Rudolf-Deibl-Hof

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1956
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Rudolf Deibl
Einlagezahl
Architekt Harberger
Prominente Bewohner Ludwig van Beethoven, Constanze Mozart, Joseph Haydn
PageID 40449
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Paul Harrer: Wien, seine Häuser, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen
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Letzte Änderung am 24.10.2023 durch WIEN1.lanm08swa
  • 1., Krugerstraße 10
  • 1., Walfischgasse 9
  • Nr.: 1013 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 1046 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1047 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1075 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

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48° 12' 13.29" N, 16° 22' 18.34" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Rudolf-Deibl-Hof (1, Krugerstraße 10, Walfischgasse 9; Konskriptionsnummer 1013).

Vorgängerbauten

Hier standen ursprünglich drei Gebäude. Abweichend davon fehlt sowohl auf dem Suttinger- (1684) als auch auf dem Nagelplan (1773) Haus B, das als Teil von Haus C dargestellt wird. Sowohl die Gewerbücher (Grundbücher) als auch die erhalten geblieben Steueranschläge zeigen jedoch, dass Haus B ein eigenständiges Objekt war.

Haus A

Die erste urkundliche Nennung dieses Gebäudes stammt aus dem Jahr 1373. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts besaß Hans Jacob Freiherr von Kuefstein einen Anteil an dem Haus. Am 16. Jänner 1810 wurde es an Nikolaus Graf Esterházy verkauft.

Haus B "Zum blauen Säbel"

1372 wird dieses Haus, das den Namen "Zum blauen Säbel" trug, erstmals urkundlich genannt. Zwischen 1384 und 1453 fehlen jegliche Daten zu diesem Objekt. Im Jahr 1643 werden Haus, Stadel und Garten verzeichnet, "so anyetzo zusamben verpaut sind." Ab 1713 gehörte es stets den Besitzern von Haus C.

Haus C "Zur weißen Lilie"

Haus C lag zwischen den Häusern A und B und tritt erst 1511 urkundlich in Erscheinung. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wird erstmals der Schildname "Zur weißen Lilie" genannt. In dieser Zeit gehörte auch ein Soldatenquartierhäusl (siehe Basteihäuser) zu diesem Objekt. Ab 1677 stand es im Eigentum von Helena Dorothea, der ersten Gattin Rüdiger Graf Starhembergs. Am 30. April 1709 erwarb es Katharina Gräfin von Wackerbarth, die ab 1713 auch die Besitzerin von Haus B war. 1809 kaufte Nikolaus Graf Esterházy die beiden Gebäude.

Erdödypalais

1810 ließ Nikolaus Graf Esterházy die drei alten Häuser abbrechen und durch ein dreizehnachsiges Empirepalais ersetzen. Dieses kam später (vor 1875) in den Besitz von Franz Graf Erdödy und wurde am 9. Jänner 1920 von der offenen Handelsgesellschaft "J. Glückselig & Sohn" erworben. 1937 kam es in den Besitz der "Gesellschaft zur Verwaltung des Hauses Krugerstraße 10 m.b.H.", wurde aber bereits 1941 dem Deutschen Reich (Deutsche Reichspost) einverleibt. Durch einen Vergleich vor der Rückstellungskommission erhielt es die "Gesellschaft zur Verwaltung des Hauses Krugerstraße 10 m.b.H." am 29. Juli 1949 zurück, von der es der Verein "Freunde des Wohnungseigentums" 1953 erwarb. Das bereits vor dem Krieg baufällige Gebäude wurde 1956 abgetragen (ausführlichere Beschreibung im Artikel Erdödypalais).


Rudolf-Deibl-Hof

Der heutige Hof wurde 1956 (nach anderen Angaben 1954) von Harberger erbaut und nach Rudolf Deibl benannt. In einem der Vorgängerbauten wohnte 1791 bis 1799 Constanze Mozart.


Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 2. Teil. Wien ²1956 (Manuskript im WStLA), S. 371-376 und 392