Blindeninstitut: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Der verdienstvolle Armenbezirksdirektor der Josefstadt, Johann Wilhelm Klein (1765-1848), begründete 1804 als Privatinstitution eine Kinderblindenschule. 1810 übersiedelte diese aus seiner Wohnung in die Große Steingasse 213 (6, Stumpergasse 6) und wurde 1816 in ein Staatsinstitut umgewandelt (erstes Blindeninstitut Österreichs). 1829 kam das Institut, da der Platz zu eng geworden war, in ein angekauftes Haus in der Brunngasse (8, Blindengasse 33), wo es am 4. Oktober 1830 als K. k. Blindeninstitut eröffnet wurde. Bereits 1829 war durch Klein eine Erweiterung zur | + | {{Adresse |
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+ | Blindeninstitut ([[2]]., [[Wittelsbachstraße]] 5). | ||
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+ | Der verdienstvolle Armenbezirksdirektor der [[Josefstadt (Vorstadt)|Josefstadt]], [[Johann Wilhelm Klein]] (1765-1848), begründete 1804 als Privatinstitution eine Kinderblindenschule. 1810 übersiedelte diese aus seiner Wohnung in die [[Große Steingasse (6)|Große Steingasse]] 213 ([[6]], [[Stumpergasse]] 6) und wurde 1816 in ein Staatsinstitut umgewandelt (erstes Blindeninstitut Österreichs). 1829 kam das Institut, da der Platz zu eng geworden war, in ein angekauftes Haus in der Brunngasse ([[8]]., [[Blindengasse]] 33), wo es am 4. Oktober 1830 als K. k. Blindeninstitut eröffnet wurde. Bereits 1829 war durch Klein eine Erweiterung zur "Beschäftigungsanstalt für erwachsene Blinde" erfolgt, die 1841 in das Haus 8., [[Josefstädter Straße]] 80, Blindengasse 34 übersiedelte (1908 Zubau [[Uhlplatz]] 2); das Gebäude wurde Anfang der 1980er Jahre an die Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter verkauft und abgerissen (Gedenktafel im Neubau). 1927 wurde das [[Blindenwohnheim]] [[Baumgarten (Vorort)|Baumgarten]] der Anstalt als Zweigstelle angegliedert. Am 21. Juni 1898 erfolgte die Übersiedlung in den Neubau des [[Blindeninstitut (2, Wittelsbachstraße 5)|k. k. Blindenerziehungsinstituts]], dessen Baugrund ([[2]]., [[Wittelsbachstraße]] 5) [[Anton Dreher der Jüngere]] gespendet hatte. In diesem Gebäude fand auch das [[Johann-Wilhelm-Klein-Denkmal|Denkmal Kleins]] von Ferdinand Neuhofer (1896) Aufstellung, außerdem ist hier das "Museum des Blindenwesens" untergebracht.<br/> | ||
+ | Das Blindeninstitut erhielt viele Stiftungen von Wiener Bürgerinnen und Bürger. 1851 erhielt es als Stiftung von Constantin C. Panadi das Haus Stadt Nr. 716 in [[1]], [[Laurenzergasse (1)|Laurenzergasse]] (heute [[Laurenzerberg]] 5). Die Stiftung wurde von der [[Niederösterreichische Landesregierung|Niederösterreichischen Statthalterei]] verwaltet. Ein Tryptichon mit Porträt des Stifters, seiner Frau und des Stiftungshauses ist heute im Museum des Blindenwesens. | ||
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+ | ==Quellen== | ||
+ | *[https://sammlung.wienmuseum.at/suche/?iconclasses=1134475 Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zum Blindeninstitut Wittelsbachstraße] | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
− | *Anton Kaiser: Die Blindenanstalt in der Josefstadt. In: Das Josefstädter Heimatmuseum. Heft 12. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 1960, S. 3 ff. | + | * Felix Czeike: II. Leopoldstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 2), S. 62 |
− | *Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 144 ff., 152 ff. | + | * Anton Kaiser: Die Blindenanstalt in der Josefstadt. In: Das Josefstädter Heimatmuseum. Heft 12. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 1960, S. 3 ff. |
− | * | + | * Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 144 ff., 152 ff. |
+ | * Maria A. Stassinopoulou: Endowments as Instruments of Integration and Memory in an Urban Environment. The Panadi Building in Vienna. In: Olga Katsiardi-Hering / Maria A. Stassinopoulou [Hg.], Across the Danube. Southeastern Europeans and Their Travelling Identities. Leiden: Brill 2017, 171-190 | ||
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+ | == Weblinks == | ||
+ | *[http://www.bbi.at/ Website des Bundes-Blindenerziehungsinstituts] |
Aktuelle Version vom 5. März 2024, 10:20 Uhr
48° 12' 22.93" N, 16° 23' 57.13" E zur Karte im Wien Kulturgut
Blindeninstitut (2., Wittelsbachstraße 5).
Der verdienstvolle Armenbezirksdirektor der Josefstadt, Johann Wilhelm Klein (1765-1848), begründete 1804 als Privatinstitution eine Kinderblindenschule. 1810 übersiedelte diese aus seiner Wohnung in die Große Steingasse 213 (6, Stumpergasse 6) und wurde 1816 in ein Staatsinstitut umgewandelt (erstes Blindeninstitut Österreichs). 1829 kam das Institut, da der Platz zu eng geworden war, in ein angekauftes Haus in der Brunngasse (8., Blindengasse 33), wo es am 4. Oktober 1830 als K. k. Blindeninstitut eröffnet wurde. Bereits 1829 war durch Klein eine Erweiterung zur "Beschäftigungsanstalt für erwachsene Blinde" erfolgt, die 1841 in das Haus 8., Josefstädter Straße 80, Blindengasse 34 übersiedelte (1908 Zubau Uhlplatz 2); das Gebäude wurde Anfang der 1980er Jahre an die Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter verkauft und abgerissen (Gedenktafel im Neubau). 1927 wurde das Blindenwohnheim Baumgarten der Anstalt als Zweigstelle angegliedert. Am 21. Juni 1898 erfolgte die Übersiedlung in den Neubau des k. k. Blindenerziehungsinstituts, dessen Baugrund (2., Wittelsbachstraße 5) Anton Dreher der Jüngere gespendet hatte. In diesem Gebäude fand auch das Denkmal Kleins von Ferdinand Neuhofer (1896) Aufstellung, außerdem ist hier das "Museum des Blindenwesens" untergebracht.
Das Blindeninstitut erhielt viele Stiftungen von Wiener Bürgerinnen und Bürger. 1851 erhielt es als Stiftung von Constantin C. Panadi das Haus Stadt Nr. 716 in 1, Laurenzergasse (heute Laurenzerberg 5). Die Stiftung wurde von der Niederösterreichischen Statthalterei verwaltet. Ein Tryptichon mit Porträt des Stifters, seiner Frau und des Stiftungshauses ist heute im Museum des Blindenwesens.
Quellen
Literatur
- Felix Czeike: II. Leopoldstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 2), S. 62
- Anton Kaiser: Die Blindenanstalt in der Josefstadt. In: Das Josefstädter Heimatmuseum. Heft 12. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 1960, S. 3 ff.
- Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 144 ff., 152 ff.
- Maria A. Stassinopoulou: Endowments as Instruments of Integration and Memory in an Urban Environment. The Panadi Building in Vienna. In: Olga Katsiardi-Hering / Maria A. Stassinopoulou [Hg.], Across the Danube. Southeastern Europeans and Their Travelling Identities. Leiden: Brill 2017, 171-190