Frankgasse: Unterschied zwischen den Versionen

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* Nummer 1: In diesem historistischen Wohnhaus unweit der [[Votivkirche]] gestaltete der Wiener Architekt [[Adolf Loos]] zwei Wohnungen. Auf Tür 12 lebte von November 1911 bis Dezember 1938 der Maler Armin Horovitz mit seiner Frau Rose in einem von Loos gestalteten Appartement. Die Einrichtung der rund 170 Quadratmeter großen Wohnung ist bis auf einige Wandverkleidungen und die komplett erhaltene Kaminnische verloren gegangen. Die Wohnung auf Tür 10 gestaltete Adolf Loos schon 1907 für den Industriellen [[Friedrich Boskovits]] und seine Frau  Charlotte geb. Pollak. Die Wohnungseinrichtung wurde 1927 für Boskovits in eine größere Wohnung in das Haus [[Bartensteingasse]] 9 transferiert, wo das 1907 für die Frankgasse gestaltete Speisezimmer nahezu vollständig erhalten geblieben ist und seit 2013 als Teil der Loos-Räume der [[Wienbibliothek im Rathaus]] zugänglich ist. Nach dem Auszug von Friedrich Boskovits aus der Wohnung in der Frankgasse wurden die Räumlichkeiten vom Loos-Schüler [[Felix Augenfeld]] für die Widerstandskämpferin [[Muriel Gardiner-Buttinger]] gestaltet, wobei Teile des von Friedrich Boskovits zurückgelassenen Interieurs in die neue Gestaltung einbezogen wurden und bis heute erhalten geblieben sind.  
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* Nummer 1: In diesem historistischen Wohnhaus, das [[Emil von Förster]] zugeschrieben wird,  gestaltete der Wiener Architekt [[Adolf Loos]] zwei Wohnungen. Auf Tür 12 lebte von November 1911 bis Dezember 1938 der Maler Armin Horovitz mit seiner Frau Rose in einem von Loos gestalteten Appartement. Die Einrichtung der rund 170 Quadratmeter großen Wohnung ist bis auf einige Wandverkleidungen und die komplett erhaltene Kaminnische verloren gegangen. Das Ehepaar Horovits hatte die Wohnung als Nachmieter von Louise Schnitzler übernommen, die nach dem Tod ihres Mannes mit ihrem Sohn [[Arthur Schnitzler]] in die Frankgasse gezogen war.
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Die Wohnung auf Tür 10 gestaltete Adolf Loos schon 1907 für den Industriellen [[Friedrich Boskovits]] und seine Frau  Charlotte geb. Pollak. Die Wohnungseinrichtung wurde 1927 für Boskovits in eine größere Wohnung in das Haus [[Bartensteingasse]] 9 transferiert, wo das 1907 für die Frankgasse gestaltete Speisezimmer nahezu vollständig erhalten geblieben ist und seit 2013 als Teil der Loos-Räume der [[Wienbibliothek im Rathaus]] zugänglich ist. Nach dem Auszug von Friedrich Boskovits aus der Wohnung in der Frankgasse wurden die Räumlichkeiten vom Loos-Schüler [[Felix Augenfeld]] für die Widerstandskämpferin [[Muriel Gardiner-Buttinger]] gestaltet, wobei Teile des von Friedrich Boskovits zurückgelassenen Interieurs in die neue Gestaltung einbezogen wurden und bis heute erhalten geblieben sind.  
 
*Nummer 8: [[Billrothhaus]] ("Haus der k. k. Gesellschaft der Ärzte zu Wien", eröffnet 1893).
 
*Nummer 8: [[Billrothhaus]] ("Haus der k. k. Gesellschaft der Ärzte zu Wien", eröffnet 1893).
  

Version vom 17. März 2020, 13:43 Uhr

Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von
Datum bis
Name seit 06.04.1875
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Johann Peter Frank
Bezirk 9
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke Billrothhaus
PageID 23304
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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48° 12' 55.94" N, 16° 21' 23.15" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Frankgasse (9), benannt (6. April 1875) nach Johann Peter Frank; Verlängerung am 18. Februar 1925 (Gemeinderatsausschuss für Kultur).

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Gebäude

  • Nummer 1: In diesem historistischen Wohnhaus, das Emil von Förster zugeschrieben wird, gestaltete der Wiener Architekt Adolf Loos zwei Wohnungen. Auf Tür 12 lebte von November 1911 bis Dezember 1938 der Maler Armin Horovitz mit seiner Frau Rose in einem von Loos gestalteten Appartement. Die Einrichtung der rund 170 Quadratmeter großen Wohnung ist bis auf einige Wandverkleidungen und die komplett erhaltene Kaminnische verloren gegangen. Das Ehepaar Horovits hatte die Wohnung als Nachmieter von Louise Schnitzler übernommen, die nach dem Tod ihres Mannes mit ihrem Sohn Arthur Schnitzler in die Frankgasse gezogen war.

Die Wohnung auf Tür 10 gestaltete Adolf Loos schon 1907 für den Industriellen Friedrich Boskovits und seine Frau Charlotte geb. Pollak. Die Wohnungseinrichtung wurde 1927 für Boskovits in eine größere Wohnung in das Haus Bartensteingasse 9 transferiert, wo das 1907 für die Frankgasse gestaltete Speisezimmer nahezu vollständig erhalten geblieben ist und seit 2013 als Teil der Loos-Räume der Wienbibliothek im Rathaus zugänglich ist. Nach dem Auszug von Friedrich Boskovits aus der Wohnung in der Frankgasse wurden die Räumlichkeiten vom Loos-Schüler Felix Augenfeld für die Widerstandskämpferin Muriel Gardiner-Buttinger gestaltet, wobei Teile des von Friedrich Boskovits zurückgelassenen Interieurs in die neue Gestaltung einbezogen wurden und bis heute erhalten geblieben sind.

  • Nummer 8: Billrothhaus ("Haus der k. k. Gesellschaft der Ärzte zu Wien", eröffnet 1893).

Literatur

  • Peter Csendes: Erinnerungen an Wiens Türkenjahre. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 29), S. 15
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 30 f.
  • Adolf Wolf: Alsergrunder Verkehrsflächenverzeichnis. In: Heimatmuseum Alsergrund 72 (1977). Wien: Museumsverein Alsergrund 1960 - lfd.
  • Ralf Bock: Zwei Loos-Wohnungen auf einer Etage. Die Wohnungen von Friedrich Boskovits und Armin Horovitz in der Frankgasse. In: Sylvia Mattl (Hg.): "Jeder sein sein eigener Dekorateur." Zur Geschichte der Loos-Räume in Wien I., Bartensteingasse 9. Wien: Metroverlag 2013, S. 47-63.