Eugenie Breithut-Munk: Unterschied zwischen den Versionen

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Eugenie Breithut-Munk besuchte die von [[Franz Pönninger]] geleitete "Allgemeine Zeichenschule für Frauen und Mädchen in Wien", da öffentliche Kunstschulen für Frauen noch nicht zugänglich waren. Später studierte sie an der Kunstgewerbeschule unter anderem bei [[Karl Karger]]. In Wien bildete sie sich außerdem bei [[Alois Johann Josef Delug|Alois Delug]], in München bei Ludwig Schmid-Reutte aus. Ein Stipendium erlaubte es ihr, auch in London und Paris zu studieren. In Paris stellte sie 1892 im Rahmen der "Exposition des arts de la femme" im Palais de L´Industrie in der österreichischen Abteilung aus. Weitere Reisen führten sie in die Bretagne, nach Belgien und Holland.
 
Eugenie Breithut-Munk besuchte die von [[Franz Pönninger]] geleitete "Allgemeine Zeichenschule für Frauen und Mädchen in Wien", da öffentliche Kunstschulen für Frauen noch nicht zugänglich waren. Später studierte sie an der Kunstgewerbeschule unter anderem bei [[Karl Karger]]. In Wien bildete sie sich außerdem bei [[Alois Johann Josef Delug|Alois Delug]], in München bei Ludwig Schmid-Reutte aus. Ein Stipendium erlaubte es ihr, auch in London und Paris zu studieren. In Paris stellte sie 1892 im Rahmen der "Exposition des arts de la femme" im Palais de L´Industrie in der österreichischen Abteilung aus. Weitere Reisen führten sie in die Bretagne, nach Belgien und Holland.
  
Ab circa 1900 war Eugenie Breithut-Munk in Wien tätig und betrieb ab 1902 ein Atelier am Salzgries im 1. Bezirk. Gemeinsam mit [[Olga Wisinger-Florian]], [[Marie Egner]], [[Marianne von Eschenburg]], [[Susanne Renate Granitsch|Susanne Granitsch]], [[Marie Müller]], [[Teresa Feodorowna Ries]] und [[Bertha von Tarnóczky|Bertha von Tarnóczy]] war sie Mitbegründerin der Gruppe "Acht Künstlerinnen", die in den Jahren 1901 bis 1912 in ein- bis zweijährigen Intervallen im Kunstsalon Pisko ausstellte. Die Gruppe reagierte damit auf die beschränkten Ausstellungsmöglichkeiten für Frauen, die vom männlich dominierten Kunstbetrieb häufige ausgeschlossen blieben. Da sich viele bedeutende Organisationen, wie beispielsweise die Vereinigung bildender Künstlerinnen, erst später formierten, nimmt die Gruppe der "Acht Künstlerinnen" eine Vorreiterrolle in der Selbstorganisation ein. Das Interesse bei anderen Künstlerinnen, die als Gäste eingeladen wurden, war groß und brachte die Gruppe bisweilen an ihre organisatorischen Grenzen.
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Ab circa 1900 war Eugenie Breithut-Munk in Wien tätig und betrieb ab 1902 ein Atelier am Salzgries im 1. Bezirk. Gemeinsam mit [[Olga Wisinger-Florian]], [[Marie Egner]], [[Marianne von Eschenburg]], [[Susanne Renate Granitsch|Susanne Granitsch]], [[Marie Müller]], [[Teresa Feodorowna Ries]] und [[Bertha von Tarnóczky|Bertha von Tarnóczy]] war sie Mitbegründerin der Gruppe "Acht Künstlerinnen", die in den Jahren 1901 bis 1912 in ein- bis zweijährigen Intervallen im Kunstsalon Pisko ausstellte. Die Gruppe reagierte damit auf die beschränkten Ausstellungsmöglichkeiten für Frauen, die vom männlich dominierten Kunstbetrieb häufige ausgeschlossen waren. Da sich viele bedeutende Organisationen, wie beispielsweise die Vereinigung bildender Künstlerinnen, erst später formierten, nimmt die Gruppe der "Acht Künstlerinnen" eine Vorreiterrolle in der Selbstorganisation ein. Das Interesse bei anderen Künstlerinnen, die als Gäste eingeladen wurden, war groß und brachte die Gruppe bisweilen an ihre organisatorischen Grenzen.
  
 
Eugenie Breithut-Munk trat 1895 aus der Israelitischen Kultusgemeinde aus und konvertierte am 15. Juni 1896 (Taufdatum) zum evangelischen Glauben. Sie starb am 21. Juli 1915 in Wien. Die Einsegnung fand am 24. Juli in Döbling statt, anschließend wurde der Leichnam zur Beisetzung nach Pfaffstätten (Niederösterreich) überführt. Sie war mit dem Bildhauer [[Peter Breithut]] verheiratete.
 
Eugenie Breithut-Munk trat 1895 aus der Israelitischen Kultusgemeinde aus und konvertierte am 15. Juni 1896 (Taufdatum) zum evangelischen Glauben. Sie starb am 21. Juli 1915 in Wien. Die Einsegnung fand am 24. Juli in Döbling statt, anschließend wurde der Leichnam zur Beisetzung nach Pfaffstätten (Niederösterreich) überführt. Sie war mit dem Bildhauer [[Peter Breithut]] verheiratete.

Version vom 27. November 2017, 10:04 Uhr

Daten zur Person
Personenname Breithut-Munk, Eugenie
Abweichende Namensform Munk, Eugenie; Munk-Breithut Eugenie
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 50536
GND 1018106006
Wikidata
Geburtsdatum 12. Juli 1867
Geburtsort Wien
Sterbedatum 21. Juli 1915
Sterbeort Wien
Beruf Malerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 27.11.2017 durch WIEN1.lanm09lue
Begräbnisdatum 24. Juli 1915
Friedhof Pfaffstätten (Niederösterreich)
Grabstelle
  • 3., Kolonitzgasse 9 (Wohnadresse)
  • 1., Salzgries 15 (Wirkungsadresse)
  • 1., Stubenring 20 (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • 1. Gatte Peter BreithutDie Verwendung von „1. Gatte“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.

Eugenie Breithut-Munk, * 12. Juli 1867 Wien, † 21. Juli 1915 Wien, Malerin.

Biographie

Eugenie Breithut-Munk besuchte die von Franz Pönninger geleitete "Allgemeine Zeichenschule für Frauen und Mädchen in Wien", da öffentliche Kunstschulen für Frauen noch nicht zugänglich waren. Später studierte sie an der Kunstgewerbeschule unter anderem bei Karl Karger. In Wien bildete sie sich außerdem bei Alois Delug, in München bei Ludwig Schmid-Reutte aus. Ein Stipendium erlaubte es ihr, auch in London und Paris zu studieren. In Paris stellte sie 1892 im Rahmen der "Exposition des arts de la femme" im Palais de L´Industrie in der österreichischen Abteilung aus. Weitere Reisen führten sie in die Bretagne, nach Belgien und Holland.

Ab circa 1900 war Eugenie Breithut-Munk in Wien tätig und betrieb ab 1902 ein Atelier am Salzgries im 1. Bezirk. Gemeinsam mit Olga Wisinger-Florian, Marie Egner, Marianne von Eschenburg, Susanne Granitsch, Marie Müller, Teresa Feodorowna Ries und Bertha von Tarnóczy war sie Mitbegründerin der Gruppe "Acht Künstlerinnen", die in den Jahren 1901 bis 1912 in ein- bis zweijährigen Intervallen im Kunstsalon Pisko ausstellte. Die Gruppe reagierte damit auf die beschränkten Ausstellungsmöglichkeiten für Frauen, die vom männlich dominierten Kunstbetrieb häufige ausgeschlossen waren. Da sich viele bedeutende Organisationen, wie beispielsweise die Vereinigung bildender Künstlerinnen, erst später formierten, nimmt die Gruppe der "Acht Künstlerinnen" eine Vorreiterrolle in der Selbstorganisation ein. Das Interesse bei anderen Künstlerinnen, die als Gäste eingeladen wurden, war groß und brachte die Gruppe bisweilen an ihre organisatorischen Grenzen.

Eugenie Breithut-Munk trat 1895 aus der Israelitischen Kultusgemeinde aus und konvertierte am 15. Juni 1896 (Taufdatum) zum evangelischen Glauben. Sie starb am 21. Juli 1915 in Wien. Die Einsegnung fand am 24. Juli in Döbling statt, anschließend wurde der Leichnam zur Beisetzung nach Pfaffstätten (Niederösterreich) überführt. Sie war mit dem Bildhauer Peter Breithut verheiratete.

In der Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus finden sich vereinzelte Briefe von Eugenie Breithut-Munk an Marianne Purtscher von Eschenbach.

Alternativ findet sich als Geburtsjahr auch 1866 angegeben.

Literatur

  • Ilse Korotin (Hg.): biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 2. Wien/Köln/Weimar: Böhlau Verlag 2016, S. 2334
  • Elke Krasny: Stadt und Frauen. Eine andere Topographie von Wien. Wien: Metroverlag 2008, S. 89
  • Wikipedia: Eugenie Breithut-Munk

Links