Amalienbad

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Das Amalienbad nach Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Sonstiges„Sonstiges“ befindet sich nicht in der Liste (Gebäude, Brücke, Denkmal, Sakralbau, Synagoge, Katholische Kirche, Brunnen, Kunst im öffentlichen Raum, Sakrale Freiplastik, Bad, ...) zulässiger Werte für das Attribut „Art des Bauwerks“.
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Amalie Pölzer
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 21654
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 25.07.2017 durch WIEN1.lanm08mic
Bildname Amalienbad.jpg
Bildunterschrift Das Amalienbad nach Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg
  • 10., Reumannplatz 23

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48° 10' 27.38" N, 16° 22' 44.64" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Das Amalienbad (10, Reumannplatz 9) ist eines der größten städtischen Volks- und Schwimmbäder Wiens. Es steht in Favoriten und beherrscht optisch den Reumannplatz.

Das Bad wurde nach Plänen von Karl Schmalhofer und Otto Nadel erbaut und unter Bürgermeister Karl Seitz am 8. Juli 1926 eröffnet. Es ist nach der sozialdemokratischen Gemeinderätin Amalie Pölzer (* 27. Juni 1871 Wien, † 8. Dezember 1924 Wien) benannt, die in Favoriten 1919 als erste Frau in den Gemeinderat gewählt worden war.

Die Errichtung eines Kommunalbades in Favoriten, das 1874 zum Bezirk erhoben wurde, war ab 1875 angestrebt worden. Das Bad, nach dem 1914 eröffneten Jörgerbad das zweite städtische Hallenbad Wiens und das erste im Roten Wien, wurde für den europäischen Bäderbau richtungweisend und erregte internationales Aufsehen. Die 14 Meter hohe Schwimmhalle besitzt ein Sportbecken mit Sprungturm, Tribünen und ein Kinderbecken (das bewegliche Glasdach ließ sich öffnen); Wannen- und Brausebäder, Kaltwasserbecken und Luftbadeabteilungen auf den Flachdächern ergänzten die Anlage, die rund 1300 Besuchern gleichzeitig Bademöglichkeiten bot.

Eingang, Vestibül und Hallenbad hatten qualitativ hochwertigen, künstlerischen Schmuck (farbige Wandverfliesungen [rund 24.000 Quadratmeter] und Mosaikarbeiten). Die überlebensgroßen Figuren an der Fassade schuf Karl Stemolak. Während des Zweiten Weltkriegs durch Bomben schwer beschädigt (Betriebseinstellung 5. November 1944), wurde das Amalienbad 1945 - 1952 wiederaufgebaut (teilweise Betriebsaufnahme 6. Februar 1948, Vollbetrieb 9. April 1952); die Kosten des Wiederaufbaus beliefen sich auf rund zehn Millionen Schilling (etwa der gleiche Nominalbetrag wie seinerzeit der Bau selbst).

1981 - 1986 erfolgte nach Plänen von Erich Mülbacher und Erich Schlöss (Statik Günter Appel) eine Generalsanierung und denkmalpflegerische Restaurierung: Das Amalienbad erhielt eine zweite Schwimmhalle und wurde zu einem Bade- und Heilzentrum ausgestaltet (Eröffnung 22. November 1986).

Auf dem Reumannplatz befindet sich seit 1978 die südliche Endstation der U-Bahn-Linie U1, die am 2. September 2017 zur Therme Wien in Oberlaa verlängert wird. Der über den Bezirk hinaus bekannte Eissalon Tichy ist ebenfalls auf dem Platz zu finden.

Video

Lerne Schwimmen! (Animierter Werbefilm von Peter Eng für das städtische Amalienbad aus dem Jahr 1927). WStLA, Filmarchiv der media wien, 56

Literatur

  • Das Amalienbad der Gemeinde Wien im 10. Bezirk. 1926
  • Klemens Dorn: Favoriten. Ein Heimatbuch des 10. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1928, S. 111 ff., 295ff.
  • Werner Schubert: Favoriten. Wien: Mohl 1980, Register
  • Herbert Tschulk: X. Favoriten. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1985 (Wiener Bezirkskulturführer, 10), S. 56 ff.
  • Das neue Wien. Städtewerk. Hg. unter offizieller Mitwirkung der Gemeinde Wien. Band 3. Wien: Elbemühl 1926-1928, S. 130 ff.
  • Verwaltungsbericht der Stadt Wien 1923/28 2, S. 1057 ff.
  • Statistische Mitteilungen der Stadt Wien. 1926, S. 121 ff.
  • Das Bäderwesen der Gemeinde Wien, S. 8 ff.
  • Erich Schlöss: Das Amalienbad der Gemeinde Wien. In: Der Aufbau. Fachschrift der Stadtbaudirektion Wien. Wien: Compress / Jugend & Volk 42 (1987), S. 285 ff.
  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. Jänner-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 284 f.
  • Neue Wirtschaft 8.04.1926, S. 2 f.
  • Ferdinand Lettmayer [Hg.]: Wien um die Mitte des XX. Jahrhunderts - ein Querschnitt durch Landschaft, Geschichte, soziale und technische Einrichtungen, wirtschaftliche und politische Stellung und durch das kulturelle Leben. Wien: 1958, S. 515 f.
  • Baden und Bäder in Wien. 1987, S. 62 ff.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 2: Die Gemeinde, ihre Verwaltung und sozialen Belange, Wirtschaftsleben, Handel, Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft, Volkskunde, Naturwissenschaft, Klimatologie, Meteorologie, Naturereignisse, Varia und Kuriosa. Wien: Jugend & Volk 1955, S. 56