Michael Häupl
- Bundesvorsitzender des Verbands Sozialistischer Studenten (VSStÖ) (1975 bis 1977)
- Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Wiener Gemeinderats (27.05.1983 bis 27.01.1988)
- Amtsführender Stadtrat für Umwelt und Sport (29.01.1988 bis 07.11.1994)
- Landesparteivorsitzender der SPÖ Wien (23.04.1993 bis 27.01.2018)
- Präsident des Rates der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE) (2004 bis 2010)
- Landeshauptmann und Bürgermeister von Wien (07.11.1994 bis 24.05.2018)
- Aufsichtsratsvorsitzender des Wiener Städtischen Wechselseitiger Versicherungsvereins – Vermögensverwaltung – Vienna Insurance Group (22.11.1994 bis 27.02.2001)
- Präsident des Österreichischen Städtebundes (1995 bis 07.06.2018)
- Vizepräsident des Rates der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE) (1997 bis 2004)
- Geschäftsführender Bundesparteivorsitzender der SPÖ (09.05.2016 bis 25.06.2016)
- Präsident der Volkshilfe (2020)
- Vorsitzender des Stiftungsrats des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (02.12.2021)
Michael Häupl, * 14. September 1949 Altlengbach, Biologe, Politiker. Landeshauptmann und Bürgermeister Wiens vom 7. November 1994 bis zum 24. Mai 2018.
Biografie
Nach der Matura am Bundesrealgymnasium Krems/Donau studierte Michael Häupl Biologie und Zoologie an der Universität Wien. Mit einer Dissertation zum Thema "Funktionsanatomische Untersuchungen am Schädelskelett und der Kopfmuskulatur verschiedener Arten der Fam. Gekkonidae" promovierte er 1977 zum Dr. phil. Von 1975 bis 1983 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Naturhistorischen Museum.
Während seines Studiums engagierte sich Häupl im Verband Sozialistischer Studenten Österreichs (VSStÖ), dessen Bundesvorsitzender er 1975 bis 1977 war. In Folge wirkte er in der SPÖ-Ottakring mit und übernahm verschiedene Funktionen im Rahmen der "Jungen Generation" der SPÖ, so etwa 1982 den Vorsitz der Wiener Landesgruppe. 1983 zog er in den Wiener Landtag und Gemeinderat ein. Im Jänner 1988 löste er den zurückgetretenen Helmut Braun als Amtsführenderen Stadtrat für Umwelt, Freizeit und Sport (ab 1991: Umwelt und Sport) ab. Im November 1994 folgte er schließlich Helmut Zilk als Wiener Bürgermeister und Landeshauptmann nach. Bereits im April 1993 hat er den Vorsitz in der Wiener SPÖ übernommen.
Häupl stand 1994 bis 1996 sowie 2001 bis 2010 an der Spitze einer SPÖ-Alleinregierung, 1996 bis 2001 bildete seine Partei eine Koalition mit der Wiener ÖVP, ab 2010 mit den Wiener Grünen. Zu den wichtigsten Aktivitäten seiner Regierungszeit als Stadtoberhaupt zählt etwa − nach dem Beitritt Österreichs sowie der mittel- und osteuropäischen Staaten zur Europäischen Union − der Ausbau Wiens als Drehscheibe in Mitteleuropa. Außerdem sind die Anlage neuer Stadtviertel (Seestadt Aspern, Eurogate, Sonnwendviertel, Nordbahnhof oder Monte Laa), der Ausbau des öffentlichen Verkehrs (beispielsweise der U-Bahn-Ausbau), die Forcierung der Fernwärme, die nachhaltige Sicherung von Lebensqualität im Rahmen der Smart-City-Strategie oder die Umsetzung einer großen Spitalsreform zu nennen.
In Folge seines Amtes fungierte Michael Häupl unter anderem von 1995 bis Juni 2018 als Präsident des Österreichischen Städtebunds, 2004 bis 2010 stand er dem Rat der Gemeinden und Regionen Europas vor. Auf SPÖ-Bundesebene war Häupl stellvertretender Bundesparteivorsitzender und leitete im Mai/Juni 2016 nach dem Rücktritt von Werner Faymann interimistisch die Partei. Darüber hinaus ist er Vorsitzender des Kuratoriums des Fußballklubs Austria Wien.
Im Jänner 2018 übernahm Michael Ludwig die Funktion des Landesparteivorsitzenden von Häupl und folgte diesem am 24. Mai 2018 auch als Bürgermeister nach.
Quellen
- Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Häupl, Michael [Sign.: TP-017575]
Literatur
- Michael Jungwirth: Multiple Wachablösen. In: Kleine Zeitung, 10.04.2018, S. 7
- Bürgermeister Häupl übergibt am 24. Mai an Ludwig. In: Rathauskorrespondenz, 15.02.2018
- Häupl mit Ferdinand-von-Hochstetter-Medaille geehrt. In: Rathauskorrespondenz, 11.09.2017
- Rathauskorrespondenz Häupl, Konrad und Kogler erhielten Rotkreuz-Verdienstzeichen. In: Rathauskorrespondenz, 15.12.2016
- SPÖ-Rathausklub: 20 Jahre Dr. Michael Häupl für Wien (2014) [Stand: 10.04.2018]
- Helmut Schneider [Hg.]: "Dosen abfüllen können andere billiger." Michael Häupl im Interview über Politik, Wissenschaft, Wien und Kultur. Wien: Echomedia 2013
- Harry Kopietz [Hg.]: Michael Häupl − 20 Jahre für Wien. Wien: Echomedia 2004
- Peter Pelinka: Michael Häupl. Wie er wurde, was er ist. Seine Visionen für Wien. Wien: Ueberreuter 2004
- Die Presse: Michael Häupl − Wiens Langzeit-Bürgermeister im Porträt [Stand: 10.04.2018]