Lotte Calm

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Calm, Lotte
Abweichende Namensform Calm-Wierink, Lotte
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 367893
GND 1310950466
Wikidata Q108828330
Geburtsdatum 7. Oktober 1897
Geburtsort Königliche Weinberge 7523593-6
Sterbedatum 1974
Sterbeort Leiden, Niederlande 4074118-7
Beruf Kunsthandwerkerin, Keramikerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Wiener Werkstätte
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 21.12.2023 durch WIEN1.lanm09ua1
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 1., Kärntner Straße 32 (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Lotte Calm, * 7. Oktober 1897 Königliche Weinberge (Vinohrady, heute: Stadtteil von Prag), † 1974 Leiden (Niederlande), Kunsthandwerkerin, Keramikerin.

Biografie

Lotte Calm war die Tochter des Schuldirektors Ferdinand Calm und seiner Ehefrau Meta, geborene Graumann. Calm besuchte in Wien die Volksschule und schloss das Lyzeum mit der Matura ab. Von 1914 bis 1918 absolvierte sie ein Studium an der Wiener Kunstgewerbeschule in der Allgemeinen Abteilung bei Oskar Strnad und wurde dort unter anderem auch von Franz Cizek, Rudolf von Larisch, bei Anton Hanak (Bildhauerei) und bei Josef Hoffmann (Architektur) unterrichtet. Ihr Fokus richtete sich im Laufe der Zeit immer mehr auf die Keramik und vor allem die figürliche und szenische Darstellung.

Ab 1918 war sie Mitarbeiterin der Wiener Werkstätte im Bereich der Keramikwerkstätte, Wandmalereien und in der Textilabteilung und von 1923 bis 1925 in der Entwurfsabteilung. Sie entwarf während ihrer Zeit nicht nur Textilien, Schmuck, Holzarbeiten, Spielzeug und Gefäßkeramik, sondern gestaltete gemeinsam mit Kolleginnen den Stiegenaufgang zur Textilabteilung der Wiener Werkstätte in der Kärntner Straße 32 und verzierten ihn mit Wandbildern. Ihre keramischen Arbeiten erlangten große Anerkennung, zudem war sie künstlerische Mitarbeiterin der Keramikmanufaktur "Tonindustrie Scheibbs". Für die Firma Dietrich entwarf sie Schmuck.

1927 heiratete sie den Kaufmann und späteren Konsul der Niederlande Guangzhou Josephus J. Wierink und reiste mit ihm im selben Jahr nach Niederländisch-Indien, dem heutigen Indonesien.

Zumindest bis 1934 war sie noch als Künstlerin in Wien tätig, wo sie Mitglied im Österreichischen Werkbund und in der Wiener Frauenkunst war. Dann verlaufen sich ihre Spuren trotz ihrer jüdischen Herkunft in der NS-Zeit. Erst wieder Anfang der 1950er Jahre sind Aufenthalte in China und in den USA belegt.

Ihre letzte Wohnadresse lässt sich in Wassenaar in den Niederlanden festellen. Sie starb in Leiden im Jahre 1974.


Quellen

Literatur

Weblinks