Rabenhof
48° 11' 46.56" N, 16° 23' 59.50" E zur Karte im Wien Kulturgut
Rabenhof (3, Baumgasse 29-41, Hainburger Straße 68-70, Rabengasse 1-9, 2-12, Lustgasse 5-15, St.-Nikolaus-Platz 1-7, Kardinal-Nagl-Platz 5, Rüdengasse 22), städtische Wohnhausanlage (1.112 Wohnungen), erbaut (1925-1928) nach Plänen von Heinrich Schmid und Hermann Aichinger, benannt (5. Juli 1931 Gemeinderatsausschuss für Kultur) nach Friedrich Austerlitz, durch Bürgermeister Richard Schmitz (3. August 1935 [laut Rathaus-Korrespondenz]) in Rabenhof umbenannt (nach 1945 erfolgte keine Rückbenennung).
Eine der größten Wohnhausanlagen Wiens mit zahlreichen Höfen und einer bogenförmig verlaufenden Durchgangsstraße, die mit einem großen Spitzbogenbau überbrückt wird; charakteristische Aufeinanderfolge konkaver und konvexer Gebäudeteile; bemerkenswerde Architekturlandschaft in sparsamem Art Deco, einer der Höhepunkte der städtischen Wohnbautätigkeit der Zwischenkriegszeit; der Ausbau erfolgte in Ermangelung von Enteignungsgesetzen nur etappenweise. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Rabenhof 1947-1950 wiederhergestellt und ab 1988 generalsaniert. Spielplastik "Kinderrutschbahn" von Josef Schagerl (1954), Natursteinplastik "Musizierende Kinder" von Margarete Hanusch (1959). Gedenktafen für Margarete Jost. Theater im Rabenhof.
Quellen
Literatur
- Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1. - 12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 134 f.
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien II. bis IX. und XX. Bezirk, Wien Anton Schroll 1993, S. 103
- Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 623 f.
- Hans Hautmann / Rudolf Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien: Schönbrunn-Verlag 1980, S. 277
- Hans Vinzent Haumer: Das harte Brot der Sanierung des Rabenhofs. Die Mieter des Gemeindebaus stehen abseits. In: Der Standard, 08.06.1989, S. 22
- Robert Messner: Die Landstrasse im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südöstlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 1978 (Topographie von Alt-Wien, 5), S. 273 ff.
- Sanierung städtischer Wohnhäuser - Sanierungsprojekt Rabenhof. In: Perspektiven 9 (1989), S. 31 ff.
- Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934. Wien: Promedia 1985, S. 229 f.
- Die Wiener Superblocks. [Zusammenstellung: Joachim Schlandt. Bearb.: Ulrich Flemming. Hrsg. an d. TU Berlin vom Lehrstuhl f. Entwerfen 6]. Berlin: TU Berlin, Lehrstuhl f. Entwerfen 6 1969, S. 24 f.
- Wohnen wie in einem Dorf. Der Rabenhof, einer der schönsten Gemeindebauten Wiens wird saniert. In: Neue Arbeiter-Zeitung, 15.07.1988, S. 16-17
- Wohnhausanlagen der Gemeinde Wien. Architekten H. Schmid und H. Aichinger. In: Die Bau- und Werkkunst. Monatsschrift für alle Gebiete der Architektur und Angewandten Kunst Haus und Heim 7.1930/31, S. 274 ff.
- 25 Jahre Wohnhausanlage "Rabenhof". Wien: Eigenverlag 1954