Kunsthistorisches Museum (Gebäude): Unterschied zwischen den Versionen

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|Art des Bauwerks=Sonstiges
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|Art des Bauwerks=Gebäude
|Jahr von=1891
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|Andere Bezeichnung=Kunsthistorisches Staatsmuseum in Wien; KHM
 
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|Frühere Bezeichnung=K. k. Kunsthistorisches Hofmuseum
 
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|Architekt=Carl von Hasenauer;
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|Architekt=Carl von Hasenauer; Gottfried Semper
|Bildrechte=CC BY-NC-ND 4.0
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|Objektbezug=Hofburg; Kunsthistorisches Museum; Langes 19. Jahrhundert
 
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|Bildunterschrift=Kunsthistorisches Museum, um 1895
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Museum, Kunsthistorisches ([[1]], [[Burgring]] 5). [[Kunsthistorisches Museum]]] (Institution)
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Kunsthistorisches Museum, ([[Innere Stadt|1]], [[Burgring]] 5, im weiteren Areal der [[Hofburg]]; Haupteingang am [[Maria-Theresien-Platz]]). Zur Institution: [[Kunsthistorisches Museum]]
  
==Vorgeschichte==
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Das Kunsthistorische Museum und sein gegenüber liegendes, baugleiches Pendant, das [[Naturhistorisches Museum (Gebäude)|Naturhistorische ]] und  wurden im Auftrag Kaiser [[Franz Joseph I.|Franz Josephs I.]] von den Architekten [[Gottfried Semper]] und [[Carl von Hasenauer]] als Teil des unvollendet gebliebenen [[Kaiserforum]]s erbaut (Rohbau 1871-1889, Eröffnung 1891).
(des Kunsthistorischen Museums und des [[Naturhistorisches Museum|Naturhistorischen Museums]] [1, Burgring 7]): Der Bau von Hofmuseen wurde nach dem Beschluss, die Befestigungsanlagen niederzureißen (1857), bereits im ersten Stadterweiterungsprojekt vorgesehen. Ihr Standort wurde allerdings erst nach längerer Diskussion fixiert. Schließlich wurde die von [[Ludwig Christian Friedrich Förster|Ludwig Christian Friedrich Ritter von Förster]] vorgeschlagene Situierung von [[Franz Joseph I.]] am 23. September 1864 genehmigt. Zwischen Ende 1866 und 14. März 1867 entstanden vier Konkurrenzprojekte für die beiden geplanten Hofmuseen (neben dem Kunsthistorischem Museum auch ein [[Naturhistorisches Museum]]). Sie stammten von [[Theophil Hansen]], [[Heinrich Ferstel]], [[Moritz Löhr]] und [[Carl von Hasenauer]]. Hasenauers Projekt wurde sodann nach Berufung [[Gottfried Semper|Gottfried Sempers]] in dessen Ausführungsprojekt eingearbeitet (besonders die von vier Trabantenkuppeln umgebene Mittelkuppel geht auf Hasenauer zurück). Die Museen wurden 1872-1881 von Semper (für den sie Teil seines geplanten, jedoch nicht realisierten Kaiserforums waren) und Hasenauer (nachdem Semper 1876 [[Wien]] verlassen hatte, von ihm allein) im Rohbau fertiggestellt. Sie sind symmetrisch zueinander angeordnet und (äußerlich spiegelgleich) im Stil der italienischen Renaissance erbaut (auf Semper geht die äußere, auf Hasenauer die innere Gestaltung zurück). Die Gebäude sollten mit den beiden projektierten Flügeln der Neuen Burg (von denen bis 1913 nur einer fertiggestellt wurde) durch die Ringstraße überspannende Schwibbogenportale verbunden werden. Nach außen dominieren bei beiden Gebäuden die Kuppeln, wogegen im Inneren die Stiegenhäuser den Glanzpunkt bilden. Die Attika an beiden Gebäuden ist mit Statuen besetzt, die Berühmtheiten aus der bildenden Kunst bzw. Naturgeschichte darstellen. An den Haupteingängen beider Museen befinden sich allegorische Sitzfiguren. Die die Gebäude krönenden Bronzefiguren, Pallas Athene beziehungsweise Helios, stammen von [[Johannes Benk]]. Zu beiden Seiten der aus der Parkanlage gegen das ehemalige Hofstallgebäude führenden Stiegen stehen zwei Rossebändiger (Marmorgruppen von [[Theodor Friedl]]), zwischen den beiden Museen vier Brunnengruppen ([[Tritonbrunnen (1, Maria-Theresien-Platz)|Tritonen-]] und [[Najadenbrunnen]], aufgestellt 1894): die beiden ringseitigen stammen von [[Anton Schmidgruber]], die beiden anderen von [[Edmund Hofmann von Aspernburg]] und [[Hugo Haerdtl]].
 
[[Datei:HMW_078079_01212_00001.jpg|390px|thumb|right|Babenbergerstraße 2 - Kunsthistorisches und Naturhistorisches Museum - Kuppeln im Bau, 1881]]
 
  
 
==Äußeres==
 
==Äußeres==
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Nach außen dominiert die Kuppel, wogegen im Inneren das Stiegenhaus den Glanzpunkt bildet. Die Attika ist mit Statuen besetzt, die Berühmtheiten aus der bildenden Kunst beziehungsweise darstellen. Am Haupteingang befinden sich allegorische Sitzfiguren. Das Gebäude krönt eine Bronzefigur der Pallas Athene von [[Johannes Benk]].
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[[Datei:Kunsthistorisches Museum Wien Museum Online Sammlung 78079 160 1 1-2.jpg|390px|thumb|right|Kunsthistorisches Museum im Bau, um 1880]]
 
Das viergeschoßige Gebäude mit dem sich über dem Mittelrisalit erhebenden achteckigen Kuppelturm und seinen vier kleinen offenen Nebenkuppeln wendet sich mit seiner Hauptfront dem Maria-Theresien-Platz zu (Zugang zu den Sammlungen). Alle Fassaden weisen Säulendekorationen auf. Auf der Attika Statuen bedeutender Persönlichkeiten aus dem Bereich der Kunst, am Haupteingang allegorische Sitzfiguren (Malerei, Bildhauerei, Baukunst, Kunstgewerbe), auf der Hauptkuppel Bronzefigur der Pallas Athene (von [[Johannes Benk]]); Bauplastik von bekannten Ringstraßenbildhauern ([[Edmund Hellmer]], [[Carl Kundmann]], [[Viktor Tilgner]], [[Caspar Zumbusch]] und andere).
 
Das viergeschoßige Gebäude mit dem sich über dem Mittelrisalit erhebenden achteckigen Kuppelturm und seinen vier kleinen offenen Nebenkuppeln wendet sich mit seiner Hauptfront dem Maria-Theresien-Platz zu (Zugang zu den Sammlungen). Alle Fassaden weisen Säulendekorationen auf. Auf der Attika Statuen bedeutender Persönlichkeiten aus dem Bereich der Kunst, am Haupteingang allegorische Sitzfiguren (Malerei, Bildhauerei, Baukunst, Kunstgewerbe), auf der Hauptkuppel Bronzefigur der Pallas Athene (von [[Johannes Benk]]); Bauplastik von bekannten Ringstraßenbildhauern ([[Edmund Hellmer]], [[Carl Kundmann]], [[Viktor Tilgner]], [[Caspar Zumbusch]] und andere).
  
 
==Inneres==
 
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[[Datei:Theseusgruppe.jpg|390px|thumb|right|[[Antonio Canova]]s [[Theseusgruppe]]]]  
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[[Datei:KHM innen.jpg|390px|thumb|right|Kunsthistorisches Museum, Vestibül und Treppenhaus mit der [[Theseusgruppe]] von [[Antonio Canova]]. Fotografie, um 1900]]  
Großzügige Anlage des Vestibüls und des Stiegenhauses; Deckengemälde „Apotheose der Kunst" von [[Mihály Munkácsy|Michael (Mihály) Munkácsy]], umrahmt von zwölf Lünettenbildern von [[Hans Makart]] (große Maler mit ihren Modellen: Dürer, Holbein, Tizian, Michelangelo, Murillo, Rubens, Raffael, Leonardo da Vinci; Genien mit Porträtmedaillons von Rembrandt und Velasquez; „Allegorie des Künstlerruhms" und „Gesetz und Wahrheit"), und 40 Zwickelbildern (Andeutungen der Kunstentwicklung) von [[Ernst Klimt der Jüngere|Ernst Klimt]], [[Gustav Klimt]] und [[Franz Matsch]] (1891). Auf dem Podest der Haupttreppe Marmorgruppe „Theseus im Kampf mit dem Kentauren" (von [[Antonio Canova]], zuvor im Theseustempel im Volksgarten). Im oberen Turmbau der Kuppel überwiegt der plastische Schmuck. Hier sind besonders die Marmorbasreliefs von [[Rudolf Weyr]] zu nennen, die eine Art Fries bilden, in dem die als Mäzene besonders hervorragenden Angehörigen des Hauses Habsburg dargestellt sind. Die Reihe beginnt mit Maximilian I. in Turnierrüstung samt seinem Geheimschreiber Treitzsaurwein sowie Albrecht Dürer und endet mit Franz Joseph I., der durch die Anordnung der Stadterweiterung und die Anlage der Ringstraßenzone eine neue Kunstepoche Wiens eröffnete. Die meisten Innenräume enthalten malerischen und plastischen Schmuck. Hervorzuheben ist das Deckengemälde "Die Mäzene des Hauses Habsburg" von [[Julius Viktor Berger|Julius Berger]] im sogenannten Goldsaal, das die Freunde und Beschützer der Kunst zeigt. In der Römer Halle befinden sich 76 gemalte Kameen und Marmorreliefs von [[August Eisenmenger]], in mehreren Sälen Deckenbilder von Karger, Ruß und Laufberger, in den Galeriesälen figurale Plastiken bedeutender Künstler der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
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Großzügige Anlage des Vestibüls und des Stiegenhauses; Deckengemälde „Apotheose der Kunst" von [[Mihály Munkácsy|Michael (Mihály) Munkácsy]], umrahmt von zwölf Lünettenbildern von [[Hans Makart]] (große Maler mit ihren Modellen: Dürer, Holbein, Tizian, Michelangelo, Murillo, Rubens, Raffael, Leonardo da Vinci; Genien mit Porträtmedaillons von Rembrandt und Velasquez; „Allegorie des Künstlerruhms" und „Gesetz und Wahrheit"), und 40 Zwickelbildern (Andeutungen der Kunstentwicklung) von [[Ernst Klimt der Jüngere|Ernst Klimt]], [[Gustav Klimt]] und [[Franz Matsch]] (1891). Auf dem Podest der Haupttreppe Marmorgruppe "Theseus im Kampf mit dem Kentauren" (von [[Antonio Canova]], zuvor im Theseustempel im Volksgarten). Im oberen Turmbau der Kuppel überwiegt der plastische Schmuck. Hier sind besonders die Marmorbasreliefs von [[Rudolf Weyr]] zu nennen, die eine Art Fries bilden, in dem die als Mäzene besonders hervorragenden Angehörigen des Hauses Habsburg dargestellt sind. Die Reihe beginnt mit Maximilian I. in Turnierrüstung samt seinem Geheimschreiber Treitzsaurwein sowie Albrecht Dürer und endet mit Franz Joseph I., der durch die Anordnung der Stadterweiterung und die Anlage der Ringstraßenzone eine neue Kunstepoche Wiens eröffnete. Die meisten Innenräume enthalten malerischen und plastischen Schmuck. Hervorzuheben ist das Deckengemälde "Die Mäzene des Hauses Habsburg" von [[Julius Viktor Berger|Julius Berger]] im sogenannten Goldsaal, das die Freunde und Beschützer der Kunst zeigt. In der Römer Halle befinden sich 76 gemalte Kameen und Marmorreliefs von [[August Eisenmenger]], in mehreren Sälen Deckenbilder von Karger, Ruß und Laufberger, in den Galeriesälen figurale Plastiken bedeutender Künstler der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
[[Datei:WSTLA PID FA1 69 272 004.jpg|390px|thumb|right|[[Benvenuto Cellini]]s [[Saliera]]]] 
 
  
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
* Alphons Lhotsky: Festschrift des Kunsthistorischen Museums zur Feier des 5Ojährigen Bestandes 1891-1941, Band 1
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* Alphons Lhotsky: Festschrift des Kunsthistorischen Museums zur Feier des 5Ojährigen Bestandes 1891-1941. Band 1: Baugeschichte der Museen und der Neuen Burg; Band 2 (Teil 1 und 2): Geschichte der Sammlungen (1941-1945). Horn: Verlag Ferdinand Berger 1945
* Baugeschichte der Museen und der Neuen Burg. 1941, Band 2. (Teil 1 u. 2)
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* Das Kunsthistorische Museum und seine Sammlungen. Wien: Kremayr & Scheriau 1982
* Geschichte der Sammlungen (1941-45)
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* Herbert Haupt: Das Kunsthistorische Museum. Die Geschichte des Hauses am Ring. 100 Jahre im Spiegel historischer Ereignisse. Wien: KHM 1991
* Das Kunsthistorische Museum und seine Sammlungen. 1982
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* Beatrix Kriller/ Georg Kugler: Das kunsthistorische Museum. Die Architektur und Ausstattung. Idee und Wirklichkeit des Gesamtkunstwerks. Wien: Edition Christian Brandstätter 1991
* Herbert Haupt: Das Kunsthistorische Museum. Die Geschichte des Hauses am Ring. 100 Jahre im Spiegel historischer Ereignisse. 1991
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* Friederike Klauner: Die Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien. Salzburg / Wien: Residenz-Verlag  <sup>2</sup>1982
* Beatrix Kriller/ Georg Kugler: Das kunsthistorische Museum. Die Architektur und Ausstattung. Idee und Wirklichkeit des Gesamtkunstwerks. 1991
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* Martina Haja [Hg.]: Die Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien. Verzeichnis der Gemälde. Wien: KHM 1991
* Friederikc Klauner: Die Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien. 1978
 
* Martina Haja [Hg.]: Die Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien. Verzeichnis der Gemälde. 1991
 
 
* Führer durch die Sammlungen des Kunsthistorischen Museums. <sup>5</sup>1975
 
* Führer durch die Sammlungen des Kunsthistorischen Museums. <sup>5</sup>1975
* Kunsthistorische Museum Wien. Führer durch die Sammlungen. 1988
+
* Kunsthistorische Museum Wien. Führer durch die Sammlungen. Museen und Sammlungen in Österreich. Wien 1968, S. 199 ff., S. 253 ff.
* Museen und. Sammlungen in Österreich. 1968, S. 199 ff., S. 253 ff.
 
 
* Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981. Band 1, S. 153 ff.
 
* Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981. Band 1, S. 153 ff.
 
* Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981. Band 4, S. 246 ff.
 
* Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981. Band 4, S. 246 ff.
* Rudolf Schmidt: Das Wiener Künstlerhaus. Eine Chronik 1861-1951. Wien: Gesellschaft Bildender Künstler Wiens 1951, 11O f. (künstlerischer Schmuck des Museums, außen), 111f. (innen)
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* Rudolf Schmidt: Das Wiener Künstlerhaus. Eine Chronik 1861-1951. Wien: Gesellschaft Bildender Künstler Wiens 1951, 110 f. (künstlerischer Schmuck des Museums, außen), 111 f. (innen)
 
* Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 56 ff.
 
* Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 56 ff.
 
* Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 30 f.
 
* Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 30 f.
 
* Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 1: Geschichte, historische Hilfswissenschaften, Festungswerke und Kriegswesen, Rechtswesen, Kulturgeschichte, Sittengeschichte. Wien: Touristik-Verlag 1947, S. 318
 
* Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 1: Geschichte, historische Hilfswissenschaften, Festungswerke und Kriegswesen, Rechtswesen, Kulturgeschichte, Sittengeschichte. Wien: Touristik-Verlag 1947, S. 318
* Daniel Ender: Eine kleine Machtmusik. In: Falter 11/15, 11.03.2015, S. 39 - 37
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* Daniel Ender: Eine kleine Machtmusik. In: Falter 11/15, 11.03.2015, S. 37-39

Aktuelle Version vom 28. Oktober 2022, 14:59 Uhr

Kunsthistorisches Museum, um 1895
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1881
Datum bis
Andere Bezeichnung Kunsthistorisches Staatsmuseum in Wien, KHM
Frühere Bezeichnung K. k. Kunsthistorisches Hofmuseum
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Carl von Hasenauer, Gottfried Semper
Prominente Bewohner
PageID 54133
GND
WikidataID
Objektbezug Hofburg, Kunsthistorisches Museum, Langes 19. Jahrhundert
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 28.10.2022 durch WIEN1.lanm08swa
Bildname KHM schräg.jpg
Bildunterschrift Kunsthistorisches Museum, um 1895
  • 1., Burgring 5

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48° 12' 13.41" N, 16° 21' 42.45" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Kunsthistorisches Museum, (1, Burgring 5, im weiteren Areal der Hofburg; Haupteingang am Maria-Theresien-Platz). Zur Institution: Kunsthistorisches Museum

Das Kunsthistorische Museum und sein gegenüber liegendes, baugleiches Pendant, das Naturhistorische und wurden im Auftrag Kaiser Franz Josephs I. von den Architekten Gottfried Semper und Carl von Hasenauer als Teil des unvollendet gebliebenen Kaiserforums erbaut (Rohbau 1871-1889, Eröffnung 1891).

Äußeres

Nach außen dominiert die Kuppel, wogegen im Inneren das Stiegenhaus den Glanzpunkt bildet. Die Attika ist mit Statuen besetzt, die Berühmtheiten aus der bildenden Kunst beziehungsweise darstellen. Am Haupteingang befinden sich allegorische Sitzfiguren. Das Gebäude krönt eine Bronzefigur der Pallas Athene von Johannes Benk.

Kunsthistorisches Museum im Bau, um 1880

Das viergeschoßige Gebäude mit dem sich über dem Mittelrisalit erhebenden achteckigen Kuppelturm und seinen vier kleinen offenen Nebenkuppeln wendet sich mit seiner Hauptfront dem Maria-Theresien-Platz zu (Zugang zu den Sammlungen). Alle Fassaden weisen Säulendekorationen auf. Auf der Attika Statuen bedeutender Persönlichkeiten aus dem Bereich der Kunst, am Haupteingang allegorische Sitzfiguren (Malerei, Bildhauerei, Baukunst, Kunstgewerbe), auf der Hauptkuppel Bronzefigur der Pallas Athene (von Johannes Benk); Bauplastik von bekannten Ringstraßenbildhauern (Edmund Hellmer, Carl Kundmann, Viktor Tilgner, Caspar Zumbusch und andere).

Inneres

Kunsthistorisches Museum, Vestibül und Treppenhaus mit der Theseusgruppe von Antonio Canova. Fotografie, um 1900

Großzügige Anlage des Vestibüls und des Stiegenhauses; Deckengemälde „Apotheose der Kunst" von Michael (Mihály) Munkácsy, umrahmt von zwölf Lünettenbildern von Hans Makart (große Maler mit ihren Modellen: Dürer, Holbein, Tizian, Michelangelo, Murillo, Rubens, Raffael, Leonardo da Vinci; Genien mit Porträtmedaillons von Rembrandt und Velasquez; „Allegorie des Künstlerruhms" und „Gesetz und Wahrheit"), und 40 Zwickelbildern (Andeutungen der Kunstentwicklung) von Ernst Klimt, Gustav Klimt und Franz Matsch (1891). Auf dem Podest der Haupttreppe Marmorgruppe "Theseus im Kampf mit dem Kentauren" (von Antonio Canova, zuvor im Theseustempel im Volksgarten). Im oberen Turmbau der Kuppel überwiegt der plastische Schmuck. Hier sind besonders die Marmorbasreliefs von Rudolf Weyr zu nennen, die eine Art Fries bilden, in dem die als Mäzene besonders hervorragenden Angehörigen des Hauses Habsburg dargestellt sind. Die Reihe beginnt mit Maximilian I. in Turnierrüstung samt seinem Geheimschreiber Treitzsaurwein sowie Albrecht Dürer und endet mit Franz Joseph I., der durch die Anordnung der Stadterweiterung und die Anlage der Ringstraßenzone eine neue Kunstepoche Wiens eröffnete. Die meisten Innenräume enthalten malerischen und plastischen Schmuck. Hervorzuheben ist das Deckengemälde "Die Mäzene des Hauses Habsburg" von Julius Berger im sogenannten Goldsaal, das die Freunde und Beschützer der Kunst zeigt. In der Römer Halle befinden sich 76 gemalte Kameen und Marmorreliefs von August Eisenmenger, in mehreren Sälen Deckenbilder von Karger, Ruß und Laufberger, in den Galeriesälen figurale Plastiken bedeutender Künstler der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.


Literatur

  • Alphons Lhotsky: Festschrift des Kunsthistorischen Museums zur Feier des 5Ojährigen Bestandes 1891-1941. Band 1: Baugeschichte der Museen und der Neuen Burg; Band 2 (Teil 1 und 2): Geschichte der Sammlungen (1941-1945). Horn: Verlag Ferdinand Berger 1945
  • Das Kunsthistorische Museum und seine Sammlungen. Wien: Kremayr & Scheriau 1982
  • Herbert Haupt: Das Kunsthistorische Museum. Die Geschichte des Hauses am Ring. 100 Jahre im Spiegel historischer Ereignisse. Wien: KHM 1991
  • Beatrix Kriller/ Georg Kugler: Das kunsthistorische Museum. Die Architektur und Ausstattung. Idee und Wirklichkeit des Gesamtkunstwerks. Wien: Edition Christian Brandstätter 1991
  • Friederike Klauner: Die Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien. Salzburg / Wien: Residenz-Verlag 21982
  • Martina Haja [Hg.]: Die Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien. Verzeichnis der Gemälde. Wien: KHM 1991
  • Führer durch die Sammlungen des Kunsthistorischen Museums. 51975
  • Kunsthistorische Museum Wien. Führer durch die Sammlungen. Museen und Sammlungen in Österreich. Wien 1968, S. 199 ff., S. 253 ff.
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981. Band 1, S. 153 ff.
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981. Band 4, S. 246 ff.
  • Rudolf Schmidt: Das Wiener Künstlerhaus. Eine Chronik 1861-1951. Wien: Gesellschaft Bildender Künstler Wiens 1951, 110 f. (künstlerischer Schmuck des Museums, außen), 111 f. (innen)
  • Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 56 ff.
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 30 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 1: Geschichte, historische Hilfswissenschaften, Festungswerke und Kriegswesen, Rechtswesen, Kulturgeschichte, Sittengeschichte. Wien: Touristik-Verlag 1947, S. 318
  • Daniel Ender: Eine kleine Machtmusik. In: Falter 11/15, 11.03.2015, S. 37-39