahre 1969 erhielt sie für ihre Verdienste für den deutschen Film das Filmband in Gold.

Liane Haid war drei Mal verheiratet. Ein Angebot nach der Hauptrolle in "Lucrezia Borgia" (1922) nach Hollywood zu gehen lehnte sie, mittlerweile mit Baron Friedrich Haymerle, dem Sohn des ehemaligen österreichischen Ministerpräsidenten Heinrich Karl von Haymerle, verheiratet, ab. 1937 scheiterte auch ihre zweite Ehe mit dem Berliner Anwalt und Schauspieler Hans Somborn, mit dem sie ab 1936 verheiratet war. Am 27. Dezember 1943 heiratete sie in der Abteikirche in Einsiedeln/Schweiz den Schweizer Arzt Dr. Carl Spycher, den sie in den folgenden Jahren auf Forschungsreisen durch die Tropen begleitete. Auch nach der Trennung von ihrem Mann nach 30-jähriger Ehe lebte sie, betreut von ihrem Sohn Pierre, in der Schweiz, wo sie auch 105-jährig am 28. November 2000 in Wabern bei Bern starb.

Sie wurde auf dem Dornbacher Friedhof (Gruppe 36, G 9) in Wien in einem ehrenhalber auf Friedhofsdauer gewidmeten Grab bestattet. Im Jahr 2008 wurde in Wien-Hernals der Liane-Haid-Weg nach ihr benannt.

Quellen

Literatur

  • Ernst Bruckmüller [Hg.]: Personen Lexikon Österreich. Wien 2001
  • Reclams deutsches Filmlexikon. Filmkünstler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Stuttgart: Reclam 1984

Einzelnachweise