Erdödypalais (1, Krugerstraße)

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Erdödypalais in 1., Walfischgasse 9 um 1907
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1810
Datum bis 1956
Andere Bezeichnung Palais Esterházy
Frühere Bezeichnung Zum blauen Säbel, Zur weißen Lilie
Benannt nach Erdödy (Familie)
Einlagezahl Innere Stadt, EZ 667
Architekt Charles de Moreau
Prominente Bewohner
PageID 14073
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 11.04.2024 durch DYN.kuhni74
Bildname 1., Walfischgasse 9 - Erdödypalais.jpg
Bildunterschrift Erdödypalais in 1., Walfischgasse 9 um 1907
  • 1., Krugerstraße 10
  • 1., Walfischgasse 9
  • Nr.: 1013 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 1046 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1047 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1074 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 1075 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)


Erdödypalais (1, Krugerstraße 10, Walfischgasse 9; Konskriptionsnummer 1013),

Das Erdödypalais gehörte zu den wenigen profanen Empirebauten Wiens. Es kam erst später in den Besitz der Grafen Erdödy, deren Familienwappen über dem Tor in schönem Relief zu sehen war. Heute steht hier der Rudolf-Deibl-Hof.

Laut Czeike (Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien) handelte es sich beim Erdödypalais um ein aus dem 17. Jahrhundert stammendes Gebäude, das 1684 von Graf Starhemberg gekauft wurde. 1824 sei es von Carl von Moreau neu erbaut worden. Mit dem Haus wären zeitweilig auch die Hausschilder "Zum blauen Säbel" und "Zur weißen Lilie" verbunden gewesen. Im Zweiten Weltkrieg sei es schwer beschädigt und 1965 abgerissen worden.

Harrer (Paul Harrer: Wien, seine Häuser) gibt abweichend davon an, dass es 1810 anstelle dreier alter Häuser (darunter die Häuser "Zum blauen Säbel" und "Zur weißen Lilie"; siehe Rudolf-Deibl-Hof) errichtet worden sei. Am 9. Jänner 1920 habe die offene Handelsgesellschaft "J. Glückselig & Sohn" das Gebäude erworben, das 1937 in den Besitz der "Gesellschaft zur Verwaltung des Hauses Krugerstraße 10 m.b.H." gelangt und 1941 dem Deutschen Reich (Deutsche Reichspost) einverleibt worden sei. Durch einen Vergleich vor der Rückstellungskommission habe es die "Gesellschaft zur Verwaltung des Hauses Krugerstraße 10 m.b.H." zurück erhalten, von der es der Verein "Freunde des Wohnungseigentums" 1953 erworben habe. Das Haus sei bereits vor dem Krieg stark vernachlässigt worden und 1937 nur mehr teilweise zu Wohnzwecken genutzt gewesen. Der Abbruch sei nur durch den Krieg und die Wirren der Nachkriegszeit aufgeschoben worden und habe im Jahr 1956 begonnen. Der zweigeschoßige Aufsetzbau über den beiden letzten Fensterachsen sowie das oberste Geschoß in der Walfischgasse seien im März 1956 bereits großteils abgetragen gewesen, während die dreizehnachsige Front an der Krugerstraße zu diesem Zeitpunkt noch bestanden habe.

Quellen

Literatur

  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 335
  • Edgar Haider: Verlorenes Wien. Adelspaläste vergangenen Tage. Wien: Böhlau 1984, S. 60 ff.
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 2. Teil. Wien ²1956 (Manuskript im WStLA), S. 371-376 und 392
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechanische Wiedergabe [der Ausgabe von 1883]). Band 1. Cosenza: Brenner 1967, S. 556
  • Emerich Schaffran: Wien. Ein Wegweiser durch seine Kunststätten. Wien: Steyrermühl-Verlag 1930 (Tagblatt-Bibliothek, 855/864), S. 85