Bahnhöfe: Unterschied zwischen den Versionen

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Bahnhöfe sind Betriebsstellen, in denen Züge beginnen, enden, oder einander ausweichen können. Mit dem Aufkommen der Eisenbahn ab 1840 wurden die einzelnen Kopfbahnhöfe in Wien vor den [[Linienwall]] angelegt. Die Errichtung der Bahnhöfe vor dem  Linienwall war auch aus militärischen Kreisen erwünscht, da man große Menschenmassen nicht sofort hinter dem Linienwall vor die Stadtmauern der Innenstadt transportieren wollte. Dies begründete das Militär mit den Ereignissen aus der [[Revolution (1848)]]. Außerdem wollte jede private Bahngesellschaft einen repräsentativen Bau errichten, um ihr Image pflegen zu können. Betrieblich hatte dies den Nachteil, dass die einzelnen Kopfbahnhöfe mit weiteren Bahnlinien verbunden werden mussten ([[Verbindungsbahn]]).
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Die endgültige Schleifung der Stadtmauern ab 1857 und die bevorstehende [[Weltausstellung]] 1873  bewog Architekten und Ingenieure Projekte für einen Zentralbahnhof in Wien zu entwickeln. Ein Projekt war ein „Centralbahnhof“ auf den [[Karlsplatz]] auf dem Gelände des [[Freihaus auf der Wieden|Freihauses]]. Zwischen 1870 und 1873 wurden 26 Projekte eingereicht, aber keines realisiert.
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*[[Aspangbahnhof]]
 
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*[[Betriebsbahnhof|Betriebsbahnhof (Straßenbahn)]]
 
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==Bahnhofsoffensive==
 
==Bahnhofsoffensive==
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts starteten die Österreichischen Bundesbahnen eine "Bahnhofsoffensive", bei der die 20 frequenzstärksten österreichischen Bahnhöfe (tägliche Reisendenfrequenz über 5.000 Personen) baulich erneuert werden sollen (Neubauten oder Modernisierungen); die Bundesregierung gab dem Programm im Mai 2001 ihre Zustimmung. In einer ersten Phase gingen bis 2003 elf Bahnhöfe in den Bundesländern (darunter Linz, Graz und Klagenfurt, Wels, Wiener Neustadt und Baden; Gesamtinvestitionsvolumen circa 203 Millionen Euro) in Bau. Die zweite Phase begann 2004 und umfasst neun Bahnhöfe, darunter fünf in Wien (Wien-Nord, Wien-[[Hütteldorf]], Wien-[[Heiligenstadt (Vorort)|Heiligenstadt]], West- und Südbahnhof).
 
  
Am weitesten ist (wegen des Baues der U 2-Verlängerungsstrecke) der Bau des Bahnhofs Wien-Nord (2, [[Praterstern]]) gediehen (Bauzeit 2004-2007, Investitionsvolumen circa 37 Millionen Euro, Reisendenfrequenz an Wochentagen rund 35.000 Personen, erwartete Zahl der Umsteiger 2010 rund 112.000 Fahrgäste); Pläne von Albert Wimmer - Kollitsch & Stanek ZT GmbH. Aus der Ausschreibung für den Westbahnhof ging das Architenteam [[Heinz Neumann|Neumann]] & Steiner als Sieger hervor (Bauzeit noch offen, Reisendenfrequenz an Wochentagen rund 44.000 Personen), der Neubau des Südbahnhofs als Wiener Zentral- und Durchgangsbahnhof (Verbindung von der [[Westbahn]] zur [[Ostbahn]] durch einen unter dem [[Lainzer Tiergarten]] verlaufenden Tunnel, Situierung nahe dem Südtiroler Platz und der dortigen Linie U 1) ist noch nicht ausgeschrieben (Bauzeit noch offen, Reisendenfrequenz an Wochentagen rund 40.000 Personen). Für die Bahnhöfe Wien-Hütteldorf und Wien-Heiligenstadt war 2004 nur die Planungsfinanzierung gesichert.
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Zu Beginn des 21. Jahrhunderts starteten die Österreichischen Bundesbahnen eine "Bahnhofsoffensive", bei der die 20 frequenzstärksten österreichischen Bahnhöfe (tägliche Reisendenfrequenz über 5.000 Personen) baulich erneuert werden sollen (Neubauten oder Modernisierungen).
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In der ersten Phase gingen bis 2003 elf Bahnhöfe in den Bundesländern (darunter Linz, Graz Klagenfurt, Leoben, Wels, Klagenfurt, Leoben, Feldkirch, Wiener Neustadt und Baden; Gesamtinvestitionsvolumen circa 203 Millionen Euro) in Bau.
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Die zweite Phase begann 2004 und umfasste neun Bahnhöfe, darunter fünf in Wien (Wien-Nord, Wien-Hütteldorf, Wien-Heiligenstadt, West- und Südbahnhof (Hauptbahnhof), Wien Meidling) und in den Bundesländern St. Pölten, Bruck an der Mur, Attnang-Puchheim und Salzburg. Alle Bahnhofsprojekte wurden Ende 2014 fast abgeschlossen.
  
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==Literatur==
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• Architektur.aktuell. The art of building. Supplement 5. Wien: Springer 2003 ("Bahnhofsoffensive")
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• Mihály Kubinszky: Bahnhöfe in Österreich. Architektur und Geschichte. Wien: Slezak 1986, insbesondere S. 26 ff.
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• Kos, Wolfgang / Dinhobl, Günter (Hg.): Grosser Bahnhof. Wien und die weite Welt (Ausstellungskatalog Wien Museum, in Kooperation mit dem Technischen Museum Wien), Wien 2006, S. 432
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• Ernst Kurz: Die städtebauliche Entwicklung der Stadt Wien in Beziehung zum Verkeh, in: Beiträge zur Stadtforschung, Stadtentwicklung und Stadtgestaltung 6, Wien 1981. S.83 ff.
  
== Literatur ==
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==Link==
* Architektur.aktuell. The art of building. Supplement 5. Wien: Springer 2003 ''("Bahnhofsoffensive")''
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[http://www.oebb-immobilien.at/de/Modernisierung_OeBB-Bahnhoefe/index.jsp ÖBB Immobilien]
* Mihály Kubinszky: Bahnhöfe in Österreich. Architektur und Geschichte. Wien: Slezak 1986, insbesondere S. 26 ff.
 

Version vom 10. Dezember 2015, 18:51 Uhr

Südbahnhof um 1900
Daten zum Eintrag
Datum von
Datum bis
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 10.12.2015 durch WIEN1.lanm08son
Bildname Südbahnhof um 1900.jpg
Bildunterschrift Südbahnhof um 1900

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Bahnhöfe

Bahnhöfe sind Betriebsstellen, in denen Züge beginnen, enden, oder einander ausweichen können. Mit dem Aufkommen der Eisenbahn ab 1840 wurden die einzelnen Kopfbahnhöfe in Wien vor den Linienwall angelegt. Die Errichtung der Bahnhöfe vor dem Linienwall war auch aus militärischen Kreisen erwünscht, da man große Menschenmassen nicht sofort hinter dem Linienwall vor die Stadtmauern der Innenstadt transportieren wollte. Dies begründete das Militär mit den Ereignissen aus der Revolution (1848). Außerdem wollte jede private Bahngesellschaft einen repräsentativen Bau errichten, um ihr Image pflegen zu können. Betrieblich hatte dies den Nachteil, dass die einzelnen Kopfbahnhöfe mit weiteren Bahnlinien verbunden werden mussten (Verbindungsbahn). Die endgültige Schleifung der Stadtmauern ab 1857 und die bevorstehende Weltausstellung 1873 bewog Architekten und Ingenieure Projekte für einen Zentralbahnhof in Wien zu entwickeln. Ein Projekt war ein „Centralbahnhof“ auf den Karlsplatz auf dem Gelände des Freihauses. Zwischen 1870 und 1873 wurden 26 Projekte eingereicht, aber keines realisiert.

Wiener Bahnanlagen (1910)

Bahnhofsoffensive

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts starteten die Österreichischen Bundesbahnen eine "Bahnhofsoffensive", bei der die 20 frequenzstärksten österreichischen Bahnhöfe (tägliche Reisendenfrequenz über 5.000 Personen) baulich erneuert werden sollen (Neubauten oder Modernisierungen). In der ersten Phase gingen bis 2003 elf Bahnhöfe in den Bundesländern (darunter Linz, Graz Klagenfurt, Leoben, Wels, Klagenfurt, Leoben, Feldkirch, Wiener Neustadt und Baden; Gesamtinvestitionsvolumen circa 203 Millionen Euro) in Bau. Die zweite Phase begann 2004 und umfasste neun Bahnhöfe, darunter fünf in Wien (Wien-Nord, Wien-Hütteldorf, Wien-Heiligenstadt, West- und Südbahnhof (Hauptbahnhof), Wien Meidling) und in den Bundesländern St. Pölten, Bruck an der Mur, Attnang-Puchheim und Salzburg. Alle Bahnhofsprojekte wurden Ende 2014 fast abgeschlossen.

Literatur

• Architektur.aktuell. The art of building. Supplement 5. Wien: Springer 2003 ("Bahnhofsoffensive") • Mihály Kubinszky: Bahnhöfe in Österreich. Architektur und Geschichte. Wien: Slezak 1986, insbesondere S. 26 ff. • Kos, Wolfgang / Dinhobl, Günter (Hg.): Grosser Bahnhof. Wien und die weite Welt (Ausstellungskatalog Wien Museum, in Kooperation mit dem Technischen Museum Wien), Wien 2006, S. 432 • Ernst Kurz: Die städtebauliche Entwicklung der Stadt Wien in Beziehung zum Verkeh, in: Beiträge zur Stadtforschung, Stadtentwicklung und Stadtgestaltung 6, Wien 1981. S.83 ff.

Link

ÖBB Immobilien