Großes Michaelerhaus: Unterschied zwischen den Versionen

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Michaelerhaus, Großes (auch Altes; 1, Kohlmarkt 11, Michaelerplatz 4; Konskriptionsnummer 1152). Auf dieser Parzelle standen einst mehrere Gebäude: das Organistenhaus (erbaut um 1430 auf einstigem Friedhofsgelände; zur Pfarre gehörig, reichte bis vor die Kirche), das Mesnerhaus (erbaut um 1470) und ein von der Pfarrgemeinde 1559-1561 errichtetes "neues Gebäude" (sie kamen alle samt der Pfarre 1626 an die [[Barnabiten]]), weiters ein ab 1369 nachweisbares Bürgerhaus (das von den Barnabiten 1631 erworben wurde). Sämtliche Gebäude fielen am 17. Oktober 1704 einem Brand zum Opfer. Den Barnabiten wurde daraufhin von der niederösterreichischen Regierung gestattet, einen Monat lang eine Sammlung durchzuführen, um den erlittenen Schaden wiedergutzumachen. Die Barnabiten errichteten auf dem Areal einen Neubau, der vor 1710 (Ansicht auf dem Stadtplan von Steinhausen) vollendet war und größtenteils als Zinshaus genutzt wurde. In einer Bodenkammer dieses Hauses wohnte 1751-1756 [[Joseph Haydn]] (Gedenktafel), der wegen Mutierens aus der Chorkapelle entlassen worden war und den hier der ab 1752 im selben Haus wohnende Komponist und Gesangslehrer [[Niccolò Antonio Porpora|Nicola Antonio Porpora]] († 1768) "entdeckte" und förderte. Am 12. April 1782 starb im Haus [[Pietro Bonaventura Metastasio|Pietro Metastasio]] (Gedenktafel, gewidmet 12. April 1882), der Haydn ebenfalls förderte. Seit 1840 befindet sich die Apotheke "[[Zum goldenen Hirschen (Apotheke)|Zum goldenen Hirschen]]" in diesem Gebäude. Aus dem Hof bemerkenswerter Blick auf die Michaelerkirche. Auf der anderen Seite der Kirche steht das [[Kleines Michaelerhaus|Kleine Michaelerhaus]].
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Michaelerhaus, Großes (auch Altes; [[1]], [[Kohlmarkt 11]], [[Michaelerplatz 4]]; Konskriptionsnummer 1152). Auf dieser Parzelle standen einst mehrere Gebäude: das Organistenhaus (erbaut um 1430 auf einstigem Friedhofsgelände; zur Pfarre gehörig, reichte bis vor die Kirche), das Mesnerhaus (erbaut um 1470) und ein von der Pfarrgemeinde 1559-1561 errichtetes "neues Gebäude" (sie kamen alle samt der Pfarre 1626 an die [[Barnabiten]]), weiters ein ab 1369 nachweisbares Bürgerhaus (das von den Barnabiten 1631 erworben wurde). Sämtliche Gebäude fielen am 17. Oktober 1704 einem Brand zum Opfer. Den Barnabiten wurde daraufhin von der niederösterreichischen Regierung gestattet, einen Monat lang eine Sammlung durchzuführen, um den erlittenen Schaden wiedergutzumachen. Die Barnabiten errichteten auf dem Areal einen Neubau, der vor 1710 (Ansicht auf dem Stadtplan von Steinhausen) vollendet war und größtenteils als Zinshaus genutzt wurde. In einer Bodenkammer dieses Hauses wohnte 1751-1756 [[Joseph Haydn]] (Gedenktafel), der wegen Mutierens aus der Chorkapelle entlassen worden war und den hier der ab 1752 im selben Haus wohnende Komponist und Gesangslehrer [[Niccolò Antonio Porpora|Nicola Antonio Porpora]] († 1768) "entdeckte" und förderte. Am 12. April 1782 starb im Haus [[Pietro Bonaventura Metastasio|Pietro Metastasio]] (Gedenktafel, gewidmet 12. April 1882), der Haydn ebenfalls förderte. Seit 1840 befindet sich die Apotheke "[[Zum goldenen Hirschen (Apotheke)|Zum goldenen Hirschen]]" in diesem Gebäude. Aus dem Hof bemerkenswerter Blick auf die Michaelerkirche. Auf der anderen Seite der Kirche steht das [[Kleines Michaelerhaus|Kleine Michaelerhaus]].
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==

Version vom 14. März 2016, 16:39 Uhr

Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner Joseph Haydn, Niccolò Antonio Porpora, Pietro Bonaventura Metastasio
PageID 3785
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 14.03.2016 durch WIEN1.lanm08mic
  • 1., Kohlmarkt 11
  • 1., Michaelerplatz 4
  • Nr.: 1152 (1821, bis: 1863)
  • Nr.: 1182 (1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1220 (1795, bis: 1821)

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48° 12' 30.14" N, 16° 22' 2.14" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Michaelerhaus, Großes (auch Altes; 1, Kohlmarkt 11, Michaelerplatz 4; Konskriptionsnummer 1152). Auf dieser Parzelle standen einst mehrere Gebäude: das Organistenhaus (erbaut um 1430 auf einstigem Friedhofsgelände; zur Pfarre gehörig, reichte bis vor die Kirche), das Mesnerhaus (erbaut um 1470) und ein von der Pfarrgemeinde 1559-1561 errichtetes "neues Gebäude" (sie kamen alle samt der Pfarre 1626 an die Barnabiten), weiters ein ab 1369 nachweisbares Bürgerhaus (das von den Barnabiten 1631 erworben wurde). Sämtliche Gebäude fielen am 17. Oktober 1704 einem Brand zum Opfer. Den Barnabiten wurde daraufhin von der niederösterreichischen Regierung gestattet, einen Monat lang eine Sammlung durchzuführen, um den erlittenen Schaden wiedergutzumachen. Die Barnabiten errichteten auf dem Areal einen Neubau, der vor 1710 (Ansicht auf dem Stadtplan von Steinhausen) vollendet war und größtenteils als Zinshaus genutzt wurde. In einer Bodenkammer dieses Hauses wohnte 1751-1756 Joseph Haydn (Gedenktafel), der wegen Mutierens aus der Chorkapelle entlassen worden war und den hier der ab 1752 im selben Haus wohnende Komponist und Gesangslehrer Nicola Antonio Porpora († 1768) "entdeckte" und förderte. Am 12. April 1782 starb im Haus Pietro Metastasio (Gedenktafel, gewidmet 12. April 1882), der Haydn ebenfalls förderte. Seit 1840 befindet sich die Apotheke "Zum goldenen Hirschen" in diesem Gebäude. Aus dem Hof bemerkenswerter Blick auf die Michaelerkirche. Auf der anderen Seite der Kirche steht das Kleine Michaelerhaus.

Literatur

  • Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien 1959-2003. Band 113 (St. Michael 1288-1988), S. 97 ff.
  • Manfred Huss: Joseph Haydn. Eisenstadt 1984, S. 23 ff.
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 115
  • Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 26 f.
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 46
  • Karl Kobald: Alt-Wiener Musikstätten. 1919, S. 88 ff.
  • Wiener Schriften. Hg. vom Amt für Kultur, Schulverwaltung der Stadt Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1955-1981. Band 18, S. 170 (Brand 1704)