VS/BS Zedlitzgasse 9

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Bauplan zur Schule in der Zedlitzgasse 9/Stubenbastei 3 aus dem Jahr 1866
Daten zur Organisation
Art der Organisation Bildungseinrichtung
Datum von 1869
Datum bis 1986
Benannt nach Joseph Christian Zedlitz
Prominente Personen
PageID 358543
GND
WikidataID
Objektbezug Wiener Schulen
Quelle
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Letzte Änderung am 26.01.2024 durch DYN.krabina
Bildname Zedlitzgasse 9.jpg
Bildunterschrift Bauplan zur Schule in der Zedlitzgasse 9/Stubenbastei 3 aus dem Jahr 1866
  • 1., Zedlitzgasse 9

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48° 12' 25.20" N, 16° 22' 43.65" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die VS/BS Zedlitzgasse 9 war eine öffentliche Volksschule und Bürgerschule im 1. Wiener Gemeindebezirk, Innere Stadt.

Schulgeschichte

Die direkte Vorgängerschule der Zedlitzgasse 9 war die Pfarrhauptschule St. Stephan. Bereits seit dem Jahr 1862 wurden mögliche neue Gebäude zur Unterbringung der Schule gesucht, da ihr Schulgebäude teilweise ungenügend und nicht zweckmäßig war. Das von der Kommune an das hohe Staatsministerium gestellte Ansuchen um eine Überlassung von Baustellen auf den Stadterweiterungsgründen wurde erstmalig abgewiesen, im zweiten Anlauf wurden jedoch durch eine allerhöchste Entschließung Kaiser Franz Josephs I. vom 19. Juli 1864 zwei Baustellen nächst der Rotgasse im Ausmaß von 415 und 669 Quadratmetern sowie zwei Baustellen nächst der verlängerten Annagasse im Ausmaß von 377 und 959 Quadratmetern bewilligt.[1] Durch diesen Doppelschulbau wurden die entbehrlich gewordenen Schullokalitäten bei St. Stephan aufgelassen, deren Benützungsrecht dem Ordinariat überlassen.[2] Letztendlich wurden die besagten Gründe von der Stadt Wien im Jahr 1868 erworben. In diesem Doppelschulhaus entstand nicht nur die Schule Zedlitzgasse, sondern die Stubenbastei 3. Wie erwähnt übersiedelte die Schule aus St. Stephan in das erstgenannte Gebäude, während die Pfarrhauptschule im Heiligenkreuzer Hof in das zweitgenannte Gebäude übersiedelte. Am 1. August 1868 erfolgte die feierliche Einweihung des neuen Schulhauses am Ende der Wollzeile durch den Bürgermeister Dr. Andreas Zelinka. Zu Beginn des Schuljahres 1871/1872 wurde die bis zu diesem Zeitpunkt gemischte fünfklassige Volksschule mit Bezug auf Paragraph 2 des Organisationsplanes für Wiener Volksschulen in eine sechsklassige Knabenschule umgewandelt. Ab diesem Zeitpunkt wurde auch der Turnunterricht für alle Schüler ab der 3. Klasse für obligatorisch erklärt. Die Leitungen der Knabenvolksschule Stubenbastei 3 und der Mädchenvolksschule Zedlitzgasse 9 stellten im Frühjahr 1872 einen gemeinsamen Antrag, die beiden Schulen in eine Bürgerschule für Knaben und eine für Mädchen umzuwandeln, was vom Gemeinderat befürwortet wurde. Anfang Oktober 1872 wurde die Umwandlung der Doppelschule in jeweils eine achtklassige Bürgerschule beschlossen. In der Phase zwischen 1877 und 1883 sind die beiden Schulen aus der Stubenbastei und der Zedlitzgasse in der Werdertorgasse 6 zu finden, ehe sie in letztgenanntem Jahr wieder in ihren vorherigen Standort zurückkehrten. Im Schuljahr 1879/1880 zählte die Schule in der Werdertorgasse 400 Schüler und Schülerinnen, von denen 249 jüdischen Glaubens waren. Ein Schnitt, der sich auch in den nächsten Jahren fortsetzt. Mit Gemeinderatsbeschluss vom 23. Juni 1884 wurde die räumliche Trennung von Volks- und Bürgerschulen mitgeteilt.[3] Zu Beginn des Schuljahres 1887/1888 wurde in der Schule in der Stubenbastei 3, welche eine Bürgerschule und eine Volksschule für Knaben beherbergte, wegen der getroffenen Regelungen auch die Volksschule in das neue Gebäude in der Johannesgasse 4 umgesiedelt.[4]

Erster Weltkrieg

Weil im September 1914 die Mädchenschule aus der Zedlitzgasse mit ihren sieben Klassen in der Stubenbastei einquartiert wurde, da diese für die Belegung durch das Radfahrer-Korps verwendet wurde, konnte an der Schule nur noch halbtags unterrichtet werden. Die Schüler und Schülerinnen beteiligten sich rege an Sammelaktionen für Kriegszwecke – so gab es neben Geld- auch beispielsweise Metall-, Woll- und Kautschuksammelaktionen. Zu Beginn des Schuljahres 1916/1917 besuchten 182 Kinder die Anstalt.

Zwischenkriegszeit

Wie in allen Schulen sollte die Wiener Schulreform auch hier nach den Grundsätzen der Bodenständigkeit und des Arbeitsunterrichts umgesetzt werden. Auch gab es Demonstrationsunterricht. Am 21. März 1925 erfolgte die Vereinigung der beiden Schulen Stubenbastei und Zedlitzgasse unter einer gemeinsamen Leitung.[5]

Zweiter Weltkrieg

Während des Zweiten Weltkriegs kam es zu massiven Zerstörungen. Besonders der Trakt Zedlitzgasse wurde hart getroffen.

Nachkriegszeit

Erst im Herbst 1948 konnte der Wiederaufbau der Schule nach den erlittenen Kriegsschäden begonnen werden, neben dem Trakt Zedlitzgasse war auch ein Teil der Stubenbastei, beispielsweise deren Festsaal, unbenutzbar geworden.[6] Zu einer größeren Renovierung des Gebäudes kam es 1985/1986 im Zuge des U-Bahnbaus, nämlich der U3-Haltestelle Stubentor. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Eingang des Gebäudes von der Zedlitzgasse in die Stubenbastei verlegt, welche seither der Institution ihren Namen gibt. Damit hörte die Zedlitzgasse als eigenständige Anstalt auf zu existieren.[7]

Quellen

Einzelnachweise