Katharinenkapelle (1, St. Stephan)

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Kapelle
Datum von 1396
Datum bis
Andere Bezeichnung Taufkapelle
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 2503
GND
WikidataID
Objektbezug Kapellen, Erzdiözese Wien, Sakralbau, Sakralbauten, Katholiken
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 29.09.2022 durch WIEN1.lanm08uns
  • 1., Stephansplatz 3

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48° 12' 29.65" N, 16° 22' 22.92" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Katharinenkapelle (1., Stephansdom; auch Taufkapelle genannt). An den südlichen Hochturm ("Stephansturm"), dessen Bau auf den 1359 gelegten Fundamenten um 1380 begann, baute man auf der Ostseite eine Kapelle an, die 1396 als bereits bestehend erwähnt wird (vermutlich von der Bürgerfamilie Geukramer gestiftet) und in die man den bereits 1348 erwähnten Katharinenaltar übertrug (der ursprünglich bei der "Zwölfbotentür", der Aposteltür, das heißt beim Südtor der romanischen Kirche, gestanden hatte). Die Katharinenkapelle ist eine architektonische Kostbarkeit. Dem aus einem Achteck entwickelten Zentralraum schließt sich eine Apsis an, das Gewölbe mit dem tief herabhängenden Schlussstein ist bedeutsam. 1510 wurden die Gebeine der Universitätsprofessoren Heinrich von Langenstein und Heinrich von Oyta, die wegen der Aufstellung des Grabmals Friedrichs III. aus dem Frauenchor (Südchor) entfernt werden mussten, samt dem gemeinsamen Epitaph in die Katharinenkapelle verbracht (im späten 16. Jahrhundert verschollen). Während der Erhebung gegen das landesfürstlichen Beamtenregime 1519/1920 diente die Katharinenkapelle als Versammlungsort für geheime Besprechungen des Wiener Rats. 1639 wurde der marmorne gotische Taufstein (1481), der bis dahin im Mittelschiff des Doms gestanden war, in der Katharinenkapelle aufgestellt. Nach Verbringung in die Eligiuskapelle (1662) kam er 1780 wieder in die Katharinenkapelle zurück. 1948 wurde der um 1480 entstandene geschnitzte Aufsatz mit den sieben Sakramenten, der seit dem 17. Jahrhundert als Schalldeckel der Kanzel gedient hatte, daraufgesetzt. 1870-1874 wurde die Katharinenkapelle renoviert, 1875 entstand ein neuer Katharinenaltar mit einer Holzstatue der Heiligen (etwa 1430). Bemerkenswert sind die Grabdenkmäler von Bischof Anton Wolfrath († 1639) und Erzbischof Vinzenz Eduard Milde († 1853), deren Gebeine heute in den Katakomben bestattet sind.

Literatur

  • Rudolf Bachleitner [Text] / Peter Kodera [Fotos]: Der Wiener Dom. Wien: Wiener Dom-Verl. 1966, S. 24
  • Rupert Feuchtmüller / Peter Kodera [Fotos]: Der Wiener Stephansdom. Wien: Wiener Dom-Verl. 1978, S. 418
  • Wolfgang Kirchhofer: Erinnerungen eines Wiener Bürgermeisters 1519-1922. Eingeleitet u. hrsg. von Richard Perger. Wien: Verl. f. Geschichte u. Politik 1984, S. 96, S. 109 (zu 1519/20) (Österreich Archiv.), (Schriftenreihe des Inst. f. Österreichkunde)
  • Wilhelm Anton Neumann: Die St. Katherinenkapelle. In: Wiener Dombauvereinsblatt 12/13(2. Serie) (1891), S. 47-50
  • Wilhelm Anton Neumann: Die St. Katherinenkapelle. In: Wiener Dombauvereinsblatt 14/15(2. Serie) (1891), S. 54-55
  • Karl Oettinger: Das Taufwerk von St. Stephan in Wien. Wien: Berglandverl. 1949
  • Marlene Zykan: Der Stephansdom. Wien [u.a.]: Zsolnay 1981 (Wiener Geschichtsbücher, 26/27), S. 84 ff.