Max Reinhardt

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Max Reinhardt, Szenenprobe für "König Lear" im Theater in der Josefstadt, 1924
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Reinhardt, Max
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Goldmann, Max
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  24897
GNDGemeindsame Normdatei 118599380
Wikidata Q78639
GeburtsdatumDatum der Geburt 9. September 1873
GeburtsortOrt der Geburt Baden bei Wien
SterbedatumSterbedatum 31. Oktober 1943
SterbeortSterbeort New York
BerufBeruf Schauspieler, Regisseur, Theaterdirektor
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  NS-Zeit, Zwischenkriegszeit, Theater, Sulkowskitheater, Theater in der Josefstadt (Institution), Arkadenhof, Max-Reinhardt-Gasse, Büste Max Reinhardt, Max-Reinhardt-Seminar
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 22.03.2023 durch WIEN1.lanm09p13
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes Theater in der Josefstadt Theatermuseum FS PA15133alt.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Max Reinhardt, Szenenprobe für "König Lear" im Theater in der Josefstadt, 1924

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Reinhardt Max (eigentlich Max Goldmann; wegen der antisemitischen Strömungen der Zeit Namensänderung), * 9. September 1873 Baden bei Wien, † 30. Oktober 1943 New York, Schauspieler, Regisseur, Theaterdirektor.

Biografie

Nach einer Banklehre nahm Reinhardt privat Schauspielunterricht und debütierte 1890 in Sulkowskis Eleventheater (5., Wiedner Hauptstraße 123, 123a, 125 / Gassergasse 44). Über das Neue Volkstheater (Rudolfsheim), Salzburg und Preßburg kam er 1894 ans Deutsche Theater Berlin (das er 1905 kaufte und dessen Leitung er bis 1920 innehatte). Er gründete den Verein "Die Brille" und eröffnete am 9. Oktober 1901 das Theater "Schall und Rauch" Unter den Linden.

1920 übergab er die Direktion des Deutschen Theaters Felix Hollaender und ging nach Wien, wo er in Hugo von Hofmannsthal einen Gleichgesinnten traf; mit diesem begründete er im Sommer 1920 die Salzburger Festspiele, bei denen er bis 1937 berühmte Aufführungen gestaltete (besonders bekannt wurde die Inszenierung des "Jedermann"). 1924 erwarb Reinhardt das Theater in der Josefstadt, baute es um und bildete eine Generation hervorragender Schauspieler heran. 1929 wurde das Max-Reinhardt-Seminar eröffnet, außerdem inszenierte Reinhardt im Arkadenhof des Rathauses "Dantons Tod" von Georg Büchner (Bühnenbild von Oskar Strnad). Als "Wiederbeleber des Barocktheaters" ging er von der bis dahin üblichen Spielraumgestaltung ab und eröffnete mit Hilfe von Ausstattungs- und Beleuchtungseffekten der Bühnenkunst neue Ausdrucksmöglichkeiten.

Im März 1933 verließ Reinhardt Deutschland endgültig, obwohl ihm Goebbels (von namhaften Berliner Theaterschaffenden dazu gedrängt) die "Ehrenarierschaft" angeboten hatte. 1938 musste er auch Österreich verlassen und emigrierte über Großbritannien in die USA.

Reinhardt besaß Schloss Leopoldskron bei Salzburg. Ein Tondo (mit plastischem Porträtkopf) befindet sich im Theater in der Josefstadt, Gedenkmedaillon an der Theaterfassade von Mario Petrucci (1949). Eine 500-Schilling-Gedenkmünze erinnerte 1993 anden Künstler, ebenso der Max-Reinhardt-Ring (gestiftet vom Theater in der Josefstadt). In Wien-Penzing wurde 1949 die Max-Reinhardt-Gasse nach ihm benannt. Ein künstlerischer Teilnachlass befindet sich in der Wienbibliothek im Rathaus.

Quellen

Literatur

  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Gusti Adler: Max Reinhardt, sein Leben. Biographie unter Zugrundelegg seiner Notizen für eine Selbstbiographie, seine Briefe, Reden und persönlichen Erinnergungen. Salzburg: Festungsverl. 1964
  • Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken. 1973
  • Robert Dachs: Mit der Kinheit in der Tasche. [Ein Portrait zu Max Reinhardts 50. Todestag]. In: Bühne, Sommer 1993, S. 34-38
  • Milan Dubrovic: Veruntreute Geschichte. Die Wiener Salons und Literatencafés. Wien [u.a.]: Zsolnay 1985, Register
  • Max Epstein: Max Reinhardt. Berlin: Winckelmann 1918
  • Edda Fuhrich [Hg.]: Ambivalenzen. Max Reinhardt und Österreich. Wien: Brandstätter 2004
  • Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, Register
  • Franz Hadamowsky [Hg.]: Max Reinhardt. Ausgewählte Briefe, Reden, Schriften und Szenen aus Regiebüchern. Wien: Prachner 1963 (Museion: Reihe 1, Veröffentlichungen der Theatersammlung, 3)
  • Hilde Haider-Pregler: "Man bedauert, fischt, hält fest ... ." In: Presse, Spectrum, 30.10.1993, S. VI
  • Heinz Herald: Max Reinhardt. Ein Versuch über das Wesen der modernen Regie. Hamburg: Rowohlt 1953
  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Sigfried Jacobsohn: Max Reinhardt. Berlin: E. Reiss ⁵1921
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Heinz Kindermann: Max Reinhardts Weltwirkung. Ursachen, Erscheinungsformen und Grenzen. Wien [u.a.]: Böhlau 1969
  • Paul Koeppler: Max Reinhardt auf der Probe. Im Spiegel der zeitgenössischen Autobiographien. Köln: Böhlau 1973 [Maske und Kothurn 2 (1973)]
  • Lexikon des Judentums. Gütersloh: Bertelsmann 1967 (Bibliothek des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V.)
  • Mailath: Stadt Wien erwirbt Nachlass von Max Reinhardt. In: Rathauskorrespondenz, 12.04.2012
  • Peter W. Marx: Max Reinhardt. Vom bürgerlichen Theater zur metropolitanen Kultur. Tübingen: Francke 2006
  • Neue österreichische Biographie ab 1815. Große Österreicher. Band 18. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1972
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Band 9: Ráz-Sav. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1988, S. 43 ff.
  • Österreichisches Theatermuseum, Gedenkräume. [Katalogtext: Hedwig Pistorius. Kataloggestaltung: Josef Schulz und Peter Dressler]. Wien: Österr. Theatermuseum 1991, S. 27 ff., S. 65 f.
  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 3: Der Parlamentarismus und die modernen Republiken. Wien / München: Jugend & Volk 1974, S. 352 ff.
  • Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969, Register
  • Gisela Prossnitz: Der Theatermagier Max Reinhardt. "... ein großer Menschenfresser - und die Gefressenen leben davon." In: Parnass. Die österr. Kunst und Kulturzeitschrift 2 (1993), S. 104-107
  • Andreas Stockinger: Der lange Weg des Magiers. Eine spannend inszinierte Max-Reinhardt-Schau auf Schloß Arenberg. In: Der Standard. Österreichs unabhängige Tageszeitung für Wirtschaft, Politik und Kultur, 08.09.1993, S. 11
  • Helene Thimig-Reinhardt: Wie Max Reinhardt lebte. Percha, Kempfenhausen: R. S. Schul 1973
  • Dieter E. Zimmer: Max Reinhardts Nachlaß. Ein Drama um Kunst und Kommerz. In: Die Zeit, 15.07.1993, S. 9
  • Sibylle Zehle: Max Reinhardt. Ein Leben als Festspiel. Wien: Brandstätter 2020

Max Reinhardt im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.


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