Franz Joseph I.

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Daten zur Person
Personenname Franz Joseph I.
Abweichende Namensform
Titel Kaiser, König
Geschlecht männlich
PageID 24241
GND
Wikidata
Geburtsdatum 18. August 1830
Geburtsort Schloß Schönbrunn
Sterbedatum 21. November 1916
Sterbeort Schloß Schönbrunn
Beruf Kaiser von Österreich, König von Böhmen, König von Ungarn
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 22.09.2013 durch WIEN1.lanm08w06
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Kapuzinergruft; Franz-Joseph-Gruft

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Franz Joseph I., * 18. August 1830 Schloß Schönbrunn, † 21. November 1916 ebenda (Kapuzinergruft, Franz-Joseph-Gruft), Kaiser von Österreich, König von Böhmen, König von Ungarn, Gattin (24. April 1854 Augustinerkirche) Elisabeth in Bayern (* 24. Dezember 1837 München, ermordet 10. September 1898 Genf), Sohn des Erzherzog Franz Karl und der bayerische Prinzessin Sophie, Kronprinz war sein Sohn Rudolf beziehungsweise Thronfolger ab 1889 sein Neffe Franz Ferdinand, Nachfolger Karl I. Franz Josephs Erziehung lag vor allem in der Hand des späteren Kardinals Rauscher. Nach seiner Thronbesteigung am 2. Dezember 1848 (nach dem Rücktritt seines Onkels Ferdinand I. und dem Thronverzicht seines Vaters Erzherzog Franz Karl) fand Franz Joseph in Felix Fürst Schwarzenberg einen politischen Lehrmeister und sah in der Erhaltung der Monarchie seine wichtigste Aufgabe. Neben den staatspolitisch bedeutsamen Ereignissen seiner Regierungszeit (Neoabsolutismus, Oktoberdiplom [1860], Februarpatent [1861], militärische Niederlagen bei Solferino [1859, Verlust der Lombardei] und bei Königgrätz 1866 [preußisch-österreichischer Krieg], Konkordat 1855, Ausgleich mit Ungarn 1867, Bündnis mit dem Deutschen Reich 1879, Dreibund 1882, allgemeines Wahlrecht 1907, Annexion von Bosnien-Herzegowina 1908, Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 und so weiter) ergeben sich auch nachhaltig wirkende Entscheidungen für die Entwicklung Wiens. Dazu gehören insbesondere die provisorische Gemeindeordnung (1850), durch welche Wien bis zum Linienwall erweitert wurde (Erste Stadterweiterung), die Schleifung der Befestigungsanlagen rund um die Innere Stadt (ab 1858) und die Ausschreibung des Stadterweiterungsplans (Genehmigung 1859), der die Verbauung des zwischen Stadt und Vorstädten gelegenen Glacis samt dem Terrain der abgebrochenen Befestigungen ermöglichte (Anlage der Ringstraße sowie der Ringstraßenzone mit ihren öffentlichen Monumentalbauten und großbürgerlichen Wohn- und Geschäftsbauten), die Schenkung des Kaiserbrunnens zwecks Errichtung der Ersten Hochquellenwasserleitung (1865), die Abhaltung der Wiener Weltausstellung (1873), die Donauregulierung (1869-1875), die Eingemeindung von Favoriten (1874), die Zweite Stadterweiterung (Eingemeindung der Vororte, 1890/1892), die Bestätigung der Bürgermeisterwahl Dr. Karl Luegers (1897, nach mehrmaliger Ablehnung), die Eingemeindung von Floridsdorf (1904) und so weiter. Franz Joseph förderte konsequent Kunst und Wissenschaft, obgleich er im Grunde amusisch veranlagt war, und sorgte für die architektonische Entfaltung in seiner Residenzstadt in vielfältiger Weise. Gleichzeitig kam es jedoch (im Zuge der Entwicklung der politischen Parteien und der Stärkung der Arbeiterklasse) zu wachsenden wirtschaftlichen und sozialen Unruhen, die seitens des Staates nicht überwunden werden konnten. Persönlich anspruchslos, verkörperte Franz Joseph die Würde einer alten Dynastie, suchte mit unerschütterlicher Pflichttreue die oft unlösbar erscheinenden Aufgaben zu bewältigen und ließ sich auch durch persönliche Schicksalsschläge (Erschießung seines Bruders Ferdinand Max in Mexiko 1867, Selbstmord des Kronprinzen Rudolf 1889, Ermordung seiner Gattin Elisabeth 1898 und des Thronfolgers Franz Ferdinand 1914) nicht entmutigen. - An Franz Joseph erinnern in Wien Denkmäler im Burggarten (von Johannes Benk, geschaffen 1904, Abformung des für die Infanteriekadettenschule [14, Hütteldorfer Straße 126; Breitenseer Kaserne] geschaffenen Denkmals, aufgestellt am 18. August 1957), im Wilhelminenspital (16, vor Pavillon 23, nächst dem ehemaligen Haupteingang) und im Zentralkinderheim (18, Bastiengasse 38, von Georg Leisek, 1936), eine Jubiläumssäule (21, Stammersdorf, vor dem Haus Freiheitsplatz 3) sowie Reliefs (beispielsweise am Mittelgiebel des Parlaments [von Edmund Hellmer ] sowie an der Stirnseite des Rathausturms über dem Durchgang zur Volkshalle [von Caspar von Zumbusch, 1883] und im Durchgang zum Arkadenhof. Erhalten blieben die Bezeichnungen Franz-Josefs-Bahnhof, Franz-Josefs-Kai, Franz-Josefs-Land, Kaiser-Franz-Joseph-Spital. Geändert wurden unter anderem Benennungen, die auf Regierungsjubiläen (insbesondere 1898 und 1908) zurückgingen: Kaiser-Franz-Josephs-Brücke (Floridsdorfer Brücke), Kaiser-Franz-Josephs-Jubiläumskirche (Franz-von-Assisi-Kirche), Kaiser-Franz-Josephs-Regierungsjubiläums-Brücke (Heiligenstädter Brücke), Kaiser-Franz-Josephs-Brücke über den Wienfluß (Kennedybrücke), Franz-Joseph-Straße (zuerst Schlinger-, dann Hermann-Bahr-Straße), Franz-Josefs-Bahn-Straße (Althanstraße), Kaiser-Franz-Josefs-Regierungsjubiläumspark (Forschneritschpark), Kaiser-Jubiläums-Stadttheater (Volksoper), Kaiser-Jubiläumsspital (Lainzer Krankenhaus) und Kaiser-Jubiläumswarte (Jubiläumswarte); die Franz-Joseph-Kaserne wurde abgebrochen. Franzisko-Josephinische Ära.

Literatur

  • BWB;
  • GBÖ;
  • Heinzel;
  • NÖB l (Oswald Redlich);
  • ÖBL;
  • Adam Wandruszka, Peter Urbanitsch (Hg.), Die Habsburgermonarchie 1848-1918 (19731T.);
  • Renate Wagner-Rieger (Hgin.), Die Wr. Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Ks. F. J. (11 Bde, 1969(T.);
  • Hugo Hantsch, Gestalter der Geschicke Österr.s, 433 ff.;
  • Zöllner, Reg.;
  • Das Zeitalter Ks. Franz Josephs, 2 Bde. (Kat., Grafenegg 1984 u. 1987);
  • Gerda u. Gottfried Mraz, Österr. Profile (1981), 207 fT;
  • Egon Cesar C. Corti, Vom Kind zum Ks. (1950);
  • dsbe., Mensch u. Herrscher (1952);
  • dsbe. u. H. Sokol, Der alte Ks. (1955);
  • Hans Flesch-Brunningen (Hg.), Die letzten Habsburger in Augenzeugenberichten (1967);
  • Ernst Trost, F. J. I. (1980);
  • Hans v. Urbanski, Ks. F. J. I. (1984);
  • Georg Markus (Hg.), Ks. F. J. I. Bilder u. Dokumente (1985);
  • Heinrich Drimmel, F. J., Biographie einer Epoche (51992);
  • A. Novotny, Ks. F. J. u. seine Zeit, in: Wiss. u. Weltbild, 7 (1954), 451 fT.;
  • dsbe., Ks. F. J. I. (Göttingen 1968);
  • Heinrich Friedjung, Ks. F. J. Ein Charakterbild (1919);
  • Joseph Redlich, Ks. F. J. v. Österr. (1929);
  • Heinrich v. Srbik, F. J. I. Charakter u. Regg.grundsätze (1949);
  • A. v. Spitzmüller, Ks. F. J. als Staatsmann (1935);
  • Hanns Leo Mikoletzky, Österr. Das entscheidende 19. Jh. (1972), 341 ff.

Franzisko-Josephinische Ära.