Hetztheater

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Das Hetztheater in der Weißgerbervorstadt vor 1796
Daten zum Begriff
Art des Begriffs Begriffsklärung
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Nachweisbar von
Nachweisbar bis
Objektbezug Frühe Neuzeit, Tiere, Unterhaltung
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 11.04.2023 durch WIEN1.lanm08trj
Bildname Hetztheater4284.jpg
Bildunterschrift Das Hetztheater in der Weißgerbervorstadt vor 1796


Hetztheater (2.; 3.; 8.; Theater zur Abhaltung von Tierhetzen).

Hetztheater in der Leopoldstadt

Bereits 1699 veranstaltete der Fleischhauer Zacharias Donat Tierhetzen. 1708 wurde den holländischen Handelsleuten Martin Stoppel und Josef Dörning "außerhalb der Tabor Schanz" (2., Im Werd) die Veranstaltung von wilden Tierkämpfen gestattet; dort stand offenbar das älteste Gebäude. 1720 bauten sie ein hölzernes Gebäude im Hof des Gasthauses "Zum schwarzen Adler" (2., Taborstraße 11) und übersiedelten mit den Vorführungen dorthin. Siehe: Hetztheater (2, Taborstraße).

Hetztheater in der Josefstadt

Am 8. Juli 1720 wurde dem Wirt "Zum Winter" Johann Reuther (der ursprünglich Sänftenträger gewesen war) in der Josefstadt die Veranstaltung von Hetzen mit Ochsen und Hunden bewilligt (8., Josefsgasse 9), ebenso dem Fleischhauer Josef Pöck. Siehe: Hetztheater (8, Josefsgasse).

Hetztheater in der Landstraße

1735 erhielten der Hofingenieur Antonio Galli-Bibiena und der Hofbildhauer Antonio Corradini ein Privileg zur Errichtung eines Hetztheaters, das an der Stelle der späteren Heumarktkaserne (3., Am Heumarkt 27-29) erbaut wurde; die Finanzierung sicherte der Händler Abraham Lopez Dias; das Theater musste jedoch 1743 schließen. Von den Tierhetzen mussten relativ hohe Abgaben entrichtet werden, die verschiedenen wohltätigen Zwecken (Zuchthausfonds, Armenkasse) zuflossen. Siehe: Hetztheater (3, Am Heumarkt).

Hetztheater in der Weißgerbervorstadt

(3., Hetzgasse 2), gegründet 1755, abgebrannt 1796. Siehe: Hetztheater (3, Hetzgasse)

Literatur

  • Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 86
  • Das Landstraßer Heimatmuseum. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Landstraßer Heimatmuseums 1964 - lfd. (ab 1971 u.d.T.: "Mitteilungen des Bezirksmuseums Landstraße") 7/1990, S. 13 f.
  • Robert Messner: Die Landstrasse im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südöstlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 1978 (Topographie von Alt-Wien, 5), S. 185 f.
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 196, 314
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Josefstadt. Beiseln, Bühnen, Beamte. Wien: Mohl 1991, S. 178
  • Peter Csendes [Hg.]: Österreich 1790-1848. Kriege gegen Frankreich, Wiener Kongreß, Ära Metternich, Zeit des Biedermeier, Revolution von 1848. Das Tagebuch einer Epoche. Wien: Brandstätter 1987, S. 44