Arndtstraße
48° 11' 1.11" N, 16° 20' 12.89" E zur Karte im Wien Kulturgut
Arndtstraße (12., Untermeidling, Gaudenzdorf), benannt (13. Juli 1894 Stadtrat) nach Ernst Moritz Arndt; vorher seit 1864/1868 Lainzer Straße.
Die Straße bildet die Südgrenze des ehemaligen Vororts Gaudenzdorf zu Untermeidling und des heutigen Zählbezirks Gaudenzdorf.
Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. Aufgrund der daraus gewonnenen Erkenntnisse zur historischen Einordnung von Ernst Moritz Arndt wurde der Straßenname als Fall mit demokratiepolitisch relevanten biographischen Lücken eingeordnet.
Ergänzungsbenennung (4. Dezember 2018 Gemeinderatsausschuss für Kultur und Wissenschaft) nach Ilse Arndt (* 5. Februar 1913, † Jänner 2003), Gastwirtin, Holocaust-Überlebende, Zeitzeugin.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
(Ungerade Orientierungsnummern (ONr.) 1-27 und gerade ONr. 2-10 im V. Bezirk, sonst XII. Seit 1907 ganz im XII.)
- ab 1894: im 5. Bezirk: Pfarre Margareten; im 12. Bezirk: Pfarre Meidling
- ab 1899: Pfarre Meidling
- ab 1906: ungerade ONr. 1-29 und gerade ONr. 2-36: Pfarre Neu-Margareten; Rest: Pfarre Meidling
Gebäude
- Nummer 1: Haydnhof.
- Nummer 21-23: Arndthof.
- Nummer 27-29: Fröhlichhof.
- Nummer 31-33: (Malfattigasse 2): städtische Wohnhaus (126 Wohnungen); Sgrafitti von Max Melcher ("48er Kämpfer", 1951/1952) und Johannes Wanke (Hochwasser).
- Nummer 35: ehemals Pestsäule (heute Bezirksmuseum Meidling).
- Nummer 45: Lorenshof.
- Nummer 77: 4 geschoßiges Wohnhaus, errichtet 1904 nach Plänen von Oskar Laske, mit undulierter Fensterverdachung im 1. Obergeschoß sowie einem secessionistischen Maskenfries zwischen 2. und 3. Obergeschoß.
- Nummer 82: Geburtshaus von Fritz Stüber-Gunther (Gedenktafel).
- Nummer 89: Meidlinger-Hof.
Literatur
- Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 173 f.
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929