Zur goldenen Ente (1)

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1314
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 19192
GND
WikidataID
Objektbezug Revolution 1848
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 31.03.2023 durch WIEN1.lanm08trj
  • 1., Riemergasse 4
  • 1., Schulerstraße 24

Frühere Adressierung
  • Nr.: 822 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 839 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 872 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

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48° 12' 27.16" N, 16° 22' 36.96" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Zur goldenen Ente (1, Riemergasse 4, Schulerstraße 24; ehemals Schulerstraße 22; Konskriptionsnummer 822).

Die Besitzer sind seit 1314 bekannt, 1483-1491 gehörte das Haus dem Professor an der Wiener Universität Dr. med. Jörg Schobly von Yesingen, um 1570/1590 dem Handelsmann Georg Katzpeck, ab 1775 Mitgliedern der Familie Tauscher (1848 Matthias Tauscher). Ein angeblich 1577 hier eröffnetes Gasthaus mit dem Schild "Zur goldenen Ente" (nachweisbar ab 1700) war wegen seiner guten Weine berühmt, die man aus dem gegenüberliegenden Nonnenkloster St. Jakob auf der Hülben (Jakobskirche) bezog.

Im Revolutionsjahr 1848 war die Goldene Ente von 3. bis 29. Oktober Sitz des Zentralausschusses der demokratischen Vereine, der unter Führung von Karl Tausenau, Adolf Chaisés und Alfred Julius Becher bis zuletzt die radikale Linie der Revolutionäre verfocht. 1871-1886 fanden hier die gesellschaftlichen Abende der literarischen Tischgesellschaft "Grüne Insel" statt. Nach dem Vornamen des Wirts wurde das Lokal damals scherzhaft "Richardsburg" genannt. Laut Friedrich Reischl war die Goldene Ente das älteste Hotel Wiens. In "Gerolds Fremdenführer während der Weltausstellung in Wien 1873" wurde es als Hotel zweiten Ranges aufgeführt.

1886 wurde das alte Gebäude abgebrochen und das heutige Haus errichtet. Durch die gleichzeitige Verbreiterung der Schulerstraße und der Riemergasse reduzierte sich dessen Grundfläche von 676 auf 390 Quadratmeter. Im Neubau wurde wieder ein Hotel eingerichtet, in dessen Restaurant Karl von Vogelsang die Entenabende initiierte.

Mit Kaufvertrag vom 3. April 1918 erwarb die "Phoenix und Wiener Vereinigte Versicherungs AG", die 1941 in "Wiener Allianz Versicherungs AG" umbenannt wurde, das Gebäude.

Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre

  • Hotel und Gasthof "Zur goldenen Ente"

Literatur

  • Wenzeslaus Dunder: Denkschrift über die Wiener October-Revolution. 1849, S. 430, 798
  • Schimmer: Häuserchronik, S. 154 (unter Konskriptionsnummer 822)
  • Heinrich Reschauer / Moritz Smets: Das Jahr 1848 Geschichte der Wiener Revolution. Band 2. 1872, S. 619
  • Monatsblatt des Altertums-Vereines zu Wien. Wien: Alterthumsverein zu Wien 1886, S. 32
  • 5S 50 Jahre Grüne Insel. 1905
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, 335.
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 3. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 601-603