Zentralkomitee der demokratischen Vereine

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Aufruf des "Central-Ausschuße der demokratischen Vereine Wiens" an alle männlichen Bewohner am Kampf gegen die konterrevolutionäre Belagerungsarmee unter Fürst Windisch-Graetz teilzunehmen.
Daten zur Organisation
Art der Organisation Verein
Datum von 30. September 1848
Datum bis 29. Oktober 1848
Benannt nach
Prominente Personen Alfred Julius Becher, Karl Tausenau, Hermann Jellinek, Gustav von Frank, Andreas von Stifft (III.)
PageID 9332
GND
WikidataID
Objektbezug Revolution 1848
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 22.08.2023 durch WIEN1.lanm08trj
Bildname Zentralkomitee der demokratischen Vereine.jpg
Bildunterschrift Aufruf des "Central-Ausschuße der demokratischen Vereine Wiens" an alle männlichen Bewohner am Kampf gegen die konterrevolutionäre Belagerungsarmee unter Fürst Windisch-Graetz teilzunehmen.
  • 1., Riemergasse 4
  • 1., Schulerstraße 24

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48° 12' 27.35" N, 16° 22' 36.79" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Das Zentralkomitee der demokratischen Vereine (zeitgenössisch auch "Central-Ausschuß" der demokratischen Vereine) war ein am 30. September 1848 im Odeon konstituierter Dachverband politischer Vereine, die im Zuge der Revolution von 1848 gegründet worden waren. Viele der Vereine innerhalb des Komitees traten über die bisherigen Errungenschaften der Revolution (Nationalgarde, Reichstag, Gemeinderat, Deutsche Nationalversammlung, Abschaffung der Grundherrschaft) hinaus für den Ausbau des politischen Mitspracherechts der unteren Volksschichten ein, sympathisierten mit den radikalen Bestrebungen in anderen Kronländern der Monarchie (insbesondere Ungarn) und hingen teilweise auch republikanischen Ideen an.

Zu den einbezogenen Vereinen gehörten unter anderem der von Karl Tausenau geleitete Demokratische Verein (hervorgegangen aus der am 10. Mai 1848 gegründeten Neuen Gesellschaft der Volksfreunde, vor der am 28. August Karl Marx sprach; Mitglieder unter anderem Alfred Julius Becher und Hermann Jellinek), die von Chaisés geführte Vereinigte Gesellschaft der alten Volksfreunde und Liberalen (Mitglieder unter anderem Andreas Stifft und Anton Schütte) und der am 24. Juni gegründete Wiener Arbeiterverein (Leitung Friedrich Sander, Vortrag von Marx am 2. September).

Sitz des Zentralkomitees war von 3. Oktober bis 29. Oktober 1848 der Gasthof "Zur goldenen Ente (1)" (1., Riemergasse 4, Schulerstraße 24).

Das Zentralkomitee war in drei Sektionen (politisch, militärisch, finanziell) gegliedert und wurde von einem 30köpfigen Ausschuss (Vorstand zunächst Tausenau, ab 13. Oktober Becher) geleitet.

Vertrauensmänner des Zentralkomitees wirkten im Reichstag, im Gemeinderat und in der Nationalgarde; sie trugen entscheidend zum Ausbruch der Oktoberrevolution und zur Leistung militärischen Widerstands bei.

Literatur

  • Wolfgang Häusler: Von der Massenarmut zur Arbeiterbewegung. Wien München 1979, S. 198 f, 202, 214 f., 312, 316, 363 f., 369, 386
  • Wenzel G. Dunder: Denkmalschrift über die Wiener October-Revolution. 1849, S. 430, 798
  • Moritz Smetz: Das Jahr 1848 – Geschichte der Wiener Revolution 2. 1872, S. 619