Lazaristenkirche (7)

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Lazaristenkirche in 7., Kaiserstraße 7, 1862
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Katholische Kirche
Datum von 1860
Datum bis
Andere Bezeichnung Zur unbefleckten Empfängnis Maria
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Lazaristen
Einlagezahl
Architekt Friedrich Schmidt, Josef Hlavka
Prominente Bewohner
PageID 29472
GND
WikidataID
Objektbezug Kirche, Sakralbau, Erzdiözese Wien
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 12.09.2022 durch WIEN1.lanm08pil
Bildname Lazaristenkirche in 7., Kaiserstraße 7.jpg
Bildunterschrift Lazaristenkirche in 7., Kaiserstraße 7, 1862
  • 7., Kaiserstraße 7

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48° 11' 49.26" N, 16° 20' 25.48" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Lazaristenkirche (7., Kaiserstraße bei 7; Pfarrkirche [seit 1939] "Zur unbefleckten Empfängnis Maria" der Pfarre Unbefleckte Empfängnis; Sitz der Erzbruderschaft zur Anbetung und Verherrlichung des Heiligen Geistes). Die dreischiffige Hallenkirche wurde 1860-1862 nach Plänen von Friedrich Schmidt von Baumeister Josef Hláwka als neugotischer Backsteinbau in Anlehnung an frühgotische Architekturformen für die Lazaristen errichtet (erster Spatenstich 9. Juli 1860, Grundsteinlegung 27. September 1860). Den Großteil der erforderlichen Geldmittel stellte Kardinal Othmar Rauscher zur Verfügung, das architektonische Vorbild war die Elisabethkirche in Marburg an der Lahn.

Äußeres

An der Vorderfront drei bemerkenswerte Reliefs (Dreifaltigkeit, Verkündigung, Krönung Maria), außerdem eine Statue der Unbefleckten Empfängnis Maria.

Inneres

Die helle und transparente Raumgestaltung leitet sich von der mittelalterlichen Vorstellung ab, dass die Kirche ihr Vorbild im Neuen Jerusalem der Offenbarung des heiligen Johannes haben solle. Im Licht der Fenster soll die Pracht der Edelsteine des himmlischen Jerusalem aufleuchten. Auch den Schlusssteinen der Gewölbe kommt besonders Symbolik zu. Über dem steinernen Hochaltar (mit Statue der "Unbefleckten Empfängnis Maria", die in der Mitte den Aufbau bekrönt) Darstellung des Lamms Gottes. Die Statuen zu beiden Seiten zeigen die vier Evangelisten. Die vier nebeneinander stehenden Seitenaltäre sind (in Richtung des Hochaltars) dem heiligen Vinzenz von Paul (Statue des Ordensstifters mit einem Findelkind an der Hand), dem Heiligen Kreuz (hier befindet sich das legendenumwobene Bärenkreuz [ Zum braunen Bären ], ein bemerkenswertes aus orientalischem, ölgetränktem Holz geschnitztes Kruzifix des spanischen Bildhauers Calixo, das zur Zeit Karls VI. nach Wien kam und vom Erbauer der Lazaristenkirche erworben wurde), dem heiligen Josef und der heiligen Anna geweiht (über letzterem Glasfenster, das die Marter des 1840 in China gekreuzigten Lazaristenpatrons St. Perboyre darstellt). Bemerkenswerte Kanzel (gegenüber großes Kreuz des Halleiner Bildhauers Jakob Adlhart, dem Bärenkreuz nachgeschnitzt, 1933), achteckiges Taufbecken (Entwurf von Adlhart, 1943) und (gegenüber demselben) modernes Glasfenster (von Alberto Farina, 1984).

Im Kloster befindet sich eine Hauskapelle (Neugestaltung [Fresko an der gesamten Altarwand und Glasfenster]) 1970 durch Anton Lehmden); Kreuzweg (aus Keramik) von Harald Kreiner; im Vorraum Glasgemälde mit Porträt von Erzbischof Franz Xaver Nagl. Im Pfarrhof Fresko von Anton Lehmden.

Quellen

Literatur

  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 167 ff.
  • Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 88 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 245
  • Katholische Pfarrgemeinde Lazaristen. Wien, VII., Kaiserstraße 7. Wien: Herder 1940
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1895]). Cosenza: Brenner 1967, Band 3, S. 461 f.
  • Wolfgang Mayer: VII. Neubau. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 7), S. 12 ff.
  • Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 145 f. (detaillierte Beschreibung der Altarskulpturen)
  • Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S. 59 f.
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 131 f.
  • Alfred Schnerich: Wiens Kirchen und Kapellen in kunst- und kulturgeschichtlicher Darstellung. Zürich [u.a.]: Amalthea 1921, S. 170 ff.
  • Wiener Kommunal-Kalender und städtisches Jahrbuch. Wien: Gerlach & Wiedling, Jg. 2.1864, S. 257 ff.