Ringstraßenwettbewerb Projekt Nr.33

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Detail: Situationsplan zum Concursprojekt Nr. 33, 1858
Hochauflösendes Digitalisat: WStLA, Pläne der Plan- und Schriftenkammer, P15.111111.10 - Concursprojekt Nr. 33
Daten zum Ereignis
Art des Ereignisses Wettbewerb
Datum von 31. Jänner 1858
Datum bis 31. Juli 1858
Thema
Veranstalter
Teilnehmerzahl
Gewalt
PageID 43880
GND
WikidataID
Objektbezug Ringstraße, Glacis
Quelle
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Letzte Änderung am 6.12.2022 durch WIEN1.lanm08jan
Bildname Wettbewerbsprojekt Nr. 33.jpg
Bildunterschrift Detail: Situationsplan zum Concursprojekt Nr. 33, 1858
Hochauflösendes Digitalisat: WStLA, Pläne der Plan- und Schriftenkammer, P15.111111.10 - Concursprojekt Nr. 33

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Devise: Der Gipfel aller Civilisation ist die Humanitaet, Literatur und Kunst sind ihre Formen.


Verfasser: unbekannt


Das Projekt Nr. 33 wurde am 30. Juli 1858 im Ministerium des Innern abgelegt[1] und in der Sitzung der Jury am 6. November 1858 durch den Berichterstatter Schlosshauptmann Lang als "zu beseitigen"[2] bezeichnet.


Städtebaulicher Entwurf

Oben genanntes Verdikt war in seiner Kürze treffend, denn die Regulierungsvorschläge des Wettbewerbsteilnehmers sowohl für die innere Stadt wie auch für die Vorstädte nahmen sich lediglich als kleine kosmetische Eingriffe aus. Die Anzahl an neuen Wohnbauten hielt sich in Grenzen, da er im südlichen Stadterweiterungsgebiet lediglich zwei Block breite Bebauungsstreifen vorsah, hingegen einen breiten Grünstreifen einfügte. Der größte Makel lag jedoch darin, dass der Boulevard nicht die vorgeschriebene Breite von 40 Klaftern Breite und, das war noch viel schwerwiegender, keinen durchlaufenden Straßenzug ergab. Obschon er eine streng symmetrische Anlage zwischen Hofburg und Hofstallungen vorschlug, ist die Setzung der Bauten fragwürdig und auch so manche Funktion (Kornhalle mit Börse) war veraltet.
Wenn auch der Autor des sieben Blätter umfassenden Projektes sich nicht gerade durch große Interventionen auszeichnete, mutet doch eine Idee zukunftsweisend an. Um die Problematik der Kanalisation zu lösen, schlug er zwei Tunnels in den Stadtgräben vor, die als Sammelstellen für den menschlichen Unrat dienen sollten, um diesen dann – ohne Geruchsbelästigung – von der Stadt wegzuschaffen und der Landwirtschaft zuzuführen.
Die Fragen, die sich der Autor selbst stellte, waren meist logistischer und praktischer Natur. So verwendete er den Übersichtsplan nur dafür, um im Norden der Stadt – in unmittelbarer Nähe zum Tabor – einen großen Komplex einzuzeichnen, der neben einem Viehmarkt gleichzeitig einen Schlachthof hätte beherbergen sollen, denn ihm schien der Transport des Viehs quer durch die Stadt nach St. Marx als inadäquat.


Stellenwert

Der Teilnehmer fügte in seinen Stadterweiterungsentwurf etliche nicht im Programm geforderte Funktionsbauten (ein Kaffeehaus, eine Basilika, ein Hotel sowie ein drittes Wachthaus) ein, unter diesen stach eine eher unkonventionelle Lösung für ein Administrationsgebäude für die Steuer-, die Stempel- und die Lotto-Direktion hervor. Er fügte dieses als Hofanlage in einen größeren Block ein und umschloss es von drei Seiten durch Wohnbauten.[3]


Siehe auch:


Quellen


Einzelnachweise

  1. Österreichisches Staatsarchiv, AVA, STEF, Karton 2, Fasz. 6741/M.I. 607/1858
  2. Österreichisches Staatsarchiv, AVA, Präsidialakte, Fasz. 119 ad11801/1858
  3. Zum Ringstraßenwettbewerb siehe: Harald R. Stühlinger, Der Wettbewerb zur Wiener Ringstraße, Birkhäuser, Basel 2015