Fünfhauser Brauhaus

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1795
Datum bis 1873
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Fünfhaus
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 273
GND
WikidataID
Objektbezug Bier, Brauhäuser
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 25.04.2022 durch WIEN1.lanm08trj
  • 15., Gasgasse 8-10

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48° 11' 38.52" N, 16° 20' 0.68" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Fünfhauser Brauhaus (15, Gasgasse 4-6). In dem heute von Sperrgasse, Mariahilfer Straße, Staglgasse, Friedrichsplatz und Viktoriagasse umgrenzten Gebiet befanden sich um 1700 eine Ziegelei samt einem Meierhof, den um 1700 Wilhelm Franz von Nentwich besaß („Nentwichhof"; Meierhof der Karmeliter auf der Laimgrube). Nach der Aufhebung des Ordens durch Joseph II. (1783) wurde das Areal parzelliert und neuverbaut. Anstelle des Ostflügels des Karmeliterhofs und auf einem angrenzenden Stück Acker (bis zur Zwölfergasse) ließ Nikolaus Christoph Oesterlein (1747-1809) um 1790 ein Brauhaus errichten, das von seiner Witwe Helene weitergeführt wurde.

In den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts leitete es der Braumeister Heinrich Zwölfer, der es entlang der Zwölfergasse erweiterte. Nach dem Tod von Heinrich Zwölfer (1836) wurde die Brauerei und das Gasthaus 1837 vom Besitzer der Jedleseer Brauerei Anton Bosch, einem der größten Bierbrauer in Wien, als Aussteuer für seine Tochter Katharina gekauft, die noch im selben Jahr den Braumeister Johann Franz Dengler heiratete. Bosch und Dengler ließen in der Folge bis auf ein Wohngebäude alles niederreißen und neu erbauen.

Im Oktober 1939 wurde die erste Wiener Bierhalle mit einem Garten in Fünfhaus Nr. 40 eröffnet. Die Arbeiten wurden vom Baumeister Anton Mittendorfer, dem Malermeister Paul Holzer, dem Zimmermeister Josef Wieser und einer k. k. priv. Dachdecker-Firma aus Vösendorf durchgeführt, die alle in der Presse großes Lob für ihre Arbeiten fanden[1]..

Ab 1862 pachtete Franz Zobel die Bierhalle und betrieb damit ein unter Zobels Bierhalle oder "Zobeläum" bekannt gewordenes Etablissement. Hier traten Musikkapellen (unter anderem Johann Strauss (Sohn)), Militärkapellen (unter anderem Karl Komzak) und Volkssänger auf (Kampf, Hornischer, Mansfeld). Der Gasthausgarten (Fassungsraum 3.000 Personen) war der größte Wiens. Im Winter waren die Fiakerbälle besonders beliebt. Dem Brauhaus benachbart entstand das Amtshaus des 15. Bezirks (Gasgasse 8-10, Rosinagasse 4; Betriebsaufnahme 1884), in dem sich seit 1972 auch das Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus befindet.

Links

Literatur

  • Felix Czeike: XV. Rudolfsheim-Fünfhaus. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 15), S. 18 f.
  • Hertha Wohlrab: Wien in alten Ansichtskarten 14/15, Wien: o.A., S. 97 f.

Einzelnachweise