Heinz Conrads
- Ehefrau Erika Cecek
Heinz Conrads, * 21. Dezember 1913 Wien, † 9. April 1986 Wien, Schauspieler.
Biografie
Heinz Conrads wurde als Heinrich Hansal geboren, hieß aber 1922 bereits Conrads.[1] Er war ein Sohn von Marie, Maria oder Mitzi Hansal, später Conrads, geboren 1890 in Gatterschlag im südlichsten Böhmen,[2], bestattet 4. April 1985 am Baumgartner Friedhof. Er erlernte die Modelltischlerei (Gesellenprüfung 1931), wandte sich aber bald dem Theater zu (Schauspieler und Regisseur in Laiengruppen und Theatervereinen). 1933 trat er in den Bundesheerkader ein, 1939 machte er den Krieg in Polen mit, betätigte sich (nach schwerer Erkrankung) jedoch als Conferencier und Parodist, lernte Heinz Sandauer kennen, nahm Schauspielunterricht (Eignungsprüfung 1942) und wurde 1942 von Friedl Czepa ans Stadttheater (8) engagiert.
Nach Kriegsende verhalf die Konzert- und Variete-Agentur Hans Neroth Conrads zu Kabarett-Engagements (1945 bis 1948 und 1950 bis1955 trat er [unter Karl Farkas] im "Simpl" auf); daneben spielte er weiterhin im Stadttheater sowie (Direktion Franz Stoß) im Bürgertheater und betätigte sich bei den verschiedensten Veranstaltungen als Conferencier; 1952 wirkte er bei den Salzburger Festspielen im "Jedermann" mit (Dünner Vetter).
Ab 1946 arbeitete Conrads beim Rundfunk ("Was machen wir am Sonntag, wenn es schön ist?", ab 1947 "Was gibt es Neues hier in Wien?", später "Was gibt es Neues?"); über drei Jahrzehnte waren Gustav Zelibor († 1978) und Carl de Groof seine ständigen musikalischen Begleiter am Klavier.
Neben einer beginnenden erfolgreichen Filmtätigkeit spielte Conrads ab 1953 (Direktion Franz Stoß) am Theater in der Josefstadt (Debüt mit Hans Moser in "Der Krampus" von Hermann Bahr).
1955 begann Conrads' Tätigkeit beim Fernsehen (1957 erstmals "Was sieht man Neues?" am Samstagabend, später "Guten Abend am Samstag", eine Sendung, die sich 30 Jahre auf dem Programm halten konnte).
Nach einem Debüt in der Staatsoper spielte er ab 1973 oftmals in der Volksoper den Frosch in der "Fledermaus"; er war auch ein hervorragender Interpret des Wienerlieds (besonders bekannt wurden "Der Schuster Pokerl", "Bitt' Sie, Herr Friseur", "Der alte Novotny", "Stellt's meine Ross' in Stall").
Der Schauspieler erhielt insgesamt 54 Auszeichnungen (darunter Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse, Goldenes Ehrenzeichen der Republik Österreich, Großes Goldenes Ehrenzeichen des Landes Wien [1969], Großes Ehrenzeichen des Landes Niederösterreich, Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold [1981]). Er war Ehrenmitglied des Männergesang-Vereins sowie Ehrenmitglied der Volksoper. Der Heinz-Conrads-Park befindet sich im 14. Bezirk unweit von Conrads' letztem Wohnsitz.
Sein Nachlass befindet sich in der Musiksammlung und der Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus.
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, BPD Wien: Historische Meldeunterlagen, K11: Meldezettel von Heinz Conrads
- Wienbibliothek im Rathaus, Sammlung Josef Treutl: Heinz Conrads
- Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv: Personenmappe Conrads, Heinz
Literatur
- Suzie Wong / Thomas Mießgang [Hg.]: Griaß eich die Madln, servas die Buam! Das Phänomen Heinz Conrads – Conférencier, Schauspieler, Medienstar. Wien / Salzburg: Residenz Verlag 2021
- Wolfram Huber: Das Phänomen Heinz Conrads. Eine Annäherung. Wien/Klosterneuburg: Edition Va Bene 1996
- Heinz Conrads: Meine ersten sechzig Jahre. Wien [u.a.]: Molden 1974
Heinz Conrads im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.
Links
- Wikipedia: Heinz Conrads
- Nachlässe in Österreich - Personenlexikon: Heinz Conrads
- Austria-Forum: Heinz Conrads
- Internet Movie Database: Heinz Conrads
Einzelnachweise
- ↑ Auszug aus der Geburtsmatrix, siehe Historische Meldezettel Conrads'
- ↑ siehe Wikipedia: Kačlehy