Beatrixgasse

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Daten zum Objekt
Art des Objekts Straße„Straße“ befindet sich nicht in der Liste (Bezirk, Grätzel, Verkehrsfläche, Friedhof, Gewässer, Berg, Vorort, Ort, Herrschaft, Vorstadt, ...) zulässiger Werte für das Attribut „Art des Objekts“.
Datum vonDatum (oder Jahr) von
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Name seit 1862
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung Bockgasse, Rabengasse
Benannt nach Maria Beatrix von Este-Modena
Bezirk 3
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  4986
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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48° 12' 9.59" N, 16° 23' 2.47" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Beatrixgasse (3). Einer der ältesten Straßenzüge des 3. Bezirks (urkundlich ab dem 17. Jahrhundert), benannt (1862, nachweisbar 1870) nach Maria Beatrix von Este-Modena, Gatte Erzherzog Ferdinand, († 1829; Modenapalais [3]). Hieß zuvor Bockgasse. (zwischen Landstraße Hauptstraße und Ungargasse; benannt nach dem Einkehr- gasthof „Zum schwarzen Bock", Beatrixgasse 1, bereits 1701 erwähnt) beziehungsweise Rabengasse (zwischen Ungargasse und Heumarkt). Die Häuserzeile zwischen Reisnerstraße und Salesianergasse liegt mit ihren Vorderfronten am Heumarkt (Beatrixgasse 26-32, Heu- markt 7-13; zum Teil großräumige Höfe, wie etwa Beatrixgasse 26, Heumarkt 7) und stammt teilweise aus dem Vormärz. Nummer. 4-12 haben sich in geschlossener Reihe biedermeierlicher Wohn- häuser mit teilweise einheitlicher Fassadengestaltung erhalten. Auf der Seite mit ungeraden Nummern standen zwischen Bahn- linie und Salesianergasse einige repräsentative Bauten (Nummer 19- 19a, 27, 29), die demoliert wurden; dieser Abschnitt wurde zuletzt nach dem Zweiten Weltkrieg grundlegend verän- dert.

Gebäude

Nr. 1: Einkehrwirtshaus „Zum schwarzen -» Bock", A. 20. Jahrhundert Hotel Beatrix. Nr. 2: „Zum gold.-»• Brunnen". Nr. 3: Urspr. ein Meierhof des Bürgerspi-tals, im Vormärz Besitz des Bankiers Georg Simon Freiherr von -»• Sina; M. 19. Jahrhundert wurde von Josef Stauffer die Reitschule des Reiterbundes err.; Gedenktafel für Adolf ->• Kirchl; Gedenktafel (1912) für Oscar ->• Baumaim (Büste von Josef ->• Engel- hart). Nr. 3a: Wohnhaus von Mizzi ->• Zwerenz; Nr. 4:->• Ablasserhof. Nr. 4b: Gedenktafel Adalbert ->• Stifter (wohnte hier 1828 und 1836); Wohnhaus von Jakob ->• Degen. Nr. 5-7 (Neubau; Fassadenrelief von Oskar Thiede mit In-schrift „Hier stand in früheren Zeiten die Herberge der Ungarn"): Auf dem Areal stand der Stadel des Klosters Himmelpforte, E. 18. Jahrhundert das Himmelpforthaus; im alten Haus Nr. 5 wohnten der Schauspieler Adolf ->• Wimmer, Anton Gerstner (1795-1840, Professor der prakt. Geometrie), die Buchhändlerfamilie Gräffer (der Rudolf -»• Gräffer entstammte) und der serb. Gelehrte Vuk Stefanovic Karadzic (1787-1864); im alten Haus Nr. 7 wohnte der Sammler Franz Ferdinand Gömmel.

Nr. 8 (Ungarg. 5): „Zur schö-nen Sklavin"; viergeschoss. elfachs. Fassaden, Hof mit Wandbrunnen (Medusenhaupt als Wasserspeier). Unter den Hausbesitzern scheint der Bildhauer Franz Xaver ->• Messerschmidt auf, unter den Bewohnern Ludwig van -t- Beethoven (1823/24, wh. [mit seinem Neffen Karl -> Beethoven] Tür 25; Gedenktafel von Anton Grath, 1924; Voll- endung der 9. Symphonie), Klavierfabrikant Andreas ->• Stein, Franz R. von -> Hauslab, Franz -> Ficker u. versch. griech. Handelsleute. 

Nr. 10: „Zum gold. Raben"; hier wohnten Ida ->• Pfeiffer und der Chefredakteur der WZ (1900/01) Oskar Teuber. Nr. 14-14b (Linke Bahng. 9, Münzg. 5): ehem. K. K. Stück-Bohrerei (Kanonenbohre-rei); Linke Bahng. 9: ehem. Beatrixbad. Nr. 16-16a: 1869 im Besitz von Peter und Rudolf -> Gerl; hier wohnte Eugen -»• Guglia. Im alten Haus Nr. 16 fand (lt. Bauernfeld) 1825 eine große „Schubertiade" statt. Nr. 17 (Linke Bahng. 11): ->• Tierärztliche Hochschule.

Nr. 18: Wohn- haus Adalbert .->• Stifters (1837/38; Gedenktafel [irrig 1837-39], enth. Mai 1936).
Nr. 19-19a (Rechte Bahng. 6): Urspr. Palffysches Haus im Hof (demoliert 1904), später „Zau-berschloß" und zuletzt „Fürstenhof' gen., vor dem sich die 2. Schleuse des ->• Wiener Neustädter Kanals (mit dem Kanal-Schleusenzieher-Haus) befand. Im alten Haus Nr. 19 wohnte 1826-29 Adalbert -»• Stifter. Das Gasthaus „Zum Fürstenhof' war ein stark frequentiertes Tanzlokal, in dem sich am 24. 6. 1848 der Erste allg. Arbeiterverein konstituierte. 

Nr. 20: erb. 1833 von Josef -»• Kornhäusel. Nr. 22 (Reisnerstraße 7): -+ Teilhof; hier wohnten der Ka- pellmeister Josef Wilt (t 1874; Schwiegervater der Opern-sängerin Marie ->• Wilt) und der Komponist Alfons -> Czi-bulka. Nr. 23 (Reisnerstraße 10): Hier wohnte 1839 (Apr.-Sept.) Adalbert -»• Stifter. Nr. 24: Wohnhau*- „Zum eiser-nen Hut", erb. 1820, abgebrochen um 1971. Nr. 25-27:ehem. Maximilianpalais. Nr. 26: Hier wohnte der Redak-teur Julian -»• Sternberg. Nr. 29-31: ehem. Modenapalais. N. 31: -»• Gewerbehaus. Nr. 34 (Am Heumarkt 13): ehem. Gasthof „Zum gold. Löwen". Im Vorgängerbau des heut. Hauses wurde am 6. 10. 1843 durch den Musikschriftsteller Dr. August Schmidt der Wiener Männergesang-Verein gegr. (Gedenktafel); Sterbehaus von Peter -»• Fendi (1842; Atelier 3, Reisnerstraße 21).

Literatur

  • Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 23 ff.
  • Hans Pemmer / Franz Englisch: Die Beatrixgasse. In: Wiener Geschichtsblätter 36. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1981, S. 1 ff.
  • Hans Pemmer / Franz Englisch: Landstraßer Häuserchronik. Manuskript in 11 Bänden (WStLA). Band 2. Wien: 1958 ff., S. 27 ff.
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 117 f.
  • Felix Czeike: III. Landstraße. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 3), S. 10 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 88