Karl Höger

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Karl Höger
Daten zur Person
Personenname Höger, Karl
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 1063
GND 136894976
Wikidata Q22345701
Geburtsdatum 3. Oktober 1847
Geburtsort Wien
Sterbedatum 17. Oktober 1913
Sterbeort Wien
Beruf Buchdrucker, Gewerkschafter, Politiker
Parteizugehörigkeit Sozialdemokratische Arbeiterpartei
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum 19. Oktober 1913
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle
Bildname Karlhöger.jpg
Bildunterschrift Karl Höger
  • 7., Kenyongasse 22 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Abgeordneter zum Reichsrat (1907 bis 1911)

Karl Höger, * 3. Oktober 1847 Wien, † 17. Oktober 1913 Wien, Buchdrucker, Gewerkschafter.

Biografie

Mit zwölf Jahren kam Höger als Lehrling in eine Wiener Druckerei, wurde Setzer, Metteur, Korrektor und Revisor und blieb bis 1905 bei derselben Firma.

Ab 1867 beteiligte er sich an allen Aktionen der organisierten Arbeiterschaft und stellte sich voll und ganz in den Dienst der Arbeiterbewegung. Als Funktionär des niederösterreichischen Buchdruckervereins (ab 1873) setzte er sich bei der Gewerbeenquete 1883 mit allem Nachdruck für das Verbot der Kinderarbeit, die Beschränkung der Jugendarbeit, das Verbot der Sonntagsarbeit sowie die Sechzigstundenwoche ein. Auf dem zweiten Parteitag der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei hielt er ein Referat über Gewerkschaftsfragen. 1893 wurde er Präsident des ersten Gewerkschaftskongresses in Wien. Er bemühte sich um einen Zusammenschluss sämtlicher Landesvereine der Buchdrucker zu einem einheitlichen Verband und wurde nach dessen Zustandekommen (1894) erster Obmann. Höger erreichte eine Erhöhung des Wochenlohns, die Verkürzung der Arbeitszeit mit gleichzeitiger Verbesserung der Lebenshaltung, eine bessere Ausbildung für Lehrlinge sowie eine humanere Behandlung der Arbeiter. Er zählte zu den Gründern des Sängerbunds „Freie Typographia", für den er den Komponisten des „Lieds der Arbeit", Josef Scheu, als Chormeister gewinnen konnte. Darüber hinaus setzte Höger sich besonders für die Arbeiterbildung ein.

Der Karl-Höger-Hof erinnert an den Gewerkschafter.

Literatur

  • Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
  • Norbert Leser [Hg.]: Werk und Widerhall. Große Gestalten des österreichischen Sozialismus. Wien: Verlag der Wiener Volksbuchhandlung 1964, S. 196 ff.
  • Karl Stift/Anton Wieser: Karl Höger. Denkschrift zum 28.September 1913. Wien: Verlag des Niederösterreichischen Buchdrucker- und Schriftgießervereins 1913
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 140
  • 1847-1947. Karl Höger. Dem mutigen Baumeister d. Organisation d. Graph. Arbeiter in Dankbarkeit gewidmet. Wien: Gewerkschaft der Arbeiter des Graphischen und Papierverarbeitenden Gewerbes 1947
  • Carl Höger: Aus eigener Kraft! Die Geschichte eines österreichischen Arbeitervereines seit 50 Jahren. Wien: Miess 1892
  • Rathaus-Korrespondenz, 2.10.1972
  • 100 Jahre Gewerkschaftsbewegung in Österreich [1893-1993]. Ausstellung des Österreichischen Gewerkschaftsbundes. Hrsg. Wolfgang Maderthaner. Wien: Österreichischer Gewerkschaftsbund 1993, S. 16 f.

Link