Mailberger Hof

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1., Annagasse 7, um 1940
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1482
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung des Bern Haus
Benannt nach Johanniter-Kommende in Mailberg
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner Leopold Kollonitsch
PageID 22229
GND
WikidataID
Objektbezug Mittelalter
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen, Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 25.04.2021 durch DYN.krabina
Bildname Annagasse7.jpg
Bildunterschrift 1., Annagasse 7, um 1940
  • 1., Annagasse 7
  • Nr.: 1013 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1044 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 985 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)


Mailberger Hof (1., Annagasse 7; Konskriptionsnummer 985).

Annagasse 7 (Oktober 2018).

Der Mailberger Hof wurde nach der Johanniter-Kommende in Mailberg (Niederösterreich) benannt, der im Mittelalter und in der frühen Neuzeit die übrigen Niederlassungen der Johanniter in Niederösterreich unterstellt waren. Ein Haus in der Johannesgasse (Teil von Nummer 4A) erwarb die Kommende Mailberg bereits 1452. Es wurde zwischen 1624 und 1627 von den Jesuiten angekauft und ging zusammen mit dem einstigen Pilgrimhaus und anderen Gebäuden in dem 1629 neu erbaut Noviziatshaus der Gesellschaft Jesu (Annakloster) auf. Als Ersatz dafür erwarb die Mailberger Kommende das Haus Annagasse 7. Dieses lässt sich seit 1482 urkundlich belegen. Damals wurde es "des Bern Haus" genannt, da es den Herren von Pern und Vicenza gehörte. Da es sich um ein Freihaus handelte und somit nicht im Grundbuch verzeichnet wurde, sind nur wenige Daten erhalten geblieben.

Leopold Graf Kollonitsch, der zwischen 1656 und 1707 der Kommende vorstand, ließ das Haus (in dem er bei seinen Aufenthalten in Wien [so auch während der sogenannten Zweiten Türkenbelagerung] wohnte und 1707 auch starb) Ende des 17. Jahrhunderts durch den Neubau des Straßentrakts umgestalten (über dem Portal befindet sich ein Wappen). Der Hoftrakt wurde in Bauformen des ausgehenden 16. Jahrhunderts belassen. 1775 ging das Haus (wahrscheinlich aufgrund einer testamentarischen Verfügung von Kollonitsch) in das allgemeine Vermögen des Johanniter-(Malteser-)Ordens über und wurde 1900 von der Gemeinde Wien angekauft, die es bis 1955 besaß.

Literatur

  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 348
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 42
  • Albert Camesina: Verzeichnis der Namen der Besitzer von Häusern der Inneren Stadt Wien im Jahre 1683. In: Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien. Band 8. Wien: Gerold 1865, S. 111 (Nr. 985)
  • Richard Perger: Zur Baugeschichte und Ausstattung der Annakirche in Wien. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege, 40. Hg. vom Österreichischen Bundesdenkmalamt. Horn/Wien: Berger / Wien/München: Schroll 1986, S. 8 ff.
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 2. Teil. Wien ²1956 (Manuskript im WStLA), S. 316 f.