Lutherkirche

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Architekturzeichnung der Evangelischen Kirche, um 1898
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Evangelische Kirche A.B.
Datum von 1897
Datum bis
Andere Bezeichnung Evangelische Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläumskirche
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Theodor Bach, Ludwig Schöne
Prominente Bewohner
PageID 20689
GND
WikidataID
Objektbezug Sakralbauten, Evangelische Kirche A.B., Evangelische Kirche, Protestanten, Kirchen
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 28.09.2022 durch WIEN1.lanm08pil
Bildname Evangelische_Kirche_Wien-Waehring.jpg
Bildunterschrift Architekturzeichnung der Evangelischen Kirche, um 1898
  • 18., Martinstraße 25
  • Nr.: 159 (Bezirk: Währing)

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48° 13' 13.80" N, 16° 20' 23.82" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Lutherkirche in 18., Martinstraße 25 um 1899
Teilansicht des evangelischen Pfarrhauses, 1899

Evangelische Kirche "Lutherkirche" (18., Martinstraße 25, Währing Konskriptionsnummer 159, Kirche der evangelischen Gemeinde Augsburger Bekenntnis in Währing).

Nachdem die Gemeindemitglieder von Hernals, Währing und Umgebung 1883 den Wunsch ausgesprochen hatten, eine eigene Kirche zu erhalten, wurde vom Kurator Dr. Carl Bauerreiß für den 19. Dezember 1884 in Elterleins Casino eine Versammlung einberufen, in der die Errichtung einer Predigtstation beschlossen wurde. Am 13. Mai 1886 wurde der Beschluss gefasst, das Haus des Weinhändlers Jakob Hacker (Währing 159) anzukaufen (Kaufpreis 48.000 Gulden), in dem nach entsprechender Adaptierung am 19. August 1888 die Predigtstation eröffnet und geweiht werden konnte.

Nach der Eingemeindung wurde ein Aktionskomitee gebildet, das die Erbauung einer Kirche in Währing vorbereiten sollte. Da kein Bauplatz gefunden werden konnte, beschloss die Gemeindevertretung am 3. März 1892, die Liegenschaft in der Martinstraße für Kirche und Pfarrhaus, eventuell auch ein Zinshaus, zu widmen. Das Wohnhaus war 1895 vollendet und wurde "Lutherhof" benannt. Nach einer Ausschreibung, bei der keine Einreichung völlig entsprochen hatte, wurden die Einreicher Theodor Bach und Ludwig Schöne beauftragt, gemeinsam ein neues Projekt auszuarbeiten (Baubeschluss 11. Mai 1896). Die Grundsteinlegung zur Kirche fand am 7. April 1897 statt, am 2. Dezember 1898 (dem Tag des Regierungsjubiläums Franz Josephs I.) wurde sie eingeweiht ("Evangelische Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläumskirche").

Es handelt sich um einen Backsteinbau in neugotischem Stil mit einem 64 Meter hohen Turm. Der Grundriss ist kreuzförmig, das Langhaus besteht aus dem Haupt- und zwei Seitenschiffen (mit Emporen), über der Vierung erhebt sich eine Kuppel, außerdem besitzt die Kirche vier kleine Ecktürme.

Der Turm musste 1930-1933 im oberen Teil erneuert werden. Am 12. März 1945 wurden sämtliche Kirchenfenster durch die Druckwelle von Bomben zerstört, der Lutherhof wurde schwer beschädigt. Am 27. Oktober 1947 konnte der erste Gottesdienst abgehalten werden, im Sommer 1948 war die Renovierung im Inneren abgeschlossen. 1951-1953 wurden Fassade und Türme instand gesetzt. Die ebenerdigen Fenster schuf 1962-1965 Professor Deéd.

Quellen

Literatur

  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 554 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 305
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Währing. Vom Ganserlberg zum Schafberg. Wien: Mohl 1989, S. 163 f.
  • Helmut Kretschmer: XVIII. Währing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 18), S. 27 f.
  • Grete Mecenseffy / Hermann Rassl: Die evangelischen Kirchen Wiens. Wien [u.a.]: Zsolnay 1980 (Wiener Geschichtsbücher, 24), S. 84 ff.
  • Alfred Schnerich: Wiens Kirchen und Kapellen in kunst- und kulturgeschichtlicher Darstellung. Zürich / Wien: Amalthea 1921 (Amalthea-Bücherei, 24), S. 214
  • Jakob Wolfer: 70 Jahre Lutherkirche in Währing. In: Unser Währing. Vierteljahresschrift des Museumsvereins Währing. Wien: Museumsverein 1969 (4), S. 2 ff.