Österreichischer Arbeiter-Sängerbund

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Chorkonzert anläßlich des 50-jährigen Bestandes des Vereines, 1933.
Daten zur Organisation
Art der Organisation Verein
Datum von 1891
Datum bis
Benannt nach
Prominente Personen
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Bildunterschrift Chorkonzert anläßlich des 50-jährigen Bestandes des Vereines, 1933.
  • 12.,

Frühere Adressierung

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst.

Es wurden noch keine Personen erfasst.


Anfänge

Die Arbeiter-Sängerbewegung ging aus den Gesangssektionen der Arbeiterbildungsvereine hervor - mit den ersten Vereinsgründungen in den 1860er Jahren. Dienten die frühen Vereine zunächst noch vor allem dem Geselligkeitsbedürfnis der Arbeiterschaft, so stellte sich bald eine stärkere Politisierung ein, weshalb viele dieser Neugründungen der Zensur zum Opfer fielen.

Einer der aktivsten Arbeitergesangsvereine war die von den Wiener Buchdruckern 1890 ins Leben gerufene "Freie Typographia". Deren Begründer sollten bei der Errichtung des ersten übergeordneten Verbandes eine führende Rolle spielen, vor allem der Gewerkschaftsfunktionär Karl Höger. Ihm gelang es auch, Josef Scheu, den Komponisten des "Liedes der Arbeit", als Chormeister zu gewinnen.

Dachverband

Am 20. Dezember 1891 wurde der "Verband der Arbeitergesangvereine Niederösterreichs" als Dachorganisation mehrerer der Sozialdemokratie nahe stehender Chöre gegründet; im Folgejahr waren dem Verband bereits 21 Vereine beigetreten. 1901 entstand schließlich der überregionale "Reichsverband der Arbeitergesangsvereine Österreichs", und ab 1902 erschien die "Österreichische Arbeitersänger-Zeitung" als Vereinsorgan. 1906 zählte der Verband 108 Mitgliedsvereine mit insgesamt 3.503 Mitgliedern.

Der Erste Weltkrieg bedeutete auch für die Arbeitersänger und -sängerinnen einen Einbruch: Die meisten Vereine mussten ihre Tätigkeit einstellen. In der Ersten Republik stiegen im Roten Wien Vereins- und Mitgliederzahlen jedoch wieder an: 1922 verfügte der "Reichsverband" bereits über 339 Vereine mit fast 12.000 Mitgliedern, davon ca. 3.000 in Wien. 1925 trat der Singverein der Sozialdemokratischen Kunststelle, dessen künstlerischer Leiter Anton Webern war, dem Verband bei. Im Jahr darauf erfolgte die Namensänderung in "Österreichischer Arbeiter-Sängerbund" (ÖASB). Ein Höhepunkt der Vereinstätigkeit in der Ersten Republik war die Massenkundgebung anlässlich der Feier "60 Jahre Lied der Arbeit" am 5. August 1928 auf der Jesuitenwiese im Prater, an der 102 Vereine und über 5.000 Sänger und Sängerinnen teilnahmen. 1934 wurde der ÖASB aufgelöst; 1946 erfolgte seine Wiedergründung.

Heute umfasst der ÖASB als Dachorganisation der österreichischen Arbeitersänger und -sängerinnen in seinen Chören über 2000 aktive und über 7000 unterstützende Mitglieder, die in insgesamt 94 Vereinen tätig sind.

Publikationen

  • Österreichische Arbeitersänger-Zeitung, 1902–1919, 1946–1949
  • Arbeiter-Sängerzeitung, 1919–1934
  • Der österreichische Arbeitersänger, 1950–1977
  • Chor-Magazin, seit 1978.

Literatur

  • Helmut Brenner: Stimmt an das Lied … Das große österreichische Arbeitersänger-Buch. Mit einem Vorwort von Bruno Kreisky und einem Nachwort von Rosa Jochmann. Graz: Leykam 1986.
  • Richard Fränkel: 80 Jahre Lied der Arbeit. Geschichte der Österreichischen Arbeitersängerbewegung. Wien: Verlag der Wiener Volksbuchhandlung o. J. [1948]
  • Werner Jank: Formen musikalischer Betätigung der Arbeiterbewegung in der Ersten Republik. Hausarbeit (Lehramt Geschichte) Univ. Wien. Wien 1979
  • Manfred Permoser: historische Dokumentation. In: Festschrift: 100 Jahre Österreichischer Arbeiter-Sängerbund. Ein historischer Rückblick. Wien: ÖASB 1991, S. 31-111

Weblinks