Josef-Afritsch-Heim

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Das Josef-Afritsch-Heim im Hörndlwald (1965)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung Internationale Kulturstätte Hörndlwald
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Josef Afritsch
Einlagezahl
Architekt Adolf Hoch, Rudolf J. Boeck, Julius Bergmann
Prominente Bewohner
PageID 20029
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 5.10.2020 durch WIEN1.lanm08wei
Bildname Josefaritschheim.jpg
Bildunterschrift Das Josef-Afritsch-Heim im Hörndlwald (1965)
  • 13., Joseph-Lister-Gasse 72

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48° 10' 25.80" N, 16° 15' 47.55" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Josef-Afritsch-Heim (13., Hörndlwald, Joseph-Lister-Gasse 72)

Baugeschichte

Die Internationale Kulturstätte im seit 1973 naturgeschützten Hörndlwald wurde von der Gemeinde Wien als Haus für Jugendtreffen und Schulungskurse, mit einer großen Lagerwiese und einem Sportplatz mit namhafter finanzieller Unterstützung durch das Schweizer Arbeiterhilfswerk, das Schweizer Europahilfswerk und andere internationale Organisationen errichtet. Die Baukosten betrugen 1,5 Millionen Schilling. Ab 1949 erhielt der Verein "Volkshilfe" die Anlage in Pacht. Der Pachtvertrag läuft bis 2023. Die Anlage lag im Hörndlwald am Ostrand des Lainzer Tiergartens. Der Entwurf für das Gebäude stammte von den Architekten Adolf Hoch, Rudolf J. Boeck und Julius Bergmann, die Errichtung erfolgte in den Jahren 1950/51. Die Errichtung erfolgte in Skelettbauweise mit bogenförmigen Grundriss. Rund um ein zentrales Gemeinschaftshaus in dem bis zu 500 Personen mit Essen versorgt werden konnten wurden kleine Häuser im spezifischen Baustil der ausländischen Spender errichtet. Die Eingangshalle wurde durch eine milchige Glasdecke mit Tageslicht zusätzlich beleuchtet. In der Mitte des Gemeinschaftshauses befand sich ein großer Saal als Holz-Glas-Konstruktion der als Speisessal genutzt wurde. Kurs- und Klubräume waren angeschlossen. Die Fassadengestaltung dominierten große Fenster die etwa 90% der Fassadenfläche ausmachten. 1967 wurde die Bewilligung zum Einbau einer Ölfeuerungsanlage, 1982 für eine Trafostation erteilt. 2006 war der Gebäudekomplex durch Witterungseinflüsse bereits weitgehend zerstört. 2009 erklärte das Bundesdenkmalamt eine Instandsetzung ohne weitgehenden Substanzaustausch für unmöglich. Der Denkmalschutz wurde aufgehoben. 2009 wurde eine Büro-Blechhütte errichtet. Die Anbauten Kulturstätte wurden später für Unterkunft und Betreuung von Asylwerbern genutzt. 2009 hatten sie eine Kapazität von 110 Plätzen. 2008 erhielten sie den Namen "Franziska - Fast - Wohnanlage".

Verschiedene Neubaupläne bestanden ab 1986. In diesem Jahr wurde ein Neubauplan der "Polenkomittee"-Bugalows erstellt, 1990 ein Plan für ein Hotel mit 114 Zimmern von Architekt Harry Glück, 1995 von Karl Peyrer-Heimstätt, 2000 erneut für ein Hotelprojekt, 2007 für ein "Pflege- und Betreuungszentrum für Hietzinger Bürger", 2008 für eine Seniorenresidenz.

Bennung und Nutzung

Die Initiative zum Projekt ging von der Österreichischen Volkshilfe aus. Die Idee war die Schaffung eines KInder- und Jugendheimes der anderen Art mit kleinen Wohneinheiten. Schon 1952 fand in der Kulturstätte ein IUSY-Camp statt. Die Benennung nach Josef Afritsch erfolgte 1965. Ab den 1980er Jahren verfiel die Hauptanlage. Das vom damaligen Präsidenten der Volkshilfe Josef Afritsch betriebene Projekt sah ursprünglich eine Nutzung als internationales Studienzentrum vor. Schwerpunkt bildete die Kinder- und Jugendarbeit. Zu diesem Zweck konzipierte Architekt Adolf Hoch ein Großkinderheim für 10 bis 14jährige Kinder aus dem In- und Ausland aus sozial oder familiär prekären Familienverhältnissen für Daueraufenthalte. Eine weitere Nutzung betraf Wander- und Reisegruppen für die Gästehäuser vorgesehen waren. Ein Institut für die Ausbildung von Pädagogen war eine weitere Nutzung. Ab den 1980er Jahren diente der bereits baulich sanierungsbedürftige Komplex als Wohnstätte für Flüchtlinge.

Literatur

  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Band III/2: Wien 13. – 18. Bezirk. Salzburg: Residenz 1995, S. 16
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk. Wien: Schroll 1996, S. 239
  • Harald Saiko: Biographie. Internationale Kulturstätte "Hörndlwald". Josef Afritsch Heim in Wien, 13. Studie im Auftrag der MA 19 "Architektur und Stadtgestaltung", Wien (2009)