Leopold II.

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Leopold II., vor 1790
Daten zur Person
Personenname Leopold II.
Abweichende Namensform Peter Leopold; Piero Leopoldo
Titel Großherzog, Kaiser, König
Geschlecht männlich
PageID 12808
GND 118571877
Wikidata Q151321
Geburtsdatum 5. Mai 1747
Geburtsort Wien
Sterbedatum 1. März 1792
Sterbeort Wien
Beruf Regent
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit, Langes 19. Jahrhundert
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 10.11.2023 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof Kapuzinergruft
Grabstelle
Bildname Leopold II.jpg
Bildunterschrift Leopold II., vor 1790

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Kenotaph für Leopold II. in der Augustinerkirche, , geschaffen von Franz Anton Zauner, Darstellung aus 1823

  • Kaiser des Heiligen Römischen Reichs (1790 bis 1792)
  • Stadtherr (1790 bis 1792)

Leopold II. (eigentlich Peter Leopold), * 5. Mai 1747 Schloss Schönbrunn, † 1. März 1792 Wien (Kapuzinergruft), Großherzog von Toskana, römisch-deutscher Kaiser aus dem Haus Habsburg-Lothringen (Krönung 9. Oktober 1790), König von Ungarn (Krönung 15. November 1790 Pressburg, St. Martin), König von Böhmen (Krönung 6. September 1791 Prag, Veitsdom), Gattin (5. August 1765 Innsbruck) Maria Ludovica von Spanien (* 24. November 1745 Neapel, † 15. Mai 1792 Wien), dritter Sohn Maria Theresias und Franz I. (erhielt durch seine Taufpatin, Zarin Elisabeth Petrowna von Russland, den für die Habsburger ungewöhnlichen Namen Peter). Wurde im Sinne der Aufklärung erzogen, war (als Pietro Leopoldo I.) 18. August 1765 - 21. Juli 1790 Großherzog von Toskana, wo er umfassende Reformen (insbesondere auf dem Justiz- und Erziehungssektor) durchführte (das Strafgesetzbuch von 1786 wurde europaweit gerühmt), und folgte dann 1790 seinem Bruder Joseph II. (mit dem kein reibungsloses Verhältnis bestand) sowohl in den Erblanden wie auf den Kaiserthron.

Das Hochamt in St. Stephan nach der Erbhuldigung Leopolds II., 1790
Leopold II. Porträt von Hieronymus Loeschenkohl, um 1790

Während seiner kurzen Regierungszeit nahm er einige zentralistische Verfügungen Josephs II. zurück, wodurch er die Aufstände in Belgien und Ungarn zum Erlöschen brachte. Unter dem Eindruck der Französischen Revolution (1789) bereitete er mit Hilfe geheimer Mitarbeiter demokratische Reformen vor, konnte diese aber nicht mehr realisieren; nur widerwillig entschloss er sich (unter dem Druck Preußens und der französischen Emigranten) zu einem gegen das revolutionäre Frankreich gerichteten Bündnis (1791/1792). Sein Tod beraubte die Monarchie eines ihrer klügsten und fähigsten Herrscher. Leopold residierte als Kaiser in der Amalienburg der Hofburg. Ihm folgte sein Sohn, Franz auf den Thron.

Quellen

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. Band 18. Leipzig: Duncker & Humblot 1883
  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. München: A. Francke 1973-1975
  • Brigitte Hamann [Hg.]: Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Wien: Ueberreuter 1988
  • Magdalena Hawlik-van de Water: Die Kapuzinergruft. Begräbnisstätte der Habsburger in Wien. Wien [u.a.]: Herder 1987
  • Adam Wandruszka: Leopold II. Erzherzog von Österreich, Großherzog von Toskana, König von Ungarn und Böhmen, Römischer Kaiser. 2 Bände. Wien [u.a.]: Herold 1963-1965
  • Adam Wandruszka: Österreich und Italien im 18. Jahrhundert. In: Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 1: Von den Babenbergern bis zum Wiener Kongreß. Wien / München: Jugend & Volk 1973, S. 378 ff.
  • Helga Peham: Leopold II. Herrscher mit weiser Hand. Graz / Wien [u.a.]: Styria 1987
  • Richard Reifenscheid: Die Habsburger in Lebensbildern. Graz [u. a.]: Styria 1982, S. 257 ff.
  • Erich Zöllner: Geschichte Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien / München: Österreichischer Bundesverlag [u.a.] 8 1990
  • Erwin Heinzel: Lexikon historischer Ereignisse und Personen in Kunst, Literatur und Musik. Wien: Hollink 1956, S. 421 f.