Emmy Werner: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
 
(8 dazwischenliegende Versionen von 7 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 6: Zeile 6:
 
|Geburtsort=Wien
 
|Geburtsort=Wien
 
|Sterbedatum unbekannt=Nein
 
|Sterbedatum unbekannt=Nein
|Beruf=Schauspielerin; Regisseurin; Intendantin
+
|Beruf=Schauspielerin; Regisseurin; Intendantin; Theaterdirektorin
|Objektbezug=Vom Rathaus zum Maria-Theresien-Platz. Wege der Frauen an der Ringstraße, Teil 1
+
|Objektbezug=Vom Rathaus zum Maria-Theresien-Platz. Wege der Frauen an der Ringstraße, Teil 1; Theater; Kabarett; Rundfunk; Fernsehen; Theater der Jugend; Volkstheater (Institution); Theater der Courage; Theater Drachengasse; Schauspielerin; Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
 
|Quelle=Gedenktage; Gedenktage-GW
 
|Quelle=Gedenktage; Gedenktage-GW
 +
|Grabstelle aufgelassen=Nein
 +
|Nachlass=Wienbibliothek im Rathaus
 
|WikidataID=Q1339010
 
|WikidataID=Q1339010
 
|GND=142161470
 
|GND=142161470
}}
+
|Funktion={{Funktion
{{Funktion
 
 
|Funktion=Co-Leitung Theater der Courage (mit Prof. Stella Kadmon)
 
|Funktion=Co-Leitung Theater der Courage (mit Prof. Stella Kadmon)
 
|Funktion von=1980
 
|Funktion von=1980
 
|Funktion bis=1981
 
|Funktion bis=1981
}}
+
}}{{Funktion
{{Funktion
 
 
|Funktion=Gründerin und Intendantin des Theaters in der Drachengasse
 
|Funktion=Gründerin und Intendantin des Theaters in der Drachengasse
 
|Funktion von=1979
 
|Funktion von=1979
 
|Funktion bis=1987
 
|Funktion bis=1987
}}
+
}}{{Funktion
{{Funktion
 
 
|Funktion=Eintritt in die Geschäftsführung des Volkstheaters
 
|Funktion=Eintritt in die Geschäftsführung des Volkstheaters
 
|Funktion von=01.01.1988
 
|Funktion von=01.01.1988
}}
+
}}{{Funktion
{{Funktion
 
 
|Funktion=Künstlerische Direktion des Volkstheaters Wien
 
|Funktion=Künstlerische Direktion des Volkstheaters Wien
 
|Funktion von=01.09.1988
 
|Funktion von=01.09.1988
 
|Funktion bis=31.08.2005
 
|Funktion bis=31.08.2005
}}
+
}}{{Funktion
{{Funktion
 
 
|Funktion=Ehrenmitglied der Grillparzer-Gesellschaft
 
|Funktion=Ehrenmitglied der Grillparzer-Gesellschaft
 
|Funktion von=1993
 
|Funktion von=1993
}}
+
}}{{Funktion
{{Funktion
+
|Funktion=Ehrenmitglied des Volkstheaters Wien
|Funktion=Ehrenmitglied des Volkstheater Wien
 
 
|Funktion von=2005
 
|Funktion von=2005
 
}}
 
}}
{{Auszeichnung
+
|Auszeichnung={{Auszeichnung
 
|Auszeichnung=Karl-Skraup-Preis
 
|Auszeichnung=Karl-Skraup-Preis
 
|Verleihung=1993
 
|Verleihung=1993
}}
+
}}{{Auszeichnung
{{Auszeichnung
 
 
|Auszeichnung=Wiener Ehrenmedaille in Gold
 
|Auszeichnung=Wiener Ehrenmedaille in Gold
 
|Verleihung=1994
 
|Verleihung=1994
}}
+
}}{{Auszeichnung
{{Auszeichnung
 
 
|Auszeichnung=Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
 
|Auszeichnung=Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
 
|Verleihung=19.01.1998
 
|Verleihung=19.01.1998
}}
+
}}{{Auszeichnung
{{Auszeichnung
 
 
|Auszeichnung=Wiener Frauenpreis
 
|Auszeichnung=Wiener Frauenpreis
 
|Übernahme=10.12.2004
 
|Übernahme=10.12.2004
}}
+
}}{{Auszeichnung
{{Auszeichnung
 
 
|Auszeichnung=Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
 
|Auszeichnung=Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
 
|Verleihung=23.09.2003
 
|Verleihung=23.09.2003
 
|Übernahme=26.06.2005
 
|Übernahme=26.06.2005
}}
+
}}{{Auszeichnung
{{Auszeichnung
 
 
|Auszeichnung=Großes silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
 
|Auszeichnung=Großes silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
 
|Verleihung=2006
 
|Verleihung=2006
 
|Übernahme=14.09.2004
 
|Übernahme=14.09.2004
 
}}
 
}}
Emmy Werner, * 13. September 1938 Wien, Schauspielerin, Regisseurin, Theaterintendantin.
+
}}
 +
Emmy Werner, * 13. September 1938 Wien, [[Schauspielerin]], Regisseurin, Theaterintendantin.
  
 
==Biografie==
 
==Biografie==
Emmy Werners Großvater Eduard Prandl war Architekt (unter anderem Erbauer des [[Straußtheater|Johann-Strauß-Theaters]] und des [[Apollotheater|Apollotheaters]]), die Großmutter Artistin. Die künstlerischen Veranlagungen vererbten sich auf die Eltern-Generation Emmy Werners: Der Vater wurde Schriftsteller, die Mutter Tänzerin an der Wiener [[Volksoper (Institution)|Volksoper]]. Schauspielunterricht nahm sie privat bei Otto Kerry, [[Eduard Volters]] und Maria Luise Rainer (1957 bis 1959). Emmy Werner war mit dem Schauspieler und Regisseur Georg Lhotzky verheiratet, mit dem sie einen Sohn, Alexander Lhotzky (1959 bis 2016), hatte.  
+
Emmy Werners Großvater Eduard Prandl war Architekt (unter anderem Erbauer des [[Straußtheater|Johann-Strauß-Theaters]] und des [[Apollotheater|Apollotheaters]]), die Großmutter Artistin. Künstlerische Veranlagungen zeigten sich auch in der Eltern-Generation: Der Vater wurde Schriftsteller, die Mutter Tänzerin an der Wiener [[Volksoper (Institution)|Volksoper]]. Schauspielunterricht nahm Emmy Werner privat bei Otto Kerry, [[Eduard Volters]] und Maria Luise Rainer (1957 bis 1959). Werner war mit dem Schauspieler und Regisseur Georg Lhotzky verheiratet, mit dem sie einen Sohn, Alexander Lhotzky (1959 bis 2016), hatte.
  
Ihre berufliche Laufbahn begann Werner ab 1959 als Schauspielerin, unter anderem im [[Theater der Jugend]], in der [[Theater in der Josefstadt|Josefstadt]], im [[Volkstheater]] sowie bei Funk und Fernsehen; mit Vorliebe spielte sie skurrile, kabarettistische Rollen. Ab 1963 arbeitete Emmy Werner mit [[Stella Kadmon]] im [[Theater der Courage]] zusammen, zunächst auch als Schauspielerin. 1980/1981 war sie Co-Direktorin der "Courage". 1981 eröffnete sie ihr eigenes Theater in der Drachengasse, 1984 kam ein zweiter Spielraum, die BAR&CO, dazu. Werner war stets um ein modernes und lebendiges Theater bemüht. Einen wesentlichen Schwerpunkt ihrer Theaterarbeit machte die Auseinandersetzung mit Stücken zu Gender-Fragen aus.
+
Ihre berufliche Laufbahn begann Emmy Werner ab 1959 als Schauspielerin, unter anderem im [[Theater der Jugend]], in der [[Theater in der Josefstadt|Josefstadt]], im [[Volkstheater (Institution)|Volkstheater]] sowie bei Funk und Fernsehen; mit Vorliebe spielte sie skurrile, kabarettistische Rollen. Mit [[Stella Kadmon]] arbeitete sie ab 1963 im [[Theater der Courage]] zusammen, zunächst auch als Schauspielerin. 1980/1981 war sie Co-Direktorin der "Courage". 1981 eröffnete sie ihr eigenes [[Theater Drachengasse| Theater in der Drachengasse]] , 1984 kam ein zweiter Spielraum, die BAR&CO, dazu. Werner war stets um ein modernes und lebendiges Theater bemüht. Einen wesentlichen Schwerpunkt ihrer Theaterarbeit machte auch die Auseinandersetzung mit Stücken zu Gender-Fragen aus.
  
1988 bis 2005 war Werner Direktorin des Wiener [[Volkstheater|Volkstheaters]]. Als sie ihre Direktionszeit antrat, war sie die erste Frau im deutschsprachigen Raum, die ein Theater dieser Größe leitete. Sie setzte im Spielplan und im Ensemble wesentliche Akzente. Kämpferisch war die Direktorin mit dem Vorsatz angetreten, jede Spielzeit mit einem "Frauenstück" zu starten, also einem Stück, das eine oder mehrere bedeutende Frauen als Protagonistinnen hat. Dieses Konzept wurde durchgehalten: Werner startete etwa 1988 mit Friedrich Schillers "Die Jungfrau von Orleans" mit der vielgelobten Hauptdarstellerin Angelika Meyer, 1991 präsentierte sie mit Friedrich Hebbels "Judith", 1995 mit Euripides' "Troerinnen" (in der Bearbeitung von [[Franz Werfel]]) und 2004 mit Kleists "Penthesilea" weitere starke Frauen.  
+
Von 1988 bis 2005 war Werner Direktorin des Wiener [[Volkstheater (Institution)|Volkstheaters]]. Als sie ihre Direktionszeit antrat, war sie die erste Frau im deutschsprachigen Raum, die ein Theater dieser Größe leitete. Sie setzte im Spielplan und im Ensemble wesentliche Akzente. Kämpferisch war die Direktorin mit dem Vorsatz angetreten, jede Spielzeit mit einem "Frauenstück" zu starten, also einem Stück, das eine oder mehrere bedeutende Frauen als Protagonistinnen hat. Dieses Konzept wurde durchgehalten: Werner begann etwa 1988 mit Friedrich Schillers "Die Jungfrau von Orleans" mit der vielgelobten Hauptdarstellerin Angelika Meyer, 1991 präsentierte sie mit Friedrich Hebbels "Judith", 1995 mit Euripides' "Troerinnen" (in der Bearbeitung von [[Franz Werfel]]) und 2004 mit Kleists "Penthesilea" weitere starke Frauen.
  
Emmy Werner inszenierte am Volkstheater 15 Stücke selbst, so unter anderen: "Komiker" von Griffiths (1991), [[Elfriede Jelinek|Elfriede Jelineks]] "Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte" (1992), Shakespeares Komödie "Was ihr wollt" (1993), "New York. New York" von [[Marlene Streeruwitz]] (1993/1994), [[Gert F. Jonke|Gert Jonkes]] "Gegenwart der Erinnerung" (1994), "Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse" von [[Christine Nöstlinger]] (1995/1996), "Die Rose von Gumpendorf" von [[Helmut Qualtinger]] (1996/1997), "Der Zimmerheld" (Autoren: Anthony Marriott/Bob Grant) mit [[Heinz Petters]] in der Hauptrolle oder "Das Konzert" von Hermann Bahr (2004).
+
Emmy Werner inszenierte am Volkstheater 15 Stücke selbst, so unter anderen "Komiker" von Griffiths (1991), [[Elfriede Jelinek|Elfriede Jelineks]] "Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte" (1992), Shakespeares Komödie "Was ihr wollt" (1993), "New York. New York" von [[Marlene Streeruwitz]] (1993/1994), [[Gert F. Jonke|Gert Jonkes]] "Gegenwart der Erinnerung" (1994), "Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse" von [[Christine Nöstlinger]] (1995/1996), "Die Rose von Gumpendorf" von [[Helmut Qualtinger]] (1996/1997), "Der Zimmerheld" (Autoren: Anthony Marriott/Bob Grant) mit [[Heinz Petters]] in der Hauptrolle oder "Das Konzert" von Hermann Bahr (2004).
  
Für ihre Jelinek-Inszenierung "Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte" wurde Emmy Werner 1991/1992 der Karl-Skraup-Preis für Regieleistungen zuerkannt. 1994 erhielt sie die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt in Gold. Im Jahr 1998 wurde sie mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse geehrt, 2004 mit dem Wiener Frauenpreis, 2005 mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien sowie mit der Ehrenmitgliedschaft Volkstheater Wien. Im Jahr 2006 verlieh man Emmy Werner das Große Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.
+
Für ihre Jelinek-Inszenierung "Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte" wurde Emmy Werner 1991/1992 der Karl-Skraup-Preis für Regieleistungen zuerkannt. Im Jahr 1998 wurde sie mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse geehrt, 2004 mit dem Wiener Frauenpreis, 2005 mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien sowie mit der Ehrenmitgliedschaft Volkstheater Wien. Im Jahr 2006 erhielt Emmy Werner das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.
  
 
Seit 2006 arbeitet sie als freischaffende Regisseurin.
 
Seit 2006 arbeitet sie als freischaffende Regisseurin.
Zeile 83: Zeile 75:
  
 
==Quellen==
 
==Quellen==
* Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv: Personenmappe Werner, Emmy [Sign.: TP-055948]
+
* [https://permalink.obvsg.at/wbr/AC10986340 Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv: Personenmappe Werner, Emmy [Sign.: TP-055948<nowiki>]</nowiki>]
 +
*[https://permalink.obvsg.at/wbr/AC15835971 Wienbibliothek im Rathaus: Sammlung Volkstheater Wien - Emmy Werner]
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
 +
* Emmy Werner: "... als ob sie Emma hießen". Eine Nachbetrachtung. Salzburg / Wien: Residenz Verlag 2018
 +
* Volkstheater-Archiv an Stadt- und Landesbibliothek. In: Rathauskorrespondenz, 10.10.2005
 +
* Mailath: Goldenes Ehrenzeichen für Theaterprinzipalin Emmy Werner. In: Rathauskorrespondenz, 27.06.2005
 
* Wiener Frauenpreis 2004 an Emmy Werner und Dr. Helene Klaar. In: Rathauskorrespondenz, 10.12.2004
 
* Wiener Frauenpreis 2004 an Emmy Werner und Dr. Helene Klaar. In: Rathauskorrespondenz, 10.12.2004
* Mailath: Goldenes Ehrenzeichen für Theaterprinzipalin Emmy Werner. In: Rathauskorrespondenz, 27.06.2005
 
* Volkstheater-Archiv an Stadt- und Landesbibliothek. In: Rathauskorrespondenz, 10.10.2005
 
* Emmy Werner: "... als ob sie Emma hießen" Eine Nachbetrachtung. Salzburg/Wien: Residenz Verlag 2018
 
  
==Links==
+
 
 +
Emmy Werner im [https://search.wienbibliothek.at/primo-explore/search?vid=WBR&mode=advanced&query=creator,contains,142161470 Katalog der Wienbibliothek im Rathaus].
 +
 
 +
 
 +
== Weblinks ==
 
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Emmy_Werner Wikipedia: Emmy Werner]
 
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Emmy_Werner Wikipedia: Emmy Werner]
* [http://austria-forum.org/af/Wissenssammlungen/Biographien/Werner,_Emmy Austria-Forum: Emmy Werner]
+
* [http://austria-forum.org/af/Wissenssammlungen/Biographien/Werner,_Emmy Austria-Forum: Werner, Emmy]
 
* [http://data.onb.ac.at/nlv_lex/perslex/W/Werner_Emmy.html Nachlässe in Österreich − Personenlexikon: Emmy Werner]
 
* [http://data.onb.ac.at/nlv_lex/perslex/W/Werner_Emmy.html Nachlässe in Österreich − Personenlexikon: Emmy Werner]
 
* [http://emmywerner.at/ Website von Emmy Werner]
 
* [http://emmywerner.at/ Website von Emmy Werner]
 
* [http://www.drachengasse.at/ Website des Theaters in der Drachengasse]
 
* [http://www.drachengasse.at/ Website des Theaters in der Drachengasse]
 
*[https://www.wien.gv.at/menschen/frauen/stichwort/politik/frauenpreis/preistraegerinnen/emmy-werner.html Wiener Frauenpreis 2004: Emmy Werner]
 
*[https://www.wien.gv.at/menschen/frauen/stichwort/politik/frauenpreis/preistraegerinnen/emmy-werner.html Wiener Frauenpreis 2004: Emmy Werner]

Aktuelle Version vom 13. November 2023, 09:43 Uhr

Daten zur Person
Personenname Werner, Emmy
Abweichende Namensform Lhotsky, Emmy
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 40216
GND 142161470
Wikidata Q1339010
Geburtsdatum 13. September 1938
Geburtsort Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Schauspielerin, Regisseurin, Intendantin, Theaterdirektorin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Objektbezug Vom Rathaus zum Maria-Theresien-Platz. Wege der Frauen an der Ringstraße, Teil 1, Theater, Kabarett, Rundfunk, Fernsehen, Theater der Jugend, Volkstheater (Institution), Theater der Courage, Theater Drachengasse, Schauspielerin, Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 13.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs


Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Co-Leitung Theater der Courage (mit Prof. Stella Kadmon) (1980 bis 1981)
  • Gründerin und Intendantin des Theaters in der Drachengasse (1979 bis 1987)
  • Eintritt in die Geschäftsführung des Volkstheaters (01.01.1988)
  • Künstlerische Direktion des Volkstheaters Wien (01.09.1988 bis 31.08.2005)
  • Ehrenmitglied der Grillparzer-Gesellschaft (1993)
  • Ehrenmitglied des Volkstheaters Wien (2005)

  • Karl-Skraup-Preis (Verleihung: 1993)
  • Wiener Ehrenmedaille in Gold (Verleihung: 1994)
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 19. Jänner 1998)
  • Wiener Frauenpreis (Übernahme: 10. Dezember 2004)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 23. September 2003, Übernahme: 26. Juni 2005)
  • Großes silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 2006, Übernahme: 14. September 2004)


Emmy Werner, * 13. September 1938 Wien, Schauspielerin, Regisseurin, Theaterintendantin.

Biografie

Emmy Werners Großvater Eduard Prandl war Architekt (unter anderem Erbauer des Johann-Strauß-Theaters und des Apollotheaters), die Großmutter Artistin. Künstlerische Veranlagungen zeigten sich auch in der Eltern-Generation: Der Vater wurde Schriftsteller, die Mutter Tänzerin an der Wiener Volksoper. Schauspielunterricht nahm Emmy Werner privat bei Otto Kerry, Eduard Volters und Maria Luise Rainer (1957 bis 1959). Werner war mit dem Schauspieler und Regisseur Georg Lhotzky verheiratet, mit dem sie einen Sohn, Alexander Lhotzky (1959 bis 2016), hatte.

Ihre berufliche Laufbahn begann Emmy Werner ab 1959 als Schauspielerin, unter anderem im Theater der Jugend, in der Josefstadt, im Volkstheater sowie bei Funk und Fernsehen; mit Vorliebe spielte sie skurrile, kabarettistische Rollen. Mit Stella Kadmon arbeitete sie ab 1963 im Theater der Courage zusammen, zunächst auch als Schauspielerin. 1980/1981 war sie Co-Direktorin der "Courage". 1981 eröffnete sie ihr eigenes Theater in der Drachengasse , 1984 kam ein zweiter Spielraum, die BAR&CO, dazu. Werner war stets um ein modernes und lebendiges Theater bemüht. Einen wesentlichen Schwerpunkt ihrer Theaterarbeit machte auch die Auseinandersetzung mit Stücken zu Gender-Fragen aus.

Von 1988 bis 2005 war Werner Direktorin des Wiener Volkstheaters. Als sie ihre Direktionszeit antrat, war sie die erste Frau im deutschsprachigen Raum, die ein Theater dieser Größe leitete. Sie setzte im Spielplan und im Ensemble wesentliche Akzente. Kämpferisch war die Direktorin mit dem Vorsatz angetreten, jede Spielzeit mit einem "Frauenstück" zu starten, also einem Stück, das eine oder mehrere bedeutende Frauen als Protagonistinnen hat. Dieses Konzept wurde durchgehalten: Werner begann etwa 1988 mit Friedrich Schillers "Die Jungfrau von Orleans" mit der vielgelobten Hauptdarstellerin Angelika Meyer, 1991 präsentierte sie mit Friedrich Hebbels "Judith", 1995 mit Euripides' "Troerinnen" (in der Bearbeitung von Franz Werfel) und 2004 mit Kleists "Penthesilea" weitere starke Frauen.

Emmy Werner inszenierte am Volkstheater 15 Stücke selbst, so unter anderen "Komiker" von Griffiths (1991), Elfriede Jelineks "Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte" (1992), Shakespeares Komödie "Was ihr wollt" (1993), "New York. New York" von Marlene Streeruwitz (1993/1994), Gert Jonkes "Gegenwart der Erinnerung" (1994), "Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse" von Christine Nöstlinger (1995/1996), "Die Rose von Gumpendorf" von Helmut Qualtinger (1996/1997), "Der Zimmerheld" (Autoren: Anthony Marriott/Bob Grant) mit Heinz Petters in der Hauptrolle oder "Das Konzert" von Hermann Bahr (2004).

Für ihre Jelinek-Inszenierung "Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte" wurde Emmy Werner 1991/1992 der Karl-Skraup-Preis für Regieleistungen zuerkannt. Im Jahr 1998 wurde sie mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse geehrt, 2004 mit dem Wiener Frauenpreis, 2005 mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien sowie mit der Ehrenmitgliedschaft Volkstheater Wien. Im Jahr 2006 erhielt Emmy Werner das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.

Seit 2006 arbeitet sie als freischaffende Regisseurin.

Das Archiv des Volkstheaters mit einem Bestand an Manuskripten und Regiebüchern aus der Ära Emmy Werner wurde 2005 von der Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus übernommen.

Quellen

Literatur

  • Emmy Werner: "... als ob sie Emma hießen". Eine Nachbetrachtung. Salzburg / Wien: Residenz Verlag 2018
  • Volkstheater-Archiv an Stadt- und Landesbibliothek. In: Rathauskorrespondenz, 10.10.2005
  • Mailath: Goldenes Ehrenzeichen für Theaterprinzipalin Emmy Werner. In: Rathauskorrespondenz, 27.06.2005
  • Wiener Frauenpreis 2004 an Emmy Werner und Dr. Helene Klaar. In: Rathauskorrespondenz, 10.12.2004


Emmy Werner im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.


Weblinks