Donauweibchenbrunnen: Unterschied zwischen den Versionen

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Donauweibchenbrunnen ([[1]], [[Stadtpark]], nächst [[Kursalon]]).  
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Donauweibchenbrunnen ([[1]]., [[Stadtpark]], nächst [[Kursalon]]).  
  
Der Brunnen wurde als erster figuraler Schmuck des unter [[Bürgermeister]] Dr. [[Andreas Zelinka]] auf dem Gelände des früheren [[Wasserglacis]] angelegten, rund 62.000 m2 großen Stadtparks am 30. September 1865 aufgestellt (Kosten 5.690 Gulden).  
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Der [[Brunnen]] wurde als erster figuraler Schmuck des unter [[Bürgermeister]] Dr. [[Andreas Zelinka]] auf dem Gelände des früheren [[Wasserglacis]] angelegten, rund 62.000 großen Stadtparks am 30. September 1865 aufgestellt (Kosten 5.690 [[Gulden]]).  
  
Die Marmorstatue des [[Donauweibchen|Donauweibchens]] (von [[Hanns Gasser]]) wurde auf Beschluss des Gemeinderates aus dem Jahr 1860 in Zusammenhang mit der Errichtung von Brunnen aus Anlass des Baues der [[Erste Hochquellenleitung|1. Wiener Hochquellwasserleitung]] ursprünglich (1863) für den [[Fischhof (1)|Fischhof]] bestimmt gewesen, wo die Donaufischer ihren Fang zum Verkauf feilboten. Sie wurde dort jedoch nicht aufgestellt, sondern lagerte zwei Jahre lang im städtischen Materialdepot, ehe sie 1865 im Stadtpark aufgestellt wurde.
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Die Marmorstatue des [[Donauweibchen|Donauweibchens]] von [[Bildhauer]] [[Hanns Gasser]] wurde auf Beschluss des [[Gemeinderat|Gemeinderates]] im Jahr 1860 in Zusammenhang mit dem Bau der [[Erste Hochquellenleitung|Ersten Hochquellenleitung]] in Auftrag gegeben. Als Aufstellungsort war ursprünglich (1863) der [[Fischhof (1)|Fischhof]] bestimmt gewesen, wo die [[Fischer|Donaufischer]] ihren [[Fische|Fang]] zum Verkauf feilboten. Die Statue wurde dort jedoch nicht aufgestellt, sondern - nach zwei Jahren Lagerung im städtischen Materialdepot - 1865 im Stadtpark.  
Gestaltung des Brunnens: Es handelt sich um einen Vierkantpfeiler mit vier angesetzten Rundbecken, über denen sich vier Kopfmasken als Wasserspeier befinden und auf dem die Statue steht. Die an antike griechische Venusstatuen erinnernde, fein modellierte Figur des Donauweibchens, auch Quellennymphe genannt, steht auf einem architektonisch durchgebildeten hohen Postament. Die Falten ihres des Oberkörper freilassenden Gewandes halten zwei Fische. Zu ihren Füßen lehnt sich das laubbekränzte Wiener Wappenschild als Hinweis auf den Stifter des Brunnens.
 
  
Nach schweren Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg wurde die Marmorstatue 1948 durch eine von Bildhauer Fellinger modellierte Kopie in Stein ersetzt. Das Original wurde dem [[Wien Museum]] übergeben.
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Der Brunnen besteht aus einem Vierkantpfeiler mit vier angesetzten Rundbecken, über denen sich vier Kopfmasken als Wasserspeier befinden. Darauf steht die Statue. Die an [[antike]] [[Griechen|griechische]] Venusstatuen erinnernde, fein modellierte Figur des Donauweibchens stellt ein Motiv aus der Wiener [[Sagen]]welt dar. Demnach war sie eine menschenfreundliche Nixe. Die Falten ihres des Oberkörper freilassenden Gewandes halten zwei Fische, was auf die Donaufischerei hinweist. Zu ihren Füßen lehnen sich zwei [[Wappen|Wappenschilde]] - Hinweis auf die Stadt Wien als Auftraggeberin - und ein Medaillon mit dem Monogramm des [[Bildhauer|Bildhauers]]  Hanns Gasser und dem Jahr der Entstehung 1862. Die durch eine angedeutete Eisenkette symbolisierte Allianz der Wappen Österreichs (Bindenschild) und Wiens ([[Wiener Wappen|Kreuzschild]]) erinnert an den gotischen [[Wappenengel (Altes Rathaus)|Wappenengel]] am [[Altes Rathaus|Alten Rathaus]], der zu jener Zeit häufig dargestellt wurde.  
  
Kopien der Brunnenfigur Gassers steht im [[Hotel Imperial]] sowie (mit kleinen Änderungen) vor dem Haus [[Venediger Au]] 6.
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Nach schweren Beschädigungen im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde die Marmorstatue 1948 durch eine von Bildhauer  Fellinger modellierte Kopie in Stein ersetzt. Das Original wurde dem [[Wien Museum]] übergeben. Dort befindet sich darüber hinaus eine 1898 angekaufte Version der Figur, eine weitere Versionen steht im [[Hotel Imperial]]. Wohl um die Jahrhundertwende entstand nach Gassers Vorbild eine Kopie (mit kleinen Änderungen) vor dem Haus [[Venediger Au]] 6.
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== Quellen ==
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* [https://sammlung.wienmuseum.at/suche/?iconclasses=1374480 Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zum Donauweibchenbrunnen]
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
 
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* Eva Berger: Historische Gärten Österreichs. Garten- und Parkanlagen von der Renaissance bis um 1930. Band 3: Wien. Wien: Böhlau 2004, S. 90.
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* Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien I. Bezirk - Innere Stadt. Horn/Wien: Berger 2003, S. 946.
 
* Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 153
 
* Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 153
 
* Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 119
 
* Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 119
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* Josef Donner: Auf springt der Quell. Wasser im Stadtbild, ein Wiener Brunnenlexikon. Bd. 1: Wien. Wien: ÖVGW 1998, S. 64f.
 
* Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 457 f.
 
* Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 457 f.
* Josef Donner: Auf springt der Quell. Wasser im Stadtbild, ein Wiener Brunnenlexikon. Bd. 1: Wien. Wien: ÖVGW 1998, S. 64f.
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*[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/2941181 Ruth Koblizek, Nicole Süssenbek, Die Trinkwasserversorgung der Stadt Wien von ihren Anfängen bis zur Gegenwart, Teil 3 (ungedruckte Dissertation Wien). Wien. 1999/2000, S. 479]
* Eva Berger: Historische Gärten Österreichs. Garten- und Parkanlagen von der Renaissance bis um 1930. Band 3: Wien. Wien: Böhlau 2004, S. 90.
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*Andreas Nierhaus (Hg.): Der Ring. Pionierjahre einer Prachtstraße (Ausstellungskatalog Wien Museum), St. Pölten 2015, Der Ring Pionierjahre einer Prachtstraße, 2015, S. 210, Abb. S. 210 (Donauweibchen)
* Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien I. Bezirk - Innere Stadt. Horn/Wien: Berger 2003, S. 946.
 
* Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4. Wiesbaden: Steiner, S. 570
 
 
* Heinrich Srbik / Reinhold Lorenz: Die geschichtliche Stellung Wiens 1740-1918. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1962 (Geschichte der Stadt Wien, Neue Reihe, 7/1), S. 203  
 
* Heinrich Srbik / Reinhold Lorenz: Die geschichtliche Stellung Wiens 1740-1918. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1962 (Geschichte der Stadt Wien, Neue Reihe, 7/1), S. 203  
* Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4. Wiesbaden: Steiner, S. 309
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* Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4. Wiesbaden: Steiner, S. 309, 570

Aktuelle Version vom 27. Juni 2023, 11:20 Uhr

Der Donauweibchenbrunnen im Stadtpark, 2020
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Brunnen
Datum von 1865
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Donauweibchen
Einlagezahl
Architekt Hanns Gasser
Prominente Bewohner
PageID 7583
GND
WikidataID
Objektbezug Wasser, Wasserversorgung, Brunnen, Erste Hochquellenleitung, Zweite Hochquellenleitung, Wasserleitungen
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 27.06.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Donauweibchenbrunnen.jpg
Bildunterschrift Der Donauweibchenbrunnen im Stadtpark, 2020
  • 1., Johannesgasse 33

Derzeit wurden noch keine Konskriptionsnummer zu diesem Bauwerk erfasst!

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48° 12' 15.07" N, 16° 22' 46.92" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Detail vom Donauweibchenbrunnen im Stadtpark mit einer Vereinigung von österreichischem Wappen (Bindenschild) und Wiener Wappen (Kreuzschild), dazwischen Monogramm des Bildhauers Hanns Gasser und Jahreszahl 1862.

Donauweibchenbrunnen (1., Stadtpark, nächst Kursalon).

Der Brunnen wurde als erster figuraler Schmuck des unter Bürgermeister Dr. Andreas Zelinka auf dem Gelände des früheren Wasserglacis angelegten, rund 62.000 m² großen Stadtparks am 30. September 1865 aufgestellt (Kosten 5.690 Gulden).

Die Marmorstatue des Donauweibchens von Bildhauer Hanns Gasser wurde auf Beschluss des Gemeinderates im Jahr 1860 in Zusammenhang mit dem Bau der Ersten Hochquellenleitung in Auftrag gegeben. Als Aufstellungsort war ursprünglich (1863) der Fischhof bestimmt gewesen, wo die Donaufischer ihren Fang zum Verkauf feilboten. Die Statue wurde dort jedoch nicht aufgestellt, sondern - nach zwei Jahren Lagerung im städtischen Materialdepot - 1865 im Stadtpark.

Der Brunnen besteht aus einem Vierkantpfeiler mit vier angesetzten Rundbecken, über denen sich vier Kopfmasken als Wasserspeier befinden. Darauf steht die Statue. Die an antike griechische Venusstatuen erinnernde, fein modellierte Figur des Donauweibchens stellt ein Motiv aus der Wiener Sagenwelt dar. Demnach war sie eine menschenfreundliche Nixe. Die Falten ihres des Oberkörper freilassenden Gewandes halten zwei Fische, was auf die Donaufischerei hinweist. Zu ihren Füßen lehnen sich zwei Wappenschilde - Hinweis auf die Stadt Wien als Auftraggeberin - und ein Medaillon mit dem Monogramm des Bildhauers Hanns Gasser und dem Jahr der Entstehung 1862. Die durch eine angedeutete Eisenkette symbolisierte Allianz der Wappen Österreichs (Bindenschild) und Wiens (Kreuzschild) erinnert an den gotischen Wappenengel am Alten Rathaus, der zu jener Zeit häufig dargestellt wurde.

Nach schweren Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg wurde die Marmorstatue 1948 durch eine von Bildhauer Fellinger modellierte Kopie in Stein ersetzt. Das Original wurde dem Wien Museum übergeben. Dort befindet sich darüber hinaus eine 1898 angekaufte Version der Figur, eine weitere Versionen steht im Hotel Imperial. Wohl um die Jahrhundertwende entstand nach Gassers Vorbild eine Kopie (mit kleinen Änderungen) vor dem Haus Venediger Au 6.

Quellen

Literatur

  • Eva Berger: Historische Gärten Österreichs. Garten- und Parkanlagen von der Renaissance bis um 1930. Band 3: Wien. Wien: Böhlau 2004, S. 90.
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien I. Bezirk - Innere Stadt. Horn/Wien: Berger 2003, S. 946.
  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 153
  • Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 119
  • Josef Donner: Auf springt der Quell. Wasser im Stadtbild, ein Wiener Brunnenlexikon. Bd. 1: Wien. Wien: ÖVGW 1998, S. 64f.
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 457 f.
  • Ruth Koblizek, Nicole Süssenbek, Die Trinkwasserversorgung der Stadt Wien von ihren Anfängen bis zur Gegenwart, Teil 3 (ungedruckte Dissertation Wien). Wien. 1999/2000, S. 479
  • Andreas Nierhaus (Hg.): Der Ring. Pionierjahre einer Prachtstraße (Ausstellungskatalog Wien Museum), St. Pölten 2015, Der Ring Pionierjahre einer Prachtstraße, 2015, S. 210, Abb. S. 210 (Donauweibchen)
  • Heinrich Srbik / Reinhold Lorenz: Die geschichtliche Stellung Wiens 1740-1918. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1962 (Geschichte der Stadt Wien, Neue Reihe, 7/1), S. 203
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4. Wiesbaden: Steiner, S. 309, 570