Johanna Matz: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Zeile 10: Zeile 10:
 
|Quelle=Gedenktage; Gedenktage-GW
 
|Quelle=Gedenktage; Gedenktage-GW
 
|WikidataID=Q87947
 
|WikidataID=Q87947
|GND=116842172
 
 
}}
 
}}
 
{{Auszeichnung
 
{{Auszeichnung
Zeile 43: Zeile 42:
 
Johanna Matz, * 5. Oktober 1932 Wien, Film- und Theaterschauspielerin.
 
Johanna Matz, * 5. Oktober 1932 Wien, Film- und Theaterschauspielerin.
  
==Biografie==
+
==Biografie==
  
 
Die Tochter eines Ingenieurs bekam bereits mit vier Jahren Ballettunterricht bei [[Anton Heinrich Birkmeyer|Toni Birkmeyer]]. 1940 bis 1948 besuchte sie als Schülerin von [[Grete Wiesenthal]] die [[Akademie für Musik und darstellende Kunst]]. Eine Karriere als Balletttänzerin strebte sie aber nicht an: Sie absolvierte 1950 [[Max-Reinhardt-Seminar]], wo sie unter anderen [[Helene Thimig]] und [[Alfred Neugebauer]] unterrichteten. Bei der Abschlussaufführung wurde sie von [[Berthold Viertel]] entdeckt und erstmals [[Burgtheater]] engagiert. Matz gehörte 1954 bis 1993 dem Ensemble des Burgtheaters an.
 
Die Tochter eines Ingenieurs bekam bereits mit vier Jahren Ballettunterricht bei [[Anton Heinrich Birkmeyer|Toni Birkmeyer]]. 1940 bis 1948 besuchte sie als Schülerin von [[Grete Wiesenthal]] die [[Akademie für Musik und darstellende Kunst]]. Eine Karriere als Balletttänzerin strebte sie aber nicht an: Sie absolvierte 1950 [[Max-Reinhardt-Seminar]], wo sie unter anderen [[Helene Thimig]] und [[Alfred Neugebauer]] unterrichteten. Bei der Abschlussaufführung wurde sie von [[Berthold Viertel]] entdeckt und erstmals [[Burgtheater]] engagiert. Matz gehörte 1954 bis 1993 dem Ensemble des Burgtheaters an.
Zeile 57: Zeile 56:
 
In den letzten aktiven Jahren gestaltete Johanna Matz vor allem Lesungen österreichischer Literatur gemeinsam mit Bruno Thost. Das Programm, das sie durch Österreich führte, beinhaltete Ernstes und Heiteres von [[Franz Grillparzer|Grillparzer]] bis [[Peter Handke|Handke]]. Außerdem war sie in einigen Fernsehrollen zu sehen.
 
In den letzten aktiven Jahren gestaltete Johanna Matz vor allem Lesungen österreichischer Literatur gemeinsam mit Bruno Thost. Das Programm, das sie durch Österreich führte, beinhaltete Ernstes und Heiteres von [[Franz Grillparzer|Grillparzer]] bis [[Peter Handke|Handke]]. Außerdem war sie in einigen Fernsehrollen zu sehen.
  
1993 stand sie zum letzten Mal auf einer TheaterbühneIm Juni 2003 fand eine Retrospektive im Wiener Metro Kino statt.  
+
1993 stand sie zum letzten Mal auf einer Theaterbühne. Mit "Geliebter Lügner" gastierte sie im Theater [[Akzent]]. Im Juni 2003 fand eine Retrospektive im Wiener Metro Kino statt.  
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==

Version vom 1. Juni 2021, 11:31 Uhr

Daten zur Person
Personenname Matz, Johanna
Abweichende Namensform Hackenberg, Johanna
Titel Kammerschauspielerin
Geschlecht weiblich
PageID 34039
GND
Wikidata Q87947
Geburtsdatum 5. Oktober 1932
Geburtsort Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Schauspielerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 1.06.2021 durch WIEN1.lanm09was


Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 28. Jänner 1977, Übernahme: 4. Mai 1977)
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 2002)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Übernahme: 19. November 2002)


Johanna Matz, * 5. Oktober 1932 Wien, Film- und Theaterschauspielerin.

Biografie

Die Tochter eines Ingenieurs bekam bereits mit vier Jahren Ballettunterricht bei Toni Birkmeyer. 1940 bis 1948 besuchte sie als Schülerin von Grete Wiesenthal die Akademie für Musik und darstellende Kunst. Eine Karriere als Balletttänzerin strebte sie aber nicht an: Sie absolvierte 1950 Max-Reinhardt-Seminar, wo sie unter anderen Helene Thimig und Alfred Neugebauer unterrichteten. Bei der Abschlussaufführung wurde sie von Berthold Viertel entdeckt und erstmals Burgtheater engagiert. Matz gehörte 1954 bis 1993 dem Ensemble des Burgtheaters an.

Nach ihrem Sensationsdebüt in McCullers "Frankie und die Hochzeit" (1950 im Akademietheater) wurde Matz bald für den Film entdeckt. Franz Antel erkannte die ihr eigene Aura von Spontanität und Unverdorbenheit. Filme wie "Der alte Sünder", "Die Försterchristl", "Im weißen Rößl" und "Der Kongreß tanzt" brachten ihr ungeheure Popularität und werden als typische Filme der 1950er Jahre immer wieder gezeigt. 1953 holte sie Otto Preminger für den Film "Die Jungfrau auf dem Dach" nach Hollywood. In den Filmen war "Hannerl" Matz allerdings auf den Typ des süßen und liebreizenden "Wiener Mädels" festgelegt, was ihrem Talent nicht gerecht wurde.

Zu Beginn der 1960er Jahre etablierte sich Matz als erfolgreiche Bühnenschauspielerin. Sie reüssierte etwa am Burgtheater in Nestroys "Das Mädl aus der Vorstadt" (1963), zog sich aber zunehmend vom Filmgeschäft zurück und spielte hauptsächlich am Theater. Sie wirkte nur mehr sporadisch in Fernsehinszenierungen mit. Oft waren es Fernsehspiele klassischer Bühnenstücke, wie beispielsweise Arthur Schnitzlers "Anatol" (1962), Lessings "Minna von Barnhelm" (1964) oder Goethes "Stella" (1967), aber auch Operetten wie "Im weißen Rössl" (1967) von Ralph Benatzky. Bekannt ist sie auch für ihre Darstellung der Marianne in Ödön von Horváths "Geschichten aus dem Wienerwald" (1961).

Besonders erwähnenswerte Bühnenrollen sind ihre Annie in Schnitzlers "Anatol" im Akademietheater mit Robert Lindner und Wolf Albach Retty als Partner; aber auch ihre Mitwirkungen in Peter Handkes "Die Unvernünftigen sterben aus", in Thomas Bernhards "Der Präsident" oder als Lady Milford in Schillers "Kabale und Liebe" sind erwähnenswert. Gerade in diesen Rollen war es Matz besonders gelungen, sich von dem auf sie festgelegten Typ des "süßen Mädels" zu lösen und sich als Charakterdarstellerin zu bewähren. 1967 wurde sie als bis dahin jüngste Darstellerin zur Kammerschauspielerin ernannt.

Die Spielplangestaltungen in der Benning- und der Peymann-Ära brachten Matz nur wenige Rollen im Burgtheater, hervorzuheben ist ihre Mitwirkung in Horváths "Don Juan kommt aus dem Krieg" im Akademietheater (1981). Matz gastierte auch im Theater in der Josefstadt in Molnàrs "Panoptikum" (1978).

In den letzten aktiven Jahren gestaltete Johanna Matz vor allem Lesungen österreichischer Literatur gemeinsam mit Bruno Thost. Das Programm, das sie durch Österreich führte, beinhaltete Ernstes und Heiteres von Grillparzer bis Handke. Außerdem war sie in einigen Fernsehrollen zu sehen.

1993 stand sie zum letzten Mal auf einer Theaterbühne. Mit "Geliebter Lügner" gastierte sie im Theater Akzent. Im Juni 2003 fand eine Retrospektive im Wiener Metro Kino statt.

Literatur

Links