Zwangsarbeiterlager Laxenburg, Schloss
48° 4' 1.63" N, 16° 21' 31.32" E zur Karte im Wien Kulturgut
Zwischen 1942 und 1945 befanden sich zahlreiche Lager auf Wiener Boden. Einerseits waren dies Lager für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, andererseits Sammellager für zur Deportation vorgesehene Jüdinnen und Juden. Darüber hinaus wurden mit Ende des Zweiten Weltkriegs auch Flüchtlingslager eingerichtet.
Im Volksgerichtsakt von Dr. Siegfried Seidl befindet sich eine Liste eines jüdischen Arztes, der diese 1946 als Zeuge im Prozess gegen Seidl vorgelegt hat.[1] Es handelt sich dabei um Lager ungarisch-jüdischer Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in den Bezirken 10 bis 25 und außerhalb Wiens sowie die Firmen, denen die Lager zugeordnet waren.
In 24., Laxenburg (1938-1954 als Teil des 24. Bezirks Mödling zu Groß-Wien gehörend) befand sich laut dieser Liste von Juni 1944 bis April 1944 ein Lager "Der Reichsstatthalter in Wien Habtlg. J. IX. Sennhofergasse 35." Die ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter im Blauen Hof (Neues Schloss) untergebracht. Sie wurden für landwirtschaftliche Arbeiten bei der "O.B. Laxenburg" sowie Bauarbeiten und sonstigen Arbeiten bei den Firmen "Kontropa", "Karl Kuhlermann" und "CORONA-Kaffeefabrik" eingesetzt.
Auf dem Gelände befanden sich zwei weitere Lager, ein Straf- und Krankenlager und ein Sammellager für ungarische Juden zum Weitertransport in Konzentrationslager.
Siehe auch: Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien, Juden
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Volksgericht, A1 - Vg Vr-Strafakten: Vr 770/1946: Dr. Siegfried Seidl & Mittäter
Links
Einzelnachweise
- ↑ Wiener Stadt- und Landesarchiv, Volksgericht, A1 - Vg Vr-Strafakten: Vr 770/1946: Dr. Siegfried Seidl & Mittäter.